Heiztechnik: von Heizungsrohren, Pumpen und Kesseln
Zur Heiztechnik gehört alles, was Wohnungen und Häuser erwärmt: Rohre, Pumpen, Regler, Kessel, Kamine und vieles mehr. Im alltäglichen Leben bleibt ein Großteil davon unsichtbar. Doch die Technik sorgt nicht einfach nur für Wärme, sie beeinflusst auch den Wohnkomfort, sowie den Bedarf an Heizenergie. Was Hauseigentümer über Heiztechnik wissen sollten.
Wie viel von der Heizung zu sehen ist, hängt vom Heizsystem, der Bauweise und den Heizkörpern ab. Ist beispielsweise eine Flächenheizung wie etwa eine Fußbodenheizung verbaut, sieht man diese genauso wenig wie Heizungsrohre. Die Temperatur wird über digitale Bedienfelder an der Wand eingestellt. Im Heizungsraum oder Keller ist dann die Pumpe zu sehen und der Pufferspeicher. Einen Kessel gibt’s nur, wenn etwas verbrannt wird, etwa bei Öl- oder Pelletheizungen, für die auch ein Lager benötigt wird.
Bei einer Fußbodenheizung ist die Heiztechnik meist in der Wand versteckt. Foto: iStock.com / yunava1
Das Heizsystem und seine zentrale Einheit
Früher sahen Heizkessel eher rustikal industriell aus und waren im Keller versteckt. In modernen Häusern wird jedoch immer wieder ohne Keller gebaut oder der Keller als Wohnraum begriffen. Dementsprechend sehen Heizungen heute ganz anders aus, mit weißen, glatten Oberflächen und digitalen Bedienfeldern. Bei einigen Heizungsarten wird allerdings ein Tank oder ein Lager benötigt, etwa bei Öl-, Flüssiggas- oder Pelletheizungen.
Warmwasserversorgung als Teil der Zentralheizung
Die meisten Zentralheizungen sorgen auch für warmes Wasser. Alternativ dazu sind aber auch andere Systeme denkbar, etwa Boiler, die mit Gas oder Strom betrieben werden. Mithilfe von Solarmodulen auf dem Dach kann auch Sonnenenergie genutzt werden, um Wasser zu erhitzen. Und wer gerne vor dem knisternden Kamin sitzt, kann statt einem normalen Schwedenofen auch einen wasserführenden Ofen einbauen, der das Heizungswasser oder das Warmwasser erhitzt.
Pufferspeicher oder Kombispeicher
Auf jeden Fall wird ein Speicher benötigt, aus dem das Warme Wasser zum Heizen oder Duschen entnommen wird. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Wasserkreisläufe. Standard im Neubau sind Kombispeicher, an die alle beteiligten Kreisläufe angeschlossen sind.
Zirkulations- und Umwälzpumpe
Damit das Wasser vom Keller auch in die Heizkörper und zu den Wasserhähnen in oberen Stockwerken gelangt, wird eine Pumpe benötigt. Die sogenannte Umwälzpumpe kümmert sich um das Heizungswasser, die Zirkulationspumpe um das Trinkwasser.
Heizungsrohre und Leitungsrohre
Damit das Wasser überhaupt fließen kann, werden Heizungsrohre benötigt. Weit verbreitet sind Leitungen aus Kupfer, denkbar sind aber auch Stahl oder Kunststoff. Früher waren Leitungswasserrohre oft aus Blei. Inzwischen sind sie verboten, weil sie giftig sind.
Die Rohre werden entweder ringförmig oder sternförmig verlegt. Das heißt, dass die Heizkörper entweder hintereinander wie an einer Kette angeschlossen sind oder einzeln mit der Zentralheizung verbunden sind. Bei der ringförmigen Verlegung werden weniger Rohrmeter benötigt, allerdings müssen die Rohre dicker sein. Bei der sternförmigen Verlegung kann der Durchmesser geringer sein. Dadurch können die Leitungen beispielsweise im Estrich verlegt werden.
Heizkörper und Flächenheizungen
Am Ende der Technik stehen die Heizkörper oder Flächenheizungen im Fußboden oder in den Wänden. Letztere haben den Vorteil, weniger Vorlauftemperatur zu benötigen, die Heizung muss also weniger leisten. Dafür dürfen bei der Fußbodenheizung allerdings nur Bodenbeläge verwendet werden, die Wärme gut leiten. Gut geeignet sind zum Beispiel Fliesen- oder Steinzeugböden, weniger gut geeignet sind dicke Teppiche. Kleidungsschränke sollten bei einer Wandheizung nicht vor die beheizte Wand gestellt werden.
Alternative: die Elektroheizung
Es gibt Heizungsarten, die ohne einen Großteil der genannten Technik auskommen: Bei der Fernwärme gibt es keinen Heizkessel im Gebäude, Speicher, Pumpen, Heizungsrohre und Heizkörper aber schon. Bei der Elektroheizung gibt es nur die Radiatoren, die als Heizstrahler oder Infrarotheizungen mit Strom betrieben werden. Allerdings sind solche Stromheizungen wesentlich teurer im Betrieb, da eine Kilowattstunde Strom teurer ist als zum Beispiel eine Kilowattstunde Gas.