Beim Projekt Eigenheim kann man zwischen unterschiedlichsten Dachformen fürs Haus wählen. Die diversen Dacharten zeichnen sich hierbei durch ihre eigene Formgebung, Neigungen, Konstruktionsweise und Eindeckungen – denken Sie nur an das Reetdach, Schieferdach oder die bewährten Dachziegel – aus. Welche Dacharten zum Haus Ihrer Träume passen, hängt hierbei aber nicht nur von optischen Aspekten und dem eigenen Geschmack ab. Denn für welches Dach beim Hausbau Sie sich entscheiden, beeinflusst auch die Wohnfläche im Dachgeschoss. Zudem bestimmt der örtliche Bebauungsplan, welches Dach für Ihr Haus überhaupt zulässig ist. Nicht zuletzt sind manche Dachformen beim Haus teurer als andere oder weisen spezifische Vorteile auf.
Das Satteldach zählt zu den häufigsten Dachformen in Deutschland. Es ist einfach, hat sich bewährt und wird in den meisten Bebauungsplänen erlaubt. Doch es stehen noch viel mehr Dacharten zur Wahl und Häuser mit Pult- oder Flachdach, Zelt- oder Walmdach gesellen sich immer häufiger zum weit verbreiteten Satteldach. Welche guten Gründe für die jeweilige Dachform sprechen und was Sie generell beim Thema Dacharten und Hausbau beachten sollten, erfahren Sie auf dieser Seite. Wir stellen Ihnen zu diesem Zweck die beliebtesten 7 Dachformen in Deutschland für und verlinken weiterführende Themenseiten zu den jeweiligen Dacharten.
Hausbau & Dach: Das Wichtigste in Kürze
- Das Satteldach gehört zu den verbreitetsten Dachformen in Deutschland
- Die günstigste Dachform ist das Satteldach, dicht gefolgt von Pultdach und Flachdach
- Beim Hausbau sind Kosten fürs Dach pro Quadratmeter zwischen 150 und 300 Euro ein Richtwert
Moderne Dachformen: Das Flachdach
Das Flachdach ist an sich die einfachste und sicherlich eine der modernsten Dachformen – die allerdings eine bautechnische Hürde überwinden muss. Denn trotz einer Dachneigung von üblicherweise 1,15 bis 2,86 Grad fließt Regenwasser nicht so einfach ab. Daher müssen die Fachkräfte beim Flachdach absolut sorgfältig arbeiten und dürfen nicht die kleinste Lücke in der Abdeckung lassen. Ansonsten drohen Wasserschäden und Schimmel bei dieser Dachart – generell können Sie sich aber natürlich auf die Qualitätsarbeit unserer Anbieter verlassen.
“Die Dachneigung wird während der Planung festgelegt. Flachdächer haben eine Neigung von ca. 1,1 bis 2,9 Grad oder eine Steigung von etwa fünf Prozent. Steile Satteldächer haben eine Neigung von 60 Grad oder mehr, was einer Steigung von über 173 Prozent entspricht. In Bauordnungen wird die Dachneigung oftmals eingeschränkt, beispielsweise zwischen 32 und 45 Grad.”
Generell fallen bei einem flachen Dach beim Haus öfter Reinigungs- und Wartungsarbeiten an – beim Hausbau sind die Kosten für ein Dach mit sehr flachem Neigungswinkel niedrig, die Instandhaltung aber ist vergleichsweise aufwendig und damit wird es insgesamt etwas teurer.
Der Vorteil eines Flachdaches ist, dass Bauherren auf diese Weise Dachschrägen vermeiden können. Weil diese wegfallen, kann Wohnraum besonders effizient überbaut werden, bei keiner anderen Dachform entsteht so viel Wohnfläche. Insbesondere bei kleinen Grundstücken ist das Flachdach außerdem eine interessante Option, weil es als Gründach und damit Garten oder Terrasse genutzt werden kann. Nicht zuletzt überzeugt der schlichte und klare Stil dieser Dachform.
Flaches Dach beim Hausbau: Alle Angebote
Einfache Dacharten: Pultdach und Sheddach
Sobald ein flaches Dach einen Neigungswinkel von mehr als zehn Grad besitzt, spricht man von einem Pultdach. Das einfache Pultdach ist die unkomplizierteste Steildachform und deswegen relativ günstig. Es eignet sich außerdem besonders gut für Photovoltaikanlagen, denn im Vergleich zur Grundfläche hat keine andere Dachform mehr Dachfläche zur Verfügung, die sich zur Sonne hin ausrichten lässt.
Dächer, bei denen mehrere Pultdächer wie die Zähne einer Säge hintereinander angeordnet sind, nennt man Sheddach. Diese Dachform kommt allerdings üblicherweise nur bei Hallenbauten vor oder wirkt bei modernen öffentlichen Gebäuden wie Museen zeitgemäß.
Moderne Dachformen: Alle Pultdachhäuser
Eine der häufigsten Dachformen beim Haus: Das Satteldach
Das Satteldach ist unter den Dacharten in Deutschland am weitesten verbreitet. Diese wetterfeste und robuste Dachform ist architektonisch relativ einfach, deswegen kostengünstig, und gewährt dem Mauerwerk darunter dennoch guten Schutz. Bei richtiger Ausrichtung lässt es sich ebenfalls gut für Photovoltaik oder Solarthermie nutzen. Gauben lassen sich auch leicht einbauen, sodass die Wohnfläche effizient genutzt werden kann. Bei dieser Dachart gilt zu bedenken: Je steiler das Satteldach und je niedriger der Kniestock, desto geringer der effektive Wohnraum im Dachgeschoss. Denken Sie außerdem daran, dass bei einem Satteldach Dachfenster mit eingeplant werden sollten, ansonsten haben Sie beim ausgebauten Dachgeschoss nur zwei Seiten, auf denen Tageslicht ins Innere einfällt.
Die Dachneigung des Satteldachs kann stark variieren:
- 30 Grad oder weniger: Flachsatteldach
- 45 Grad: neudeutsches Dach oder Winkeldach
- 60 Grad und wenn die Giebelfläche ein gleichseitiges Dreieck bildet: altfränkisches Dach
- 62 Grad oder mehr: altdeutsches Dach oder gotisches Dach.
Viele Bebauungspläne legen allerdings bestimmte Dachneigungen fest. Diese traditionelle Dachform beim Hausbau muss aber auf keinen Fall altmodisch wirken, moderne Varianten dieser Dachart schließen beispielsweise bündig mit der Hauswand ab oder wirken in Kombination mit Erkern oder Anbauten besonders geräumig.
Klassisch-modernes Dach beim Hausbau: Satteldachhäuser
Wetterfeste Hausdach-Formen: Walmdach und Zeltdach
Sowohl beim Walmdach als auch beim Zeltdach gibt es auf allen vier Gebäudeseiten geneigte Dachflächen, es gibt also keine Giebelflächen. Dadurch ist die Dachkonstruktion stabiler, die Außenwände darunter besser geschützt und besonders resistent gegen Wind und Wetter. Allerdings ist diese Dachkonstruktion etwas teurer. Im Gegensatz zum Walmdach gibt es beim Zeltdach keinen Dachfirst, die vier gleichgroßen Dachseiten treffen sich beim Haus mit quadratischem Grundriss mit vier gleichlangen Außenmauern in einer Spitze.
Beim Krüppelwalmdach bleibt eine trapezförmige Giebelfläche erhalten, die giebelseitigen Dachflächen sind also deutlich kleiner als die restlichen Dachflächen.
Bei diesen Dachformen ist die Wohnfläche unter dem Dach niedriger als bei anderen Dachformen. Abhilfe verschaffen Gauben oder eine sehr geringe Dachneigung über einem zweiten Vollgeschoss wie bei einer Stadtvilla üblich.
Besonders witterungsfeste Dacharten beim Haus: Walm- und Zeltdachhäuser
Spezielle Dachformen: Das Schleppdach
Ein Schleppdach ist eine Fortsetzung der Dachfläche weit über die Außenmauern des Wohngebäudes hinaus. Typischerweise sind Schleppdächer in Kombination mit Satteldächern aufzufinden, doch auch die Dachflächen anderer Dachformen lassen sich so erweitern. Die Fläche unter dem Schleppdach kann als überdachte Terrasse, Erker zur Wohnraumerweiterung, Hauseingang, Carport oder Lagerfläche genutzt werden.
Schleppdach beim Hausbau
Ausgefallene Dacharten: Das Mansarddach
Beim Mansarddach sind die Dachflächen im unteren Bereich abgeknickt. Der Platz unter dem Dach lässt sich dadurch effizienter nutzen. Das bietet sich vor allem bei großen Mehrfamilienhäusern an. Bei Einfamilienhäusern wurde diese Dachform vor allem dort gerne eingesetzt, wo Vollgeschosse höher besteuert wurden als Dachgeschosse. Heute gibt es eine solche Steuer nicht mehr und auch baurechtlich macht das keinen Unterschied mehr, weil in den meisten Bauordnungen üblicherweise dann von einem Vollgeschoss die Rede ist, wenn mindestens zwei Drittel der Fläche über eine gewisse Raumhöhe verfügen. Allerdings wirken Mansarddächer bei Einfamilienhäusern oft besonders edel und hochwertig. Tatsächlich ist diese Dachform teurer als beispielsweise ein normales Satteldach.
Ein Mansardwalmdach ist eine Mischung aus einem Mansarddach und einem Walmdach und hat auf allen vier Hausseiten geneigte Dachflächen.
Dachart Mansarddach: Alle Häuser
Extravagante Dacharten: Tonnendach und Kuppeldach
Die aufwendigsten Dachformen sind das Tonnendach und das Kuppeldach. Bei beiden Formen handelt es sich um runde Haus-Dächer: Das Tonnendach erinnert an eine längs halbierte Regentonne, das Kuppeldach an eine halbierte Kugel – berühmtes Beispiel ist die Glaskuppel auf dem Reichstagsgebäude. Zwar bringen solche Dächer eine besonders günstige Statik mit sich, weil die Kräfte über die Rundbögen in die Mauern und von dort in den Boden abgeleitet werden. Doch dieser Vorteil ist insbesondere bei Einzelhäusern selten nötig, weil diese üblicherweise nicht so groß sind, dass hier mit statischen Sonderlösungen gearbeitet werden müsste. So sprechen für diese Dachformen in erster Linie ästhetische Gründe.
Welches Dach beim Hausbau? Kleine Entscheidungshilfe
Wie soll sich ein angehender Bauherr nun also für eine Dachform entscheiden? In manchen Fällen nimmt ihm bereits die Bauordnung diese Entscheidung ab. Denn nicht alle Dacharten dürfen in allen Gebieten gebaut werden. Das Satteldach ist auch deswegen die am weitesten verbreitete Dachform, weil es üblicherweise mit allen Bauvorschriften kompatibel ist.
Ansonsten können Sie bei der Entscheidung für ein Haus-Dach natürlich ganz pragmatische Gründe anführen. Wer besonders viel Fläche für seine PV- oder Solaranlage braucht, wählt am besten ein Pultdach. Und wer ein besonders kleines Grundstück hat, aber gerne Tomaten und Erdbeeren pflanzen möchte, kann auf einem Flachdach einen Dachgarten einrichten. Ist in Ihrer Bauregion besonders häufig Regen oder Schnee angesagt, bietet sich in ersterem Fall ein Walmdach, in zweitem ein flaches Satteldach an.
Ein weiteres Entscheidungskriterium können die Anpassungsmöglichkeiten an zukünftige Platzbedürfnisse sein. Ein Satteldach oder ein Flachdach sind relativ zukunftssicher, bei beiden Dachformen kann man leicht aufstocken oder aber Gauben einbauen. Bei einem Mansarddach dagegen wird das deutlich aufwendiger.
In vielen Fällen können Bauherren aber einfach nach Geschmack gehen. Optisch kann es allerdings sinnvoll sein, die umstehende Bebauung mit in die Entscheidung einfließen zu lassen und dafür zu sorgen, dass sein neu gebautes Haus sich besonders gut in die Nachbarschaft einfügt.
Bauherren sollten bei der Wahl der Dachform auch die Kosten nicht außer Acht lassen. Wer möglichst günstig bauen will, wählt die einfachen Dachformen: also ein Satteldach, ein Pultdach oder ein Flachdach. Und zwar ohne Gauben, Zwerchhaus oder Dachterrasse. Wer einen bestimmten Haustyp mit Walmdach bevorzugt, kann sich von seinem Baupartner ausrechnen lassen, was das gleiche Haus mit Sattel- oder Pultdach kosten würde.
Die günstigste Dachform finden
“Beim Hausbau gehen die Kosten fürs Dach vor allem damit einher, wie komplex die Konstruktionsweise ist und welche Dämm- und Deckmaterialien gewünscht sind. Was den Dachstuhl angeht, ist die günstigste Dachform mit rund 40 Euro pro Quadratmeter das Flachdach. Zusätzlich muss dieses allerdings umfangreich gedämmt und abgedichtet werden. Aufgrund der häufigeren und auch umfassenden Wartungsarbeiten sind bei dieser Dachart außerdem die laufenden Kosten höher. Auch die maximale Lebensdauer eines Flachdachs mit Begrünung von 40 Jahren spielt hierbei eine Rolle, denn ein Satteldach mit Tonziegeln wird mindestens doppelt so alt. Dementsprechend ist mit ca. 60 Euro pro Quadratmeter ohne Dämmung und Dacheindeckung generell das Satteldach die günstigste Dachform. Ebenfalls zu den günstigen Dachformen zählt das Pultdach in einfacher Konstruktion.”
Baufirmen für alle Dacharten beim Haus
Dachformen für Carport, Garage oder Gartenhaus
Carports und Garagen haben oftmals Flachdächer. Auch das Pultdach ist eine gute Wahl. Ansonsten wird aber oft auch die Dachform des Haupthauses aufgegriffen. Walmdächer oder Mansarddächer sind sehr selten und für Nutzbauten üblicherweise zu teuer. Gartenhäuser gibt es oft auch mit sehr flachen Satteldächern.
Das müssen Sie beim Hausbau zu Dachformen beachten
Welche Dachform die Beste für Ihr Eigenheim ist, hängt neben dem Bebauungsplan in erster Linie vom persönlichen Geschmack ab. Bei optimaler Ausrichtung bietet das Pultdach am meisten Fläche für Photovoltaik und Solarthermie, das Walmdach am wenigsten. Wer möglichst viel Wohnraum unter dem Dach unterbringen will, sollte auf ein steiles Walmdach verzichten. Das Satteldach ist eine praktische und kostengünstige Standardlösung. Als Dach fürs Haus ist das Flachdach eine gute Alternative, sofern es der Bebauungsplan erlaubt. Dann bauen Bauherren die Vollgeschosse, die sie benötigen, darüber kommt das Flachdach. Mangelnde Dichtigkeit ist übrigens bei keiner der modernen Dachformen mehr ein Problem, solange Sie die Instandhaltungsarbeiten nach Maßgabe der Dachart und Eindeckung regelmäßig durchführen lassen. Am kostengünstigsten ist das Satteldach, kostenintensiver, aber dafür auch am witterungsbeständigsten das Walmdach.
Grundsätzlich können bei Ihrem neuen Zuhause alle Dachformen und Deckungsarten eingesetzt werden und zu einem architektonisch harmonischen Bild beitragen. Dazu ist es aber auch wichtig, ein Haus in die umgebende Bebauung einzugliedern. In Deutschland ist das Satteldach besonders weit verbreitet. In vielen Neubaugebieten werden aber auch flache Zelt- oder Walmdächer bei Stadtvillen und mediterranen Häusern eingesetzt.