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Von der Umwelt inspiriert: Naturgarten anlegen

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Deutsche Gärten unterscheiden sich häufig kaum voneinander. Fast überall bietet sich das gleiche Bild: ein Zaun oder eine Hecke, ein oder zwei Nadelbäume, Terrasse und Rasen. Wer Abwechslung will, für den ist ein Naturgarten das Richtige. Bauen.de zeigt, wie der eigene Garten Schritt für Schritt zum Naturgarten wird.

Ein Naturgarten bietet dem Hobbygärtner die unterschiedlichsten Gestaltungsmöglichkeiten. Von der bunten Blumenwiese, Staudenbeeten und Trockenmauern bis hin zum eigenen Gartenteich ist alles möglich. Bauen.de stellt die wichtigsten Elemente und Pflanzen für den eigenen Naturgarten vor und erklärt, wie der Garten am besten angelegt und bewirtschaftet wird.

Der Naturgarten – wild und kreativ

Die Gestaltung eines Naturgartens orientiert sich an den Vorbildern der Natur. Er soll aussehen, als wäre er natürlich gewachsen. Im naturnahen Garten werden einheimische Pflanzen bevorzugt, die langlebig sind und kaum Pflege benötigen. Auf chemische Kunstdünger und Pestizide wird verzichtet. Darüber hinaus fördern Hobbygärtner mit einem Naturgarten heimische Wildtierarten und eine große Artenvielfalt. Das  erleichtert wiederum die Arbeit im Garten, denn je größer die Artenvielfalt, desto geringer die Gefahr eines Schädlingsbefalles. Marienkäfer halten beispielsweise Blattläuse fern und Vögel fressen Raupen. Igel und Kröten verhindern ein zu hohes Aufkommen der lästigen Nacktschnecken.

Elemente eines Naturgartens

Typisch für einen Naturgarten sind wilde Hecken, Blumenwiesen, Trockensteinmauern und ein Gartenteich. Der eigene Garten muss aber nicht groß sein. Schon mit kleinen Elementen wie einem morschen Baumstumpf, Stein- und Reisighaufen oder einem ungemähten Randstreifen entstehen naturnahe Ecken.

Die Wildstrauchhecke

Die Wildstrauchhecke ist die ideale Begrenzung für den eigenen Garten. Sie hebt sich von den immergrünen Hecken ab und ist das ganze Jahr über ein optisches Highlight. Im Frühjahr können sich Gartenbesitzer an ihren bunten Blüten erfreuen, im Sommer trägt sie Früchte und im Herbst leuchtet sie in bunter Herbstfärbung. Viele Wildstrauchhecken bieten zudem für Menschen und Vögel Naschereien. Dazu gehören Hagebutte, Schlehe, Kornelkirsche und Holler. Ganz nebenbei ist die Wildstrauchhecke ein wichtiger Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetiere. Zudem ist sie besonders pflegeleicht, da sie nur alle paar Jahre einen Rückschnitt braucht.

Sträucher für die Hecke im Naturgarten:

Der Hagebuttenstrauch macht optisch viel her. Die Früchte enthalten viel Vitamin C und können vielseitig verarbeitet werden. Foto: vaslex / Fotolia.com

Ein Holunderbeerenstrauch trägt nicht nur schöne Blüten, sondern liefert auch gesunde Früchte. Foto: MSchuppich / Fotolia.com

Für eine freiwachsende Hecke nehmen Gartenbesitzer am besten unterschiedliche Sträucher. Sobald der Boden im Frühjahr frei von Frost ist, kann der Hobbygärtner mit dem Pflanzen beginnen. Zuerst werden Pflanzenlöcher ausgehoben, die mindestens 30 Zentimeter tief und breit sind, um den Wurzelballen ausreichend Platz zu bieten. Rings um das Pflanzloch wird der Boden gelockert, damit die Wurzeln leichter eindringen können und keine Staunässe entsteht. Wer das Wachstum zusätzlich fördern will, gibt etwas Kompost oder Rindenmulch in das Pflanzloch. Pflanzen, die besonders groß werden, sollten mit drei bis vier Meter Abstand zueinander, mittlere Sträucher mit zwei bis drei Meter Abstand, platziert werden. Hecken, die eine Höhe von zwei Metern erreichen, sollten etwa eineinhalb Meter von der Grundstücksgrenze entfernt sein. Bis die Hecke dicht wächst, können allerdings zwei bis vier Jahre vergehen.

Die Blumenwiese

Eine Blumenwiese ist pflegeleicht und bringt ein buntes Farbenmeer in den eigenen Garten. Sie benötigt wenig Wasser und muss lediglich zwei Mal im Jahr gemäht werden.  Am besten im Juni und September oder im Juli und Oktober. Die Blumenwiese gedeiht besonders auf nährstoffarmen Böden und braucht keinen Dünger. Sie besteht aus rund 50 bis 60 Pflanzenarten und kann den Gartenbesitzer jedes Jahr mit neuen Pflanz- und Farbkombinationen überraschen. Wer eine Blumenwiese in seinem Naturgarten anpflanzt, schafft laut dem Naturschutzbund Odenwaldkreis einen Lebensraum für  1.500 Fliegen-, Käfer-, Hummel-, Bienen- und Schmetterlingsarten. Diese bilden wiederum die Nahrungsgrundlage für etwa 2.500 Kleintierarten wie Schwalben, Rotkehlchen, Hausrotschwänze, Igel und Eidechsen.

Wer eine Blumenwiese im Naturgarten anlegen will, braucht das richtige Saatgut. Gut geeignet sind Mischungen aus heimischen Wiesenblumen. Wichtig ist, dass die Saatgut-Mischung auf die Boden-, Licht- und regionalen Verhältnisse abgestimmt ist und beim Fachmann gekauft wird. Bevor das Saatgut gestreut wird, gilt es, den Boden vorzubereiten. Die beste Zeit dafür ist von März bis Ende Mai. Dafür tragen Gartenliebhaber zunächst das Gras mitsamt der Wurzeln ab, lockern anschließend den Boden und arbeiten falls nötig noch Sand ein. Der Sand dient dazu, den Boden abzumagern, falls er zu nährstoffreich ist. Je höher und artenreicher die Blumenwiese sein soll, desto nährstoffarmer muss der Boden sein und desto mehr Sand wird benötigt. Abschließend gilt es, die Blumensamen mit dem Sand zu vermischen und anzusäen. Zum Schluss drückt man die Erde mit Hilfe einer Harke oder Schaufel etwas an. Nach einiger Wartezeit entsteht eine bunte Blumenvielfalt, die bis in den Herbst hinein blüht. Für eine Blumenwiese braucht es keinen großen Garten. Auch eine kleine Blumeninsel sieht hübsch aus und lockt Insekten und Tiere an.

Wildes Eck

In einem Naturgarten sind Bereiche wichtig, die sich frei entwickeln dürfen und die nicht regelmäßig gepflegt werden. Es reicht aus, diese in versteckten Ecken zu platzieren, wie beispielsweise in einem kleinen Bereich hinter dem Komposthaufen. Hobbygärtner legen dafür Schnittgut und Laub ab oder errichten in einer sonnigen Ecke einen Steinhaufen. Wilde Ecken sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht im Garten. Hier wächst vor allem die Brennnessel gut, die eine Futterpflanze für Schmetterlinge ist und ein Versteck für Spinnen, Kröten und Laufkäfer bietet. Ein wildes Eck ist auch ein beliebter Rückzugsort für den Igel, der unter anderem in einem Laubhaufen gerne überwintert. In den wilden Ecken wird am besten nur mäßig Unkraut gejätet, denn nicht alle Keimlinge entwickeln sich zu Unkraut. Oft entstehen daraus auch  Glockenblumen, Margeriten, Malven, Akelein oder Königskerzen. Sie werden durch Wind und von Vögeln in den Garten getragen und sorgen für eine spannende Ergänzung im Naturgarten.

Feucht- und Trockenbiotope

Typisch für einen Naturgarten sind angelegte trockene oder feuchte Standorte in Form von Steinhaufen, Totholz, Trockensteinmauern oder Feuchtbiotopen. Diese Elemente sorgen für optische Hingucker und bieten besondere Lebensräume für Tiere.

Der Totholzstapel

Für einen Totholzstapel eignet sich ein dekoratives Element wie ein alter Baumstamm oder einige knorrige Äste. Hobbygärtner können grundsätzlich aber alles nutzen, was im Garten als Abfall anfällt, wie Äste, Zweige, Laub und vertrocknetes Pflanzenschnittgut. Dabei sollte nur natürliches Holz verwendet werden. Hobbygärtner können ihre Schnittabfälle und auch größere Steine, die im Garten im Weg sind, jederzeit zum Totholzhaufen dazu geben. Nach und nach wird das Holz brüchiger und es wird von Pilzen, Flechten und Insekten besiedelt. Dadurch sammelt sich am Boden Mulm, der sich wiederum ideal für den Komposthaufen eignet. Allerdings sollte der Stapel deshalb nicht in der unmittelbaren Nähe von Obstbäumen platziert sein. Zudem ist ein windgeschützter Standort wichtig, damit das Totholz nicht beim ersten Sturm weggeweht wird.

So entsteht ein Totholzstapel:

Die Trockenmauer

Eine Trockenmauer bringt alpines Flair in den eigenen Garten. Sie heißt Trockenmauer, weil die Fugen nicht mit Mörtel gefüllt sind, sondern die Steine „trocken“ aufeinander liegen. Für den Bau einer Trockenmauer sind in der Regel alle Natursteine geeignet. Nur Sandstein verwittert zu schnell. Wichtig ist ein fester Untergrund, das kann beispielsweise ein Fundament aus verdichtetem Kies sein. Die Mauer wird nach oben hin schmaler gebaut. Zuerst werden die größeren Brocken auf dem Boden aufgestellt. Die mittlere Reihe bilden kleinere Steine. Als Füllmaterial sind Schotter, Kies, Bauschutt und alte Ziegel geeignet. Zum Schluss wird die Mauer wiederum mit schweren Brocken abgedeckt. Es ist wichtig, die Steine immer auf Lücke zu setzen. Dadurch schaffen Hobbygärtner Nischen, die als Versteck für Tiere wie Wiesel, Blindschleiche, Eidechse, Hummel, Wildbiene und Kröte dienen. Als Pflanzen eignen sich Steinbrech-Gewächse, Nelken, Fetthennen- und Hauswurzarten aber auch Seifenkraut, blutroter Storchschnabel und die Pfingst-Nelke.

Der Gartenteich

Der Gartenteich sollte halbschattig, aber nicht direkt unter Bäumen platziert sein. Bei ausreichend Platz im Garten gilt die Devise: Je größer, desto besser. Denn die Wasserqualität größerer Teiche ist leichter dauerhaft auf einem stabilen Niveau zu halten. Das ist gerade im Sommer wichtig, da sonst Sauerstoffarmut entsteht. Im Winter laufen niedrige, kleine Gewässer Gefahr, komplett einzufrieren. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Teich unterschiedliche Tiefen hat. Tiefwasserbereiche von 80 bis 100 Zentimeter, Flachwasserbereiche von 20 bis 30 Zentimeter und flache Ufer sorgen für eine gesunde Artenzusammensetzung. In den Flachwasserbereichen spielt sich im Sommer das Leben ab. Hier nehmen Insekten Wasser auf, Amphibien haben eine Möglichkeit ans Ufer zu klettern und auf die Jagd zu gehen und Vögel sowie andere Tiere können den Teich als Wasserquelle nutzen. Das Tiefwasser dient vor allem der Überwinterung von Insektenlarven und Amphibien.

Beim Bau eines Gartenteiches im Naturgarten sollte auf Teichfolie verzichtet werden. Stattdessen bieten sich Materialien wie Lehm und Ton zur Abdichtung an. Dadurch entsteht zwar ein größerer Arbeitsaufwand, dafür wird ein besseres ökologisches Gleichgewicht gewährleistet. Aus dem Teich wird ein perfektes Feuchtbiotop, wenn die Uferbereiche eine üppige Bepflanzung erhalten.

Dafür eignen sich beispielsweise folgende heimische Teichpflanzen:

Trollblume Foto: emer / Fotolia.com

Schwanenblume Foto: Torsten Dietrich / Fotolia.com

Sumpfdotterblume Foto: Torsten Dietrich / Fotolia.com

Schwertlilie Foto: MSchuppich / Fotolia.com

Binsen und Sumpfschwertlilien verbessern die Wasserqualität. Unterwasserpflanzen wie das Feengras beschatten das Wasser, halten es kühl und geben Sauerstoff ab. Dadurch wird das Algenwachstum gehemmt.

Wer gerne Frösche und Kröten in seinem Teich haben will, muss nur Geduld haben. Die Tiere siedeln sich bereits innerhalb weniger Tage, manchmal sogar innerhalb weniger Stunden, selbstständig an. Aber Achtung: nie Frösche oder Kröten aus anderen Gewässern in den Teich bringen, das ist verboten und schadet den Tieren. Wer auf die Sicherheit und Ruhe der Tiere bedacht ist, bringt an den Seiten des Teiches kleine Einstiegshilfen an und verzichtet im Winter auf unnötige Säuberungsarbeiten. Es reicht aus, die Schlammschichten, die oft im Bereich der Sohle entstehen, in den Sommermonaten abzutragen. Wer Fische im Gartenteich halten möchte, sollte sie in vom restlichen Teich abgetrennte Bereiche setzen. Sie würden unter den Insekten und Amphibien Schaden anrichten und das gesamte ökologische Gleichgewicht im Gartenteich durcheinander bringen.

Nistkästen und Nützlingsunterkünfte

In einen richtigen Naturgarten gehören auch Nistkäsen und Nützlingsunterkünfte, die als Rückzugsorte und Winterquartiere für Insekten, Vögel und Fledermäuse dienen.

Der Nistkasten für Vögel dient zu allererst als Brutstätte und Nest für Jungvögel, wird aber auch gerne als Schlafquartier angenommen. Wer einen eigenen Nistkasten bauen möchte, sollte dabei auf Schrauben statt Nägel setzen. Diese sind stabiler als Nägel und sorgen langfristig für ausreichend Halt, auch ohne zusätzlichen Leim. Mit einem Überstand schützen Gartenbesitzer die Vögel vor Katzen und Mardern. Je größer er ist, desto geringer ist die Chance für Räuber. Zusätzlich ist darauf zu achten, keine Sitzstange unter dem Flugloch anzubringen und den Nistkasten in einer Höhe von zwei bis drei Metern zu platzieren. Der ideale Zeitpunkt, um den Nistkasten zu reinigen, ist September. Bis dahin sind die Jungvögel ausgezogen. Damit Vögel die Nisthilfen auch als Winterquartier nutzen können, bringen Gartenbesitzer diese am besten im Herbst an. Das Einflugloch ist bestenfalls in Richtung Osten oder Südosten ausgerichtet. Das vermindert in der Regel, dass zu viel Wind und Regen durch die Flugöffnung dringt.

Nisthilfen für Insekten sind ein zu Hause für Faltenwespen, Grabwespen, Wegwespen und Hornissen, die bei der Beseitigung von Blattläusen, Fliegen und Raupen helfen. Für den Bau eines Insektenhotels wird zunächst ein Rahmen benötigt. Hier reicht es aus, stabile Seitenwände sowie eine Decke und einen Boden mit Brettern zu gestalten. Für ein größeres Insektenhotel können noch kleinere Bretter als Zwischenablagen verschraubt werden.

Der Rahmen wir mit unterschiedlichen Naturmaterialien gefüllt. Geeignet sind Baumstamm-Scheiben, hohle Äste wie Bambus, Lehmklumpen, Tannenzapfen oder auch Ziegel. In die Baumstamm-Scheiben werden verschieden große Löcher gebohrt, die das Holz jedoch nicht durchbohren dürfen. Als Durchmesser sind ein bis zehn Millimeter geeignet. Die Tiefe kann je nach Dicke des Holzes 20 bis 100 Millimeter betragen. Die einzelnen Löcher sollten einen Abstand von rund 20 Millimetern zueinander haben. Beim Bau ist darauf zu achten, dass die Löcher etwas nach oben gebohrt sind. Das verhindert das Eindringen von Regen. Auch in die Lehmklumpen werden verschieden große Löcher gebohrt. Es gelten dieselben Anforderungen, wie bei den Baumstamm-Scheiben. Die Scheiben und Lehmklumpen können Hobbygärtner nach Belieben im Rahmen des Insektenhotels platzieren. Hohle Äste wie beispielsweise der Bambus werden zusammengebunden oder in eine alte Blechdose gesteckt und ebenfalls innerhalb des Rahmens platziert. Es gilt, die Nützlingskästen in südlicher oder süd-westlicher Richtung aufzuhängen beziehungsweise aufzustellen, damit die Sonne auf die Vorderseite des Kastens fällt. Ein Beispiel zur Gestaltung und eine genaue Anleitung für den Bau eines Insektenhotels zeigt das nachfolgende Video:

Die richtigen Pflanzen für den Naturgarten

Die Grundlage für den naturnahen Garten und die Entwicklung der Tierwelt bilden Bäume und Sträucher. Aufgrund der großen Sorten- und Artenvielfalt einheimischer Pflanzen stehen vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung des Naturgartens zur Verfügung. Zudem sind diese eine wichtige Futterquelle für Tiere und zugleich pflegeleicht.

Neben Nadelbäumen dürfen Laubbäume auf keinen Fall im naturnahen Garten fehlen. Diese bieten Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren ein zu Hause. Im Sommer spenden sie Menschen und Tieren Schatten. Besonders alte Bäume bieten viele Nistmöglichkeiten und auch abgestorbene Bäume sind ein schönes Element für den eigenen Naturgarten. Sie dienen unter anderem als Rankhilfen für Kletterrosen, Waldreben oder weitere Kletterpflanzen. Wer einen kleinen Garten besitzt, kann auf spezielle kleine Bäume wie Spalierobstbäume zurückgreifen.

Blumen und blühende Stauden sorgen für farbenfrohe Beete und Wiesen. Besonders Stauden sind ideal. Viele Stauden sind winterhart und bieten so das ganze Jahr über eine farbenfrohe Pracht. Ein weiterer Vorteil der Stauden ist der geringe Pflegebedarf. Beim Einpflanzen benötigen sie etwas organischen Dünger, danach nicht mehr. Auch regelmäßiges Wässern ist nicht nötig. Lediglich bei ungewöhnlichen Trockenphasen sollten Gartenbesitzer zusätzlich gießen. Die Stauden können im Herbst stehen bleiben, denn ihre Halme bieten Nützlingen ein Winterquartier. Wintervögel fressen zudem ihre Samen.

Bei der Wahl der Pflanzen ist es wichtig, Sorten mit ungefüllten Blüten, wie Baukissen oder Margeriten, zu wählen. Bei gefüllten Blüten, wie beispielsweise vielen Rosenarten, sind die Staubblätter im Gegensatz zu den ungefüllten Blüten, zurückgebildet oder nicht mehr zugänglich. Dadurch kommen Bienen nicht an die Pollen und solche Blumen haben häufig keinen Nektar.

Den Naturgarten richtig bewirtschaften

Beim Bewirtschaften des naturnahen Gartens gibt es einige Punkte zu beachten:

  • Es ist besser, Laub liegen zu lassen, statt zu harken. Es schützt den Boden vor dem Austrocknen, führt im Nährstoffe zu und bietet Kleintieren ein zu Hause.
  • Statt Torf greifen Naturgartenbesitzer besser auf Kompost zurück. Torf trägt kaum zu Bodenverbesserung bei und ist schlecht für das Klima.
  • Beim Kauf von Blumen- und Pflanzenerde ist ebenfalls auf torffreie Produkte zu achten.
  • Ein wichtiger Punkt ist der Verzicht auf chemische Produkte. Schädlinge werden auch durch natürliche Feinde wie Marienkäfer, Igel oder Fledermaus bekämpft.
  • Zur Bewässerung geben sich einheimische Pflanzen in der Regel mit Regenwasser zufrieden. Nur in besonders trockenen Phasen brauchen sie zusätzlich Wasser.
  • Auch Mulchen ist positiv für den Naturgarten. Mulch bildet einen schützenden Mantel, hält die Feuchtigkeit im Boden und vermindert die Unkrautbildung. Zudem schützt es vor starken Witterungseinflüssen und liefert organisches Material, das ideal zum Düngen für Gemüse- und Staudenbeete ist.

Wichtiger Bestandteil: der Komposthaufen

Der Komposthaufen ist ein wichtiger Bestandteil in einem natürlich angelegten Garten. Strauchschnitt, Mähgut und ausgejätete Unkräuter können so entsorgt werden. Nach dem Verrotten entsteht daraus Humus, der als nährstoffreicher Dünger im Garten verteilt werden kann. Um die Zerkleinerung der Gartenabfälle kümmern sich Lebewesen wie Regenwürmer, Tausendfüßer, Pilze und Bakterien.

Der beste Standort für den Kompost ist eine halbschattige, windgeschützte und leicht erreichbare Stelle im Garten. Idealerweise ist dort ein lehmiger Boden, denn er verhindert das Austrocknen des Komposts. Eine Drainageschicht aus Sand schützt vor Staunässe. Wer einen Kompost anlegt, sollte auf eine gute Luftzirkulation achten. Neben weichen, saftigen Materialien wie Küchenabfällen, Blättern und Grasschnitt sind auch dünnere, gehäckselte Zweige von Baum- und Strauchschnitt beizugeben. Es ist darauf zu achten, dass der Kompost weder zu trocken, noch zu feucht ist. In einem zu trockenen Kompost ziehen sich die Bodentiere und Mikroorganismen in tiefe Lagen zurück und arbeiten nicht mehr. Ist der Kompost zu nass, entsteht Fäulnis, weil das Wasser nicht mehr ausreichend abfließt. Deshalb muss er auf einem gut durchlässigen Boden stehen und unten frei bleiben. So fließt das Wasser ab und die Bodentiere haben ungehinderten Zugang zum Erdreich.
Nicht alle biologischen Abfälle sollten über den Kompost entsorgt werden. Tabu sind Fleischreste, gekochte Speisereste oder bereits vergorenes und verschimmeltes Obst – diese sind in der Mülltonne gemeinsam mit Schalen von Zitrusfrüchten besser aufgehoben. Für den Kompost eignen sich frische Gartenabfälle sowie Obst und Gemüse mit nicht mehr als ein paar fauligen Stellen.