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Nicht jede Fassadenfarbe genügt allen Ansprüchen gleich gut, weshalb sich vor dem Einkauf ein Blick auf das Produktdatenblatt oder die Verarbeitungsrichtlinien lohnt.

Kalkfarbe gelten als ausgesprochen atmungsaktiv und ökologisch. Foto: Auro AG Foto: Auro AG

Noch vor wenigen Jahrzehnten beherrschte vorwiegend ein Farbton die Fassaden: grau. Sie bestanden vorwiegend aus Kalkputzen, denen zur Verfestigung Zement beigefügt war. Variationen ergaben sich aus der Struktur; der Putz konnte glatt oder geformt sein, es gab ihn beispielsweise als Kellen-, Rau- oder Kratzputz. Noch heute findet man viele ältere Häuser, deren Fassaden schon über Jahrzehnte Wind und Wetter standgehalten haben. Entschieden sich Hausbesitzer für einen Farbanstrich, wurde meist zum neutralen, früher vorherrschenden Weiß gegriffen. Diese Zeiten sind wohl endgültig vorbei.

Heutzutage schimmern Fassaden in allen nur denkbaren Tönen; der ehedem simple, aber auch praktische Kalt-Zement-Putz ist längst ganzen Fassaden-Systemen gewichen. Wer die Außenhaut seines Hauses heute mit Fassadenfarbe beschichtet, will vor allem, dass der Anstrich etlichen Anforderungen genügt: er soll gut decken, damit Mehrfachanstriche entfallen, dem Algen-, Pilz- und Moosbewuchs trotzen, atmungsaktiv sein und möglichst gut haften. Im Wesentlichen stehen folgende Produkte zur Verfügung:

1. Dispersionsfarbe

Dispersionsfarben sind zweifellos die Renner am Markt, weil sie leicht zu verarbeiten und vergleichsweise preiswert zu haben sind. Wie der Name schon sagt, bestehen sie aus einer sehr feinen Verteilung von Kunststoffen (beispielsweise Ethylen, Vinylacetat, Styrol oder Acrylaten) in Wasser. Sie sind darin also nicht gelöst, sondern in kleinsten Teilen vermischt. Trocknet das Wasser nach dem Auftragen der Fassadenfarbe weg, bildet der Anstrich eine Art Film. Weil ohnehin eine Mischung vorliegt, werden auch Farbpigmente gut aufgenommen; folglich eignen sich Dispersionsfarben besonders für farbenfrohe Fassaden. Sie sind zudem leicht überstreichbar und weitgehend atmungsaktiv. Auf Kalkfarben, kalkhaltige oder schwierige (poröse) Untergründe sollten sie besser nicht gestrichen werden.

2. Silikatfarbe

Silikatfarben sind Mineralfarben und werden nach ihrem Bindemittel - dem flüssigen Kaliumsilikat – auch Wasserglas-Farben genannt. Sie wirken stark basisch, enthalten keine organischen Bestandteile und bieten deshalb Algen oder Pilzen nichts zu fressen. Man streicht sie vornehmlich auf zementgebundene und poröse Untergründe, Klinker und Ziegelsteine oder auch Faserzement. Sie verbinden sich regelrecht mit dem Untergrund - dieser Vorgang heißt Verkieselung - und sind besonders diffusionsfähig, also durchlässig für Wasserdampf, und widerstandsfähig gegen säurehaltige Schadstoffe. Anstriche dieser Art sind bekannt für satte Farben; da aber nur wasserglasbeständige Pigmente eingesetzt werden können, ist die Auswahl an Farbtönen vergleichsweise übersichtlich. Diese Anstriche lassen sich problemlos mehrfach überstreichen.

3. Kalkfarbe

Kalkfarben werden für moderne, hoch wärmegedämmte und mehrschichtig aufgebaute Fassaden eher nicht verwendet. Früher war es auf dem Lande gang und gäbe, Bauernhäuser, Ställe und Scheunen mit Farbe auf der Basis von gelöschtem Kalk zu tünchen. Heute verwendet man diesen Farbstoff beispielsweise noch bei Sanierungen. Er ist alkalisch, wirkt dadurch desinfizierend, und gilt als ausgesprochen atmungsaktiv und ökologisch. Allerdings ist Kalkfarbe nicht sehr farbintensiv; deshalb eignet sie sich vornehmlich für Pastelltöne. Kalkfarbe hält besonders gut auf noch feuchten Kalkputzen, wo sie langsam trocknen kann. Fassaden werden mit Kalkmilch vorgestrichen, danach folgen zwei bis drei Farbaufträge. Um die Wischbeständigkeit zu erhöhen, kann man Kochsalz, Leinöl oder sogar Quark untermischen.

4. Polymerisatharzfarbe

Polymerisatharzfarben basieren nicht auf Wasser, sondern enthalten Lösemittel; gebunden werden sie meist von Acrylharzen. Für Leicht- und Wärmedämmputze, die Polystyrol enthalten, sind sie deshalb nicht geeignet. Auf mineralischen Putzen, auf Ziegelmauerwerk oder Beton sowie Dispersionsfarbenanstrichen halten sie dagegen besonders gut. Sie haften sehr stark, penetrieren den Untergrund regelrecht und verfestigen ihn. Weil sie kein Wasser enthalten, kann man sie auch bei tiefen Temperaturen – Winterbaustellen - noch verarbeiten.