Pelletofen: Voraussetzungen, Vorteile, Kosten
Ein Pelletofen braucht wenig Platz, sorgt für wenig Dreck und bietet Komfort. Trotz der vielen Vorteile müssen Hauseigentümer einiges beachten, wenn sie einen Pelletofen aufstellen wollen.
Was ist ein Pelletofen?
Moderne Pelletöfen sind oftmals Designobjekte. So wie dieser weiße Ofen der Firma Cera. Foto: Cera Design
Ein Pelletofen ist vergleichbar mit einem Schwedenofen. Das ist ein spezielle Art eines Kaminofen, der über Holzscheite angefeuert wird und wo das Feuer durch eine Glasscheibe sichtbar ist. Bei einem Pelletofen werden hingegen Holzpellets verbrannt. Das sind kleine stark zusammengepresste Holzspäne in Form von Kügelchen oder Stäbchen, welche aufgrund der hohen Dichte einen hohen Brennwert aufweisen.
Den Brennstoff gibt man beim Pelletofen nicht direkt in den Feuerraum, sondern in einen integrierten Lagerbehälter. Bei guten Öfen kann man steuern, wie viele Pellets wie schnell in den Feuerraum gelangen und dort verbrannt werden. So können Benutzer die Temperatur des Ofens und die Brenndauer, bis sie wieder Holzpellets nachfüllen müssen, beeinflussen.
Was kostet ein Pelletofen?
Ein Pelletofen ist schon für unter 1.000 Euro zu haben. Ein wassergeführter Ofen ist etwas teurer, Preise beginnen bei etwa 2.000 Euro. Wassergeführte Öfen müssen allerdings oftmals eine höhere Leistung erbringen. Öfen mit 15 Kilowatt und mehr kosten schnell über 3.000 Euro. Eine feuerfeste Bodenplatte gibt es für unter 100 Euro.
Für die gesamte Installation durch einen Ofenbauer samt Ofen fallen Kosten zwischen 5.000 und 10.000 Euro an. Muss ein außenliegender Schornstein zusätzlich installiert werden, fallen dafür weitere Kosten an, die stark abhängig sind von Größe und Komplexität der Anlage.
Grob gefasst können Bauherren mit 2.000 bis 8.000 Euro rechnen. Ein Sack Pellets mit 15 Kilo gibt es für unter zehn Euro. Das entspricht einer Heizleistung von 75 Kilowatt. Bei einem Ofen mit fünf Kilowatt kann man also 15 Stunden heizen, einen Ofen mit 15 Kilowatt dagegen fünf Stunden.
Worauf muss ich beim Pelletofen im Wohnzimmer achten?
Wer einen Pelletofen aufstellen will, muss sich an gewisse Regeln halten. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob er Wasser führt und an die Zentralheizung angeschlossen ist oder nicht. Nicht jeder Ort im Wohnzimmer ist dafür geeignet. Die Auswahl des Ofens sollte außerdem nicht allein aufgrund optischer Kriterien erfolgen. Folgende Dinge gilt es zu beachten, wenn man einen Pelletofen aufstellen möchte:
Dimensionierung des Ofens richtig wählen
In einem gut isolierten Neubau kann man damit rechnen, pro Quadratmeter Wohnfläche 45 Watt Heizleistung zu benötigen. Ist das Wohnzimmer 30 Quadratmeter groß, wären das also 1.350 Watt. Wegen offener Türen, sonstigen Wärmeverlusten und für besonders kalte Tage kann man diese Leistung mit 1,5 multiplizieren und erhält gut zwei Kilowatt – die absolute Minimalleistung eines Ofens.
Wer dagegen mit einem zu leistungsstarken Ofen heizt, dem wird es vermutlich schnell zu heiß. Bei einem offenen Grundriss im Erdgeschoss mit 60 Quadratmetern und bei etwas höherem Heizbedarf, kann ein Vier-Kilowatt-Ofen ausreichen, um es überall schön warm zu haben.
Schornstein wird benötigt
Ein Pelletofen braucht einen Schornstein. Ist keiner Vorhanden, kann ein Außenkamin installiert werden. Den Anschluss an einen Kamin, egal ob neu oder vorhanden, übernimmt der Kaminbauer. Der Schornsteinfeger überprüft die Installation und nimmt den Ofen ab. Wird der Schornstein bereits genutzt, etwa durch eine Pelletheizung, kann er üblicherweise nicht doppelt belegt werden.
Ofen sollte raumluftunabhängig sein
Ein Ofen verbraucht in Betrieb viel Sauerstoff. Raumluftunabhängige Öfen beziehen diesen Sauerstoff von außen, nicht aus dem Wohnraum.
Je nach Bodenbelag wird eine Bodenplatte benötigt
Eine weitere Voraussetzung ist eine feuerfeste Bodenplatte – zumindest dann, wenn der Boden brennbar ist, es sich also beispielsweise um einen Teppichboden, Laminat oder Parkett handelt. Ein gefliester Boden braucht keine Bodenplatte, der Boden ist selbst feuerfest.
Die Größe der Bodenplatte – oder auch Funkenschutzplatte – ist von der Größe des Ofens abhängig. An den Seiten sollten 30 Zentimeter überstehen. Vor der Öffnung des Feuerraums sollten mindestens 50 Zentimeter gegeben sein. Ein Pelletofen, dessen Feuerraum sich nicht öffnen lässt, brauchen keine so große Platte, allein aus praktischen Gründen ist sie dennoch hilfreich: Eine feuerfeste Bodenplatte lässt sich besser reinigen als beispielsweise ein Teppichboden.
Zu den gängigsten Materialien für Bodenplatten zählen:
- Glas
- Metall (zum Beispiel Stahl, Aluminium, Messing oder Edelstahl)
- Stein (zum Beispiel Granit, Schiefer oder Marmor)
Aufstellort des Ofens von Modell und der Umgebung abhängig
Ein Ofen muss gewisse Abstände zu Möbeln und Wänden einhalten. Diese Abstände werden von den jeweiligen Herstellern festgelegt und können variieren.
Diese Mindestabstände zu brennbaren Gegenständen gelten in der Regel:
- Rückwand: 20 Zentimeter
- Doppelte Wände: 20 Zentimeter
- Einfache Wände: 40 Zentimeter
- Sichtfenster: 80 Zentimeter
- Ofenrohr: 40 Zentimeter
Bei nichtbrennbaren Gegenständen wird in der Regel dennoch ein Abstand von 20 Zentimetern vorgeschrieben.
Aktuelle gesetzliche Auflagen beachten
Ein Ofen muss bestimmte Auflagen erfüllen, die im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) festgelegt sind. Neuere Modelle schaffen das von Werk aus, ältere Öfen müssen unter Umständen nachgerüstet werden, beispielsweise mit einem Feinstaubfilter. Ob ein Ofen aktuelle Anforderungen erfüllt, kann der Schornsteinfeger feststellen.
Im Vergleich: Pelletofen und Pelletheizung
Eine Pelletheizung ist ein Heizungssystem mit Lagerplatz, Heizungsrohren und Heizkörpern, also eine Zentralheizung, die dazu gedacht ist, ganze Wohneinheiten zu wärmen, während ein Pelletofen nur einzelne Zimmer heizt. Und eine solche Zentralheizung kann der Pelletofen üblicherweise nicht ersetzen.
Ein Pelletofen kann aber in bestehende Heizungssysteme integriert werden, und zwar als wasserführender Ofen. Ein solcher wasserführender Ofen hat eine Wassertasche, in der das Wasser erhitzt und dann in den Heizkreislauf eingespeist wird. Im Pufferspeicher wird das erhitzte Wasser gespeichert und bei Bedarf eingesetzt.