Wohnraum erweitern durch Geschossaufstockung
Ob mehr Platz für Kinder, Hobby oder ein Büro zu Hause, mit einer Geschossaufstockung lässt sich Wohnraum erweitern, ohne gleich ein neues Haus zu bauen.
Vor der Geschossaufstockung. Foto: Fritz Stenger GmbH Foto: Fritz Stenger GmbH
Nach der Geschossaufstockung gibt es mehr Platz für alle. Foto: Fritz Stenger GmbH Foto: Fritz Stenger GmbH
Mehr Platz für alle, aber ein Neubau kommt nicht in Frage? Hauseigentümer sollten dann eine Geschossaufstockung in Betracht ziehen, um neuen Wohnraum im Haus zu schaffen. Ob das eigene Haus dafür geeignet ist und wie man dabei vorgeht, klären Eigentümer am besten vorher mit einem Architekten ab, da eine neue Etage einen erheblichen Eingriff in die Statik des Gebäudes bedeutet. Zudem verhindert auch das Baurecht, dass manches, das sich der Bauherr wünscht, auch gemacht werden darf.
Möglichkeiten der Geschossaufstockung
Ist das vorhandene Dach für einen Ausbau zu flach, empfiehlt es sich in der Regel, dieses durch ein stärker geneigtes Dach zu ersetzen. Wird dabei zusätzlich auch der Kniestock erhöht, lässt sich noch mehr neuer Wohnraum gewinnen. Bei der der Geschossaufstockung auf ein bestehendes Haus mit Flachdach wird eine komplette Etage gesetzt. Dabei kann, soweit dies die baurechtlichen Bestimmungen zulassen, zum Beispiel entweder ein Dachgeschoss mit Satteldach oder eine Volletage mit Satteldach errichtet werden. Es gibt verschiedene Bauausführungen: Holzrahmenkonstruktionen, massiv gemauert oder mit Fertigbauteilen. Die Kosten der Geschossaufstockung sind je nach Arbeitsaufwand, Anforderungen und verwendeten Baumaterial sehr unterschiedlich und hängen von den individuellen Gegebenheiten ab.
Baurechtliche Regelungen beachten
Bevor die Baufirma anrücken kann, gilt es zu klären, ob überhaupt, wie und in welchem Umfang ein neues Geschoss auf eine Bestandimmobilie aufgesetzt werden darf. Dies wird durch die vor Ort geltenden Baubestimmungen und, falls vorhanden, den Bebauungsplan festgelegt. Insbesondere letzterer regelt, wie viele Etagen angebaut werden und welche Fläche diese haben dürfen. Existiert kein Bebauungsplan, gelten die umliegenden Nachbarhäuser als Maßstab. Eine Bauvoranfrage bei der örtlichen Baubehörde kann übrigens schon im Vorfeld klären, ob das Vorhaben prinzipiell machbar ist.
Vorteile
Ein großer Vorteil der Geschoss- und Dachaufstockung ist sicherlich, dass die eigenen vier Wände während der Bauphase bewohnbar bleiben, wenn auch mit Einschränkungen, denn Lärm und Schmutz halten sich noch in erträglichen Grenzen. Zumindest dann, wenn das neue Geschoss mit Fertigbauteilen erstellt wird. Dann lässt sich die Aufstockung oft schon innerhalb eines Tages mit der Bestandsimmobilie regendicht verbinden. Ideal ist eine Geschossaufstockung vor allem, wenn mehrere Generationen zusammen wohnen möchten. In der neuen Etage lässt sich eine eigenständige Wohneinheit gestalten und trotzdem lebt die ganze Familie unter einem Dach. Durch die klare räumliche Trennung lässt sich auch ein Home-Office einrichten, ohne dass man quasi die Arbeit dauernd vor der Nase hat.
Verbesserte Energiebilanz
Durch eine Geschossaufstockung lassen sich die energetischen Eigenschaften des Hauses mitverbessern, indem die Geschossdecken und das Dach gleich eine zeitgemäße Dämmung erhalten. Das spart langfristig Energiekosten. Zu bedenken ist dabei allerdings vor allem bei alten Häusern, dass die neue Etage dann über einen meist sehr viel besseren energetischen Standard verfügt als der Altbestand. Wenn man also solch ein Bauprojekt in Betracht zieht, macht es durchaus Sinn, gleich den Rest des Hauses nach aktuellen Energiestandards und rechtlichen Bestimmungen mit zu sanieren, indem beispielsweise Dämmung und Fenster erneuert werden.