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Home Smart Home: das clevere Zuhause

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Steuerung der Heizung per Smartphone, Licht ausschalten von der Couch aus oder Fenster, die sich bei Regen selbst schließen: All das ist mit einem Smart Home möglich. Doch nicht jede Art der Hausautomation macht für alle Haushalte Sinn. Bauherren und Sanierer, die Wert auf Komfort legen, erfahren hier, welche Möglichkeiten es für Neubauten gibt – und mit welchen Lösungen sie ihr Zuhause einfach aufrüsten können.

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Durch ein Smart Home-System können nahezu alle Geräte im Haushalt per mobilem Endgerät bedient werden. Foto: lassedesignen / fotolia.com


Häuser sind nicht mehr nur einfach Häuser. Sie denken mit, sind intelligent, nehmen ihren Bewohnern Arbeit ab und schenken ihnen mehr Zeit. Mithilfe von moderner Technik lässt sich das Zuhause per Smartphone oder Tablet auch aus der Ferne steuern und überwachen. Nicht mehr der Nachbar gießt in der Urlaubszeit die Blumen, dreht die Rollos hoch und macht ab und an das Licht an, sondern das Haus selbst. Dafür gibt es verschiedene Smart-Home-Systeme – doch nicht alles ist in jedem Fall sinnvoll: Eine maßgebliche Rolle spielt dabei, ob gerade neu gebaut wird oder ob man ein Smart Home nachrüsten will.

Smart Home – was bedeutet das?

Im Allgemeinen versteht man unter „Smart Home“ ein Haus, in dem bestimmte Geräte wie Heizung, Beleuchtung, Kühlschrank oder Tablet miteinander vernetzt werden. Durch diese Vernetzung werden die Geräte in gewisser Weise intelligent und orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen der Hausbewohner.

Technische Grundlagen für ein Smart Home-System sind in der Regel Aktoren oder Schalter, beispielsweise für den Rollladenantrieb, und Sensoren wie Lichtsensoren oder Temperaturmessgeräte. Aktoren und Sensoren tauschen Daten untereinander aus – meist über eine Mittelstation, den Server – und sorgen so für mehr Wohnkomfort. Werden beide miteinander verknüpft, gehen beispielsweise die Rollläden automatisch nach unten, sobald es draußen dunkel ist. Gesteuert werden können die Geräte für gewöhnlich nicht nur über Fernbedienungen, sondern auch über Smartphones und Tablets.

Wer sein gesamtes Haus smart aufrüsten will, sieht sich mit zwei unterschiedlichen Systemen konfrontiert: Sowohl Funk- als auch Kabelsysteme können Verbindungen zwischen einzelnen Geräten herstellen. Grundsätzlich können die beiden Systeme aber auch vermischt werden. Beide Systeme können außerdem von mobilen Endgeräten per App bedient werden. – sofern der jeweilige Hersteller dies vorgesehen hat.

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Das kabelgebundene System: zuverlässig und vielseitig

Eine der beiden Smart-Home-Arten ist das kabelgebundene System. Die in der Wand verlaufenden Kabel sind nicht so störungsanfällig wie eine Funkverbindung. Auch der Abstand zwischen den einzelnen Geräten spielt dabei keine Rolle, da das Signal über das Kabel zuverlässig transportiert wird.

Durch ein Kabel-System ist eine gewisse Unabhängigkeit gesichert. Nutzer können die Geräte verschiedener Hersteller kombinieren und müssen nicht darauf achten, ob verschiedene Funksysteme miteinander harmonieren. 

Zuverlässigkeit und Reichweite der kabelgebundenen Systeme haben allerdings auch ihren Preis. Sowohl die Verlegung von Kabeln als auch die Geräte für kabelgebundene Systeme sind kostspielig. Außerdem geht mit der verkabelten Lösung eine gewisse Flexibilität verloren. Schließlich bestimmen die festen Anschlüsse in der Wand, wo ein Gerät benutzt werden kann. Daher sollten sich Interessenten vor dem Einbau unbedingt überlegen, an welchem Ort in Zukunft welche Anschlüsse gebraucht werden.

Wer ein kabelgebundenes System nachrüsten will, muss mit viel Aufwand rechnen. Um die nötigen Kabel zu verlegen, muss der Heimwerker Schlitze klopfen oder gleich die ganze Wand aufbrechen. Für die Elektroinstallationen sollte in jedem Fall ein Fachmann zuständig sein. Er sorgt auch dafür, dass für die komplette Anlage ein ausreichender Überspannungsschutz vorhanden ist.

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Mit einem kabelgebundenen Smart Home-System können Eigentümer ihr Haus intelligent werden lassen. Foto: QIVICON
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Ein kabelgebundenes System empfiehlt sich vor allem bei einem Neubau. So können die Kabel bereits in der Rohbauphase verlegt werden. Foto: Elektro+/Fränkische Rohrwerke
Fazit

Wer neu baut oder sein Haus grundlegend renoviert, sollte über ein kabelgebundenes System nachdenken. Für mehr Flexibilität können vorsichtshalber Leerrohre in die Wände eingesetzt werden, durch die sich später zusätzliche Kabel ziehen lassen.

Das Funksystem: flexibel und günstig

Mit einem Funksystem kann man ein bestehendes Haus leicht zum Smart Home umrüsten. Foto: RWE Images

Für Funksysteme gibt es mehrere Standards: Während manche WLAN nutzen, verwenden einige Geräte auch andere Frequenzbereiche, zum Beispiel 433 oder 866 MHz. Dadurch sind eine höhere Funkreichweite und ein niedrigerer Energieverbrauch gesichert. Funkbetriebene Geräte sind flexibel einsetzbar und von überall im Netzradius zu bedienen. Nachrüsten ist kein Problem – bei einem gemeinsamen Funkstandard ist die Kommunikation schnell eingerichtet. Die angebotenen Geräte sind noch dazu günstiger als kabelgebundene Komponenten.

Jedoch gibt es auch Nachteile bei funkgesteuerten Smart Homes. So ist die Reichweite der Funksignale  begrenzt. Will man ein Signal durch dicke Wände und Decken senden, kann es zu Problemen kommen. Durch die verschiedenen Funkfrequenzen muss beim Zukauf außerdem immer darauf geachtet werden, dass die einzelnen Komponenten auf der gleichen Wellenlänge funken. Verschiedene Firmen arbeiten momentan an Lösungen, unterschiedliche Funkstandards zu verbinden. Derzeit lassen sich aber die Smart-Home-Geräte verschiedener Hersteller untereinander nur schwer kombinieren.

Fazit

Wer ein bestehendes Gebäude nachrüsten will und keine Wände aufmachen darf, kann auf die günstigere Funklösung setzen. Vor allem Heizungsregler oder funkgesteuerte Glühbirnen eignen sich hierfür besonders, aber auch nachträglich montierbare Aufputz-Rollladengurtwickler.

Vom Keller bis zum Dach: das vernetzte Haus

Von Hausautomation bis Smart Metering, die Steigerung des Wohnkomforts steht klar im Vordergrund. Dabei erfordern einige Smart Home Lösungen eine Grundausbildung was Computerprogrammierung angeht, andere Sachen lassen sich einfach nachrüsten.

Beleuchtung: ausschalten, dimmen, voll aufdrehen – und das alles ohne Lichtschalter

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Beleuchtung wird mit nur wenig Aufwand „smart“ und kann beispielsweise per App gesteuert werden. Foto: Loxone
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Passende Hintergrundbeleuchtung zum Fußballspiel. Die Farbe sucht sich das System selbst aus. Foto: Philips

Wer nicht sein ganzes Haus zum Smart Home aufrüsten möchte, kann auch vereinzelt Akzente setzen und beispielsweise normale Lichtschalter durch funkgesteuerte Unterputzlichtschalter ersetzen. Diese Funkschalter lassen sich mit dem Smartphone bedienen. So kann man das Ganglicht von überall ausschalten oder das Licht im Raum dimmen. Wer in Flur oder Treppenaufgängen Bewegungsmelder einbaut, stellt sicher, dass das Licht nur dann an ist, wenn es gebraucht wird. Außerdem auf dem Vormarsch: die intelligente Glühbirne. Einfach in die Fassung schrauben und per Smartphone anschalten, ausschalten oder dimmen.

Sicherheit: Alarmsystem von unterwegs kontrollieren

Mit einem entsprechend programmierten Sicherheitssystem kann das Zuhause von unterwegs aus überwacht werden oder selbsttätig offene Fenster schließen, sollte es zu regnen beginnen. Der Bewohner muss die verschiedenen Sicherheitsmechanismen lediglich aktivieren, sobald er das Haus verlässt.

Bewegungsmelder sorgen für erhöhten Komfort bei Smart Homes. Nie wieder im Halbdunkeln über Treppen stolpern – Licht geht bereits von vorneherein an! Foto: RWE Images

Alarmmodus

Häuser mit kabelgebundenen Systemen können in einen Sicherheitsmodus geschalten werden. Dieser aktiviert beispielsweise die Alarmanlage und eine Videoüberwachung, sobald sich in der eigentlich leeren Wohnung etwas bewegt. Per App lässt sich kontrollieren, ob das Alarmsystem aktiv ist. Aus der Ferne ist so auch ein schneller Blick ins Wohnzimmer möglich.

Einzelne Sicherheitskomponenten auf Funkbasis lassen sich aber auch relativ leicht nachrüsten: Vor allem Rauchmelder, Kameras in Verbindung mit einem Tür beziehungsweise Fensterkontakt und Bewegungsmelder mit gleichem Funkstandard können einfach angebracht und per Smartphone gesteuert werden.

Wettererkennung

Während Überwachungskameras, Bewegungsmelder und Alarmanlagen für die nötige Sicherheit sorgen, können manche Smart-Home-Systeme zusätzlich erkennen, wenn sich ein Unwetter nähert – und bei Abwesenheit des Bewohners eigenständig sämtliche Fenster schließen und Jalousien hochfahren. So kommen weder Fenster noch Inventar im Haus zu Schaden. Für Nachrüster bieten sich Sensor-Boxen an, die sowohl offene Fenster als auch Temperatur an das Smartphone melden. Schließen muss der Bewohner die Fenster dann aber selbst.

Wohnungstür mit Videoanlage

Wer seine Gegensprechanlage durch eine Videoanlage ersetzt, sieht direkt, ob ein Vertreter oder ein Freund vor der Tür steht. Einige Modelle speichern außerdem die aufgenommenen Bilder und Videos – so kann sie der Bewohner später abrufen. Manche Systeme öffnen die Haustür inzwischen auch mit dem Fingerabdruck des Bewohners.

Smart Metering: Geld sparen durch intelligentes Wohnen

In einem Smart Home wohnt man nicht nur sicher und komfortabel, intelligentes Wohnen bringt auch finanzielle Vorteile. Lampen, die nur selten benötigt werden, lassen sich beispielsweise an Bewegungsmelder koppeln. Ein komplett automatisiertes Haus kann so programmiert werden, dass es bei Abwesenheit der Bewohner automatisch die Temperatur absenkt und alle Geräte deaktiviert, die nicht gebraucht werden. Daneben gibt es diverse andere Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken.

Heizungsregler gibt es für vergleichsweise wenig Geld auf dem Markt. Foto: RWE Images

Smarte Heizungsregler

Wer seine Heizkörper mit elektrischen Thermostatventilen aufrüstet, hat bereits den ersten Schritt getan, um seinen Energieverbrauch zu senken. Die Heizungsregler lassen sich so einstellen, dass es beispielsweise im Badezimmer morgens kuschelig warm ist, die Heizung den Rest des Tages dann aber nicht mehr auf Hochtouren läuft. Teurere Thermostatventile können auch aus der Ferne gesteuert werden. So kann die Heizung von der Arbeit aus deaktiviert beziehungsweise aktiviert werden. Ventile mit Fenstersensor regeln den Heizkörper bei geöffnetem Fenster automatisch herunter.

Heizungsregler gibt es für kabelgebundene Systeme, Heizungen können aber auch nachträglich mithilfe einer Funklösung smart werden. Auch Heizungsthermostate, die sich Heizgewohnheiten merken, gibt es für vergleichsweise wenig Geld auf dem Markt. Aber nicht nur Thermostate, sondern auch ganze Heizungsanlagen können mithilfe einer App gesteuert werden: So lassen sich Brennvorgänge per WLAN steuern und überwachen, auch die jeweilige Raumtemperatur kann bestimmt werden.

Smart Home im Schlafzimmer

Für das Schlafzimmer gibt es verschiedene Smart Home-Lösungen, die zusätzlichen Komfort bieten. Zudem soll dadurch der Schlaf verbessert und analysiert werden.

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Die smarte Matratze sieht zwar normal aus, kann aber viel mehr… Foto: Luna
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… zum Beispiel Schlafphasen messen oder Licht und Ton steuern. Foto: Luna

Sanftes Wecken

Kaum im Bett, schon ist die Nacht vorbei. Der Wecker piept schrill, das grelle Licht der Deckenleuchte reißt den Morgenmuffel völlig aus dem Schlaf. So sollte kein Morgen beginnen – aber auch dafür hat das intelligente Wohnen Lösungen. Durch einen smarten Lichtwecker oder automatische Jalousien kommt das Licht nur langsam in das Schlafzimmer. Lampen werden sukzessive in den Farben des Sonnenaufgangs heller, die Jalousien drehen sich Schritt für Schritt auf, sodass man so sanft wie möglich geweckt wird. Parallel dazu kann ein langsam lauter werdender Radiowecker geschaltet werden, der für musikalische Untermalung sorgt.

Smarte Matratze

Noch smarter wacht man mit einer intelligenten Matratze auf. Sie misst die Schlafphasen und verwendet diese Daten beispielsweise dazu, , die optimale Matratzentemperatur zu bestimmen. In Verbindung mit anderen Geräten wird das Licht oder Musik gesteuert. So kann man sich innerhalb eines festgelegten Zeitraumes dann wecken lassen, wenn das Aufstehen am leichtesten fällt.

Das Badezimmer: Duschen zum Erlebnis machen

Das Badezimmer bietet einige Möglichkeiten, um intelligente Systeme zu verbauen und das Leben komfortabler zu machen. Nicht nur die Beleuchtung, sondern auch Radio, Lautsprecher und die Lüftung des Raumes spielen bei den hier vorgestellten Smart-Home-Lösungen eine Rolle.

Mit einem smarten Spiegel im Bad kann man während der Morgentoilette aktuelle Nachrichten verfolgen. Foto: Dreyer

Eine smarte Dusche sorgt nicht nur für Wasser, sondern auch für die nötige Beleuchtung. Foto: Aloys F. Dornbracht GmbH & Co. KG

Automatische Lüftung

Gerade das Badezimmer sollte ausreichend und regelmäßig gelüftet werden, denn zu hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt Schimmelwachstum. Praktisch, wenn sich die Badezimmerlüftung selbst reguliert, also immer dann einschaltet, wenn die Luftfeuchtigkeit ansteigt. Aufgrund der Verbauung in der Wand ist eine solche Lüftung nur mit einem kabelgebundenen System sinnvoll – eine Möglichkeit zum Nachrüsten gibt es in diesem Fall nicht. Natürlich kann die Lüftungsanlage auch so eingestellt werden, dass sie manuell über einen Schalter zu steuern ist.

Erhöhter Duschkomfort

Die intelligente Dusche von heute kennt die Wohlfühltemperatur des Bewohners sowie den bevorzugten Wasserdruck. Nicht nur das lässt sich programmieren, auch spezielle Duschprogramme können voreingestellt werden: Regenwaldschauer mit Vogelgezwitscher und dem Duft nach frischem Gras? Kein Problem.

Für verbrauchsbewusste Nachrüster geeignet: Zwischen Duschkopf und Duschschlauch kann zusätzlich ein Wasserzähler montiert werden, dessen Bildschirm die verbrauchte Wassermenge und Energie anzeigt.

Licht aus, Musik an

Ein Bewegungssensor kann erkennen, wenn der Bewohner das Bad betritt und Licht und Radio anschalten. Helligkeit und Farbe des Lichtes können je nach individueller Vorliebe bestimmt werden – ebenso die Lautstärke des Radios oder der Lieblingssender. Auch Fernsehgeräte können verbaut werden, zum Beispiel hinter dem Spiegel.

Haushalt: Waschgang von der Arbeit aus starten

Ein Kühlschrank, der sich von alleine wiederauffüllt, das ist Zukunftsmusik. Denkbar ist aber ein Kühlschrank, der erkennt, wenn bestimmte Lebensmittel zu Neige gehen und diese dann automatisch bestellt. Immer mehr Haushaltsgeräte denken mit oder lassen sich aus der Ferne steuern. Sowohl einige Waschmaschinen als auch manche Öfen, Geschirrspüler und Kühlschränke sind inzwischen smart bedienbar.

Auch die Waschmaschine kann mithilfe einer App und eines mobilen Endgeräts bedient werden. Foto: Miele

Der intelligente Kühlschrank kann die Einkaufsliste automatisch aufs Smartphone übertragen. Foto: Idprod / fotolia.com

Haushaltsgeräte von unterwegs steuern

Geräte wie Kühlschränke, Backöfen oder sogar Waschmaschinen können heutzutage per App gesteuert werden  und melden Veränderungen: So weiß der Bewohner, ob die Tür vom Gefrierschrank offensteht, oder kann bestimmen, dass sich der Ofen schon einmal vorheizen soll. Kommt man von der Arbeit nach Hause, ist die frischgewaschene Wäsche bereit zum Aufhängen.

Ganz unauffällig hängt ein Steckdosen-Aufsetzer in einer normalen Steckdose. Dieser hat viele Vorteile. Foto: RWE Images

Steckdosen-Aufsetzer

Relativ kostengünstig und einfach nachrüstbar sind Aufsatzsteckdosen von verschiedenen Anbietern, mithilfe derer man auch von unterwegs aus Geräte ein- und ausschalten kann. Dazu steckt man den Aufsetzer einfach in eine normale Steckdose – die verbaute Technik sorgt für den Rest. Der Stromverbrauch der Geräte am Steckplatz kann per Smartphone oder Tablet von überall kontrolliert werden. Durch intelligente Steckdosen kann man außerdem Anwesenheit simulieren: Einfach die an die Steckdosen gekoppelten Lichter per App an- und ausschalten; schon sieht es so aus, als wäre jemand zuhause.

Mitdenkende Kühlschränke

Der Kühlschrank kann heutzutage weit mehr als nur Nahrungsmittel zu kühlen. Mithilfe eines WLAN-Zugangs und eingebauten Bildschirms können Einkaufslisten bei smarten Kühlschränken sofort angefertigt und online abgerufen werden. Zur Bedienung ist ein Terminal in die Kühlschranktür integriert, per App kann man auf die Einkaufsliste zugreifen. Sind bestimmte Lebensmittel nicht mehr haltbar, kann der intelligente Kühlschrank darauf hinweisen – allerdings nur bei vorheriger Bestandsaufnahme des Inhalts.

Haustier füttern mit dem Smartphone

Mit einer automatisierten Futterausgabe kann die Hauskatze oder der Familienhund gefüttert werden. Dazu muss Herrchen nur per Smartphone das Ok geben. Verspätet man sich also aufgrund eines Termins, muss das Tier nicht auf sein Fressen warten.

Wohnzimmer: das vernetzte Zuhause

Nicht nur der Fernseher, auch Deckenlicht, Leselampe oder TV-Hintergrundlicht lassen sich problemlos per App steuern. Vorbei die Zeiten, in denen man sich gemütlich auf die Couch lümmelte, Chipstüte und Fernbedienung griffbereit, und dann noch einmal aufstehen musste, um das Licht auszumachen.

Durch gedimmtes Licht kann im Wohnzimmer angenehme Stimmung geschaffen werden. Foto: Loxone

Handyladestationen können mittlerweile auch in Möbel integriert werden. Foto: Inter IKEA Systems B.V. 2015

Vernetzte Medien

Smart-TVs sind schon längst mit dem Internet verbunden und können weit mehr als das Fernsehprogramm wiedergeben. Selbst wenn der Fernseher nicht internetfähig ist, kann man auf ihm Videos oder Musik streamen. Das ist möglich durch einen speziellen Stick, der an den HDMI-Anschluss des Fernsehers angebracht wird. So lassen sich Filme, Fotos oder Musik vom Smartphone oder Tablet auf das Fernsehgerät übertragen.

Auch Musik kann vom PC aus an verschiedene Geräte im Haus gesendet werden: Durch WLAN- oder Aktiv-Lautsprecher erklingt der Lieblingssong in jedem beliebigen Zimmer. Bei kabelgebundenen Systemen können Lautsprecher in jedem einzelnen Raum verbaut und sogar einzeln gesteuert werden.

Mobile Geräte aufladen

Die meisten Geräte im Smart Home können mit mobilen Endgeräten gesteuert werden. Doch der Akku von Smartphone, Tablet und Co. muss oft wiederaufgeladen werden. Eine fest eingebaute USB-Steckdose erspart dem Bewohner dabei die Suche nach einem Netzstecker, er kann das Gerät mit dem passenden Kabel sofort anschließen.

Eine Stufe weiter gehen einige Möbelhersteller: Sie bauen ein Qi-Ladepad in Beistelltische oder Lampen. Wird ein Gerät mit drahtloser Ladefunktion auf dem Möbelstück abgelegt, lädt sich der Akku wieder auf.

Auf dem Grundstück: Garagentor und Bewässerung

Bewegungsmelder auf dem Grundstück sorgen für mehr Sicherheit. Durch andere intelligente Lösungen können Gartenbesitzer sogar kräftig sparen.

Garagentore können einfach per Funksignal von der Wohnung aus geöffnet werden. Abbildung: Hörmann KG

Tor- und Garagenöffner

Garagentor hoch, rein ins Auto und aus der Garage fahren, wieder aussteigen und das Garagentor runterziehen – nicht nur mit Bandscheibenvorfall ganz schön anstrengend. Intelligente Lösungen machen das Ganze viel einfacher: Per App oder Fernbedienung öffnen sich Garage und Tor bequem von Wohnung oder Auto aus. Solch ein elektrischer Garagentorantrieb lässt sich – mit etwas handwerklichem Geschick – problemlos nachrüsten.

Gartenbewässerung

Pflanzen brauchen Pflege und diese kostet Zeit. Auf den grünen Rasen oder den schön bepflanzten Balkon müssen aber auch Berufstätige mit wenig Freizeit nicht verzichten. Schließlich gibt es Wassersprenger für den Garten, die sich automatisch betätigen oder per App steuern lassen. Verfügt das System über einen geeigneten Sensor, berücksichtigt dieser die aktuelle Wetterlage und bewässert vollständig automatisiert. Für Terrasse und Balkon gibt es außerdem selbstbewässernde Pflanzentöpfe.

Seniorengerechtes Wohnen im Smart Home: Ambient Assisted Living

Ein Sondergebiet im Bereich Smart Home ist das sogenannte „Ambient Assisted Living“ (AAL). Intelligente Lösungen sollen Senioren dabei helfen, so lange wie möglich alleine zu wohnen. Beispielsweise blinkt das Licht, wenn es an der Tür klingelt. Ein solches Signal kann den Senior auch daran erinnern, seine Medikamente einzunehmen. Herdplatten lassen sich so programmieren, dass sie sich selbst abschalten, sobald kein Topf oder keine Pfanne mehr auf ihnen steht. Auch eine Sprachassistenz ist in manchen Systemen vorhanden: So kann mit dem Smart Home auch kommuniziert werden, ohne ein Smartphone, Tablet oder Wandterminal bedienen zu müssen. Bei einem Sturz lässt sich dann über Zuruf auch ein Krankenwagen alarmieren.

„Ein AAL-System kann vor allem Senioren den Alltag erleichtern. Kann ein älterer Mensch den Rollladen zum Beispiel nicht mehr alleine herunter lassen, erledigt das das automatische System für ihn“, erklärt Doktor Steffen Wendzel vom Fraunhofer Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) in Bonn. „Der Nachteil an solchen Systemen: Die Kosten sind meistens recht hoch.“

Viren & Hacker: Angriff aufs Smart Home

Wenn der Kühlschrank Spam-Mails verschickt und der Hacker auch im Haus einbricht: Ebenso wie Computer und Smartphone sollte auch das Smart Home vor unerlaubten Zugriffen geschützt werden. Sind die vernetzten Geräte nicht abgesichert, können Hacker sie leicht manipulieren. So war ein smarter Kühlschrank zusammen mit anderen Haushaltsgeräten schon Teil einer Cyberattacke, bei der 750.000 Spam-Mails verschickt wurden.

Wer zuhause ein Smart-Home-System installiert hat, sollte daher seine Passwörter regelmäßig ändern und die Software auf dem neuesten Stand halten. Bestenfalls erfolgen die Verbindungen zwischen den einzelnen Geräten verschlüsselt. Zusätzlich empfehlen Hersteller und Anbieter der verschiedenen Systeme diese mit einer Firewall oder einem Virenschutzprogrammen abzusichern.

Sicherheit & Datenschutz - das sagt der Experte

Interview mit Professor Doktor Rüdiger Kays

Durch die starke Vernetzung einzelner Geräte und das Sammeln von Daten ohne ausreichende Sicherung bringt das Smart Home mitunter auch Gefahren mit sich. Bauen.de hat mit Professor Doktor Rüdiger Kays, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationstechnik an der TU Dortmund und Vorsitzender der Informationstechnischen Gesellschaft im Verband der Elektrotechnik (VDE), unter anderem über die Aspekte Sicherheit und Datenschutz bei Smart Homes gesprochen.

Smart Home, Hausautomation, intelligentes Wohnen – ist das alles ein und dasselbe, Herr Professor Kays?

Der Begriff Smart Home ist eigentlich nicht eindeutig definiert. Manche Anbieter verstehen darunter eine reine Automatisierung mit mehr oder weniger viel Intelligenz, andere betonen die Kommunikationsoption mit einer Fernsteuerung und einem Austausch weltweit über das Internet. Und natürlich gibt es hier viele Zwischenstufen. Insofern sind die Antworten etwas verallgemeinert.

Was sind Vor- und Nachteile bei einem Smart Home?

Vorteile sind erhöhte Sicherheit, Komfort, Möglichkeit zur Assistenz (AAL) sowie Energieeinsparung. Nachteile sind – je nach Ausführungsform – Risiken einer externen Manipulation und Überwachung, Mehrkosten, Energie- und Wartungsbedarf der Sensoren und Aktoren im Haus sowie die steigende Komplexität des Wohnumfeldes. Vormals triviale Vorgänge, wie das Schalten von Licht und Heizung werden im Extremfall zu einer Programmieraufgabe.

Externe Manipulation bedeutet, dass sich irgendjemand in die Technik meines Hauses schleichen könnte. Wie leicht sind Smart Homes zu hacken?

Hier hängt es sehr stark von der Implementierung ab. Je mehr Funktionen des Systems autark laufen – im Sinne der klassischen Hausautomatisierung – desto geringer ist das Risiko. Die Verbindung mit dem Internet kann und muss mit bekannten und vorhandenen Techniken geschützt werden, eine interne Funkübertragung sollte verschlüsselt erfolgen.

Das heißt, ich muss auch meine Hausautomation updaten. Was passiert, wenn es wie beim PC – oder auch beim Smart TV – für alte Systeme gar keine Softwareupdates mehr gibt? Ein Smart Home lässt sich ja nur schwer entsorgen.

Die Vielzahl vorhandener Ansätze ist hier ein Problem. Manche Systeme sind international standardisiert, andere sind proprietär und nur von einem Hersteller verfügbar. Die Chance, eine zukunftssichere Lösung zu beschaffen, ist bei standardisierten und weit verbreiteten Lösungen größer als bei Einzellösungen. Zunehmend werden im Übrigen Ansätze verfolgt, die unterschiedliche Konzepte und Übertragungstechnologien im Heimbereich in ein Gesamtsystem integrieren und eine übergreifende Vernetzung unabhängig von der verwendeten Kommunikationstechnologie erlauben. Das stärkt die Zukunftssicherheit.

Wenn ich alles technisch steuere, Türen und Fenster sich also per Knopfdruck öffnen und nicht weil man dagegen drückt, was passiert dann bei einem Stromausfall. Hält mich mein Haus gefangen?

Bei Stromausfall bleiben – mit oder ohne Smart Home – elektrische Rollläden unten oder oben, und Heizung sowie Warmwasserversorgung fallen aus. Damit haben wir bisher problemlos gelebt. Ein Haus, das ohne Internetzugang oder ohne Strom seine Bewohner einsperrt, wäre eine glatte Fehlkonstruktion. Bei Smart Home Lösungen muss darauf geachtet werden, dass Grundfunktionen im autarken Betrieb erhalten bleiben. Das ist eigentlich eine einfache Aufgabe. Dabei sollte man bedenken, dass im Gesamtsystem nur wenige Komfortfunktionen tatsächlich kontinuierlich einen Internetzugang benötigen. Die Intelligenz sollte dezentral sein, um jederzeit Robustheit und Zuverlässigkeit sicherstellen zu können.

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