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Richtig Dübeln: Tipps und Tricks rund um den Dübel

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Loch bohren, Dübel rein, Küchenschrank festschrauben – und fertig. So einfach ist es nicht immer. Denn so manches Mauerwerk benötigt spezielle Dübel: Hinter einer dünnen Gipswand etwa verbirgt sich meist nur ein Hohlraum. Ein leichtes Regal kann sich da bereits als zu schwer erweisen. Dieser Ratgeber zeigt, wie Heimwerker richtig dübeln.

Ein Dübel ist die Verbindung von Schraube und Wand beziehungsweise Mauer. Durch das Reindrehen der Schraube verankert sich der Dübel in der Wand und überträgt die Last auf den Untergrund. So hilft der Dübel bei der Befestigung von Möbeln oder anderen Gegenständen an der Wand. Im Baumarkt werden zahlreiche Ausführungen für viele Spezialfälle angeboten. Da kann man schnell die Übersicht verlieren.

Dübelarten – eine Übersicht

Spreizdübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Spreizdübel

Der Spreizdübel ist im Grunde ein Spezialdübel, denn er kann nur bei Vollmauerwerk eingesetzt werden.
Montage: Bohren, Vorsteckmontage.

Universaldübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Universaldübel

Universaldübel sind für alle Untergründe geeignet und selbst bei Hohlräumen anwendbar. Der Dübel spreizt oder verknotet sich.
Montage: Bohren, Vorsteckmontage.

Federdübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Federdübel

Der Federdübel ist ein Hohlraumdübel und für leichte Lasten oder die Deckenmontage geeignet.
Montage: Bohren, Dübel samt Schraube durchstecken, Federsystem klappt im Hohlraum auf.

Gipsplattendübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Gipsplattendübel

Gipsplattendübel gibt’s als Plastik- und als Metalldübel.
Montage: Dübel ohne Bohrloch direkt in die Gipsplatte einschrauben.

Messingdübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Messingdübel

Der Messingdübel - manchmal auch Schwerlastdübel genannt - ist ein Gewinde für metrische Schrauben, das in die Mauer eingebracht wird.
Montage: Bohren, Vorsteckmontage.

Gasbetondübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Gasbetondübel

Gasbetondübel sind Spezialdübel für Wände aus Gas- oder Porenbeton. Die Außenrippen schneiden in den weichen Baustoff.
Montage: Bohren, Dübel mit Hammer einschlagen.

Rahmendübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Rahmendübel

Der Montagegegenstand wird durch den Rahmendübel an das Mauerwerk herangezogen. Wird zum Beispiel bei Küchenhängeschränken verwendet.
Montage: durch Gegenstand und Mauer bohren, Durchsteckmontage durch Gegenstand hindurch.

Nageldübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Nageldübel

Nageldübel ermöglichen eine schnelle Montage. Die meisten ihrer Art sind für Hohlräume ungeeignet.
Montage: Bohren, Schraubnagel samt Dübel durch Montagegegenstand durchstecken und einhämmern.

Dämmstoffdübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Dämmstoffdübel

Dämmstoffdübel sind Spezialdübel für leichtere Lasten, die auf WDVS-Platten angebracht werden sollen.
Montage: Putz aufbohren, Dämmstoffdübel eindrehen.

Chemischer Dübel. Foto: fischerwerke GmbH & Co. KG

Chemische Dübel

Chemische Dübel bestehen oftmals aus einer Hülse und aus Injektionsmaterial, das sich in der Wand verfestigt. Diese Dübel tragen sehr schwere Lasten selbst in sandigen Wänden.
Montage: Bohren, Injektionsmaterial einbringen, schrauben.

Den richtigen Dübel finden

Welcher Dübel letztendlich als für unterschiedliche Befestigungen geeignet ist, hängt ab vom:  Untergrund, der Schraube und der Last, die in den Untergrund geleitet werden soll. Passt nur eine der drei Variablen nicht zum gewählten Dübel, ist die Traglast eingeschränkt oder gar nicht vorhanden.

Dübel und Untergrund

Dübel und Untergrund müssen zusammenpassen. Bei Universaldübeln ist das immer der Fall. Spezialdübel sind dagegen nur in ganz bestimmten Fällen als Befestigung einsetzbar. Dafür sind sie oftmals günstiger als Universaldübel, einfacher zu montieren oder weisen eine höhere Traglast auf.  

Um festzustellen, welcher Spezialdübel geeignet ist, muss man wissen, mit welchem Untergrund man es zu tun hat. Einen Hohlraum, beispielsweise hinter einer Trockenbauwand, erkennt man, wenn man dagegen klopft. Trockenbauwände sind üblicherweise an einem Ständersystem befestigt. Sie stehen also nicht frei im Raum, sondern sind an Leisten aus Metall oder Holz montiert. Zwischen den einzelnen Leisten gibt die Wand leicht nach. Dämmplatten wiederum erzeugen ein helltöniges Klopfgeräusch, lassen sich außerdem mit den Fingern leicht eindrücken.

Beton (1). Foto: LeitneR / fotolia.com

Porenbeton (2). Foto: ArtHdesign / fotolia.com

Ziegel (3). Foto: Jamrooferpix / fotolia.com

Verspachtelte Gipsplatten (4). Foto: geargodz / fotolia.com

Alle anderen Wandarten kann man nicht immer eindeutig erkennen. Eine Probebohrung gibt aber Hinweise:

  1. Beton lässt sich sehr schwer bohren, der Staub ist hellgrau und sandig.
  2. Porenbeton ist ein leichter, aber poröser Baustoff. Er lässt sich viel leichter bohren als Beton, der Staub ist grobkörniger.
  3. Ziegelstein bringt rotes Bohrmehl zum Vorschein, bei Lochziegeln durchstößt man mit dem Bohrer Hohlräume. Zum Teil wurden Ziegel früher schwarz gebrannt oder sie haben einen schwarzen Kern. Dann ist auch der Bohrstaub schwarz oder rot-schwarz.
  4. Gipsplatten lassen sich sehr einfach bohren, der Staub bleibt am Bohrer kleben.

Lässt sich der Untergrund nicht feststellen, müssen Heimwerker auf Universaldübel zurückgreifen.

Dübel und Last

Sind sie erstmal gefüllt mit Tellern und Tassen, gehören Küchenhängeschränke zu den größten Lasten, die Dübel im Privatgebrauch tragen müssen. Foto: kazoka303030 / fotolia.com

Jeder Dübel kann eine gewisse Maximallast tragen, die sich in Abhängigkeit zum Untergrund errechnet. Wie hoch diese ist, ist auf der Verpackung oder der Webseite des Herstellers angegeben.

Ist die Last besonders hoch, lässt sie sich auf mehrere Dübel verteilen. Doch bei manchen Objekten ist nur eine bestimmte Anzahl Schraubenöffnungen vorgegeben. Abhilfe kann hier beispielsweise eine Leiste schaffen: Zuerst muss die Leiste mit mehreren Dübeln an der Wand befestigt, anschließend kann der Schrank an der Leiste angebracht werden. Damit die Last über die Dübel in die Wand geleitet werden kann, ohne dabei die Mauer zu zerstören, sollten gewisse Mindestabstände  eingehalten werden. Zwischen zwei Dübeln sollte ein Abstand von mindestens der vierfachen Dübellänge bestehen,  zwischen Dübel und Baustoffkante die zweifache Dübellänge.

Dübel und Schraube

BU: Für jeden Dübel gibt es eine passende Schraube. Foto: scharfsinn86 / fotolia.com

Die meisten Dübel funktionieren bestens mit den meisten Holz- und Universalschrauben. Schrauben mit Bohrspitze sollten nicht verwendet werden, diese können den Dübel zerstören. Ansonsten gilt: Die Schraube sollte den Dübel vollständig durchstoßen. Die optimale Schraubenlänge beträgt ungefähr Dübellänge plus Dicke des Montagegegenstandes plus Schraubendurchmesser. Der Durchmesser sollte etwas schmaler sein als der Dübel, damit die Schraube den Dübel nicht zerstört. Ein Dübel mit acht Millimeter Durchmesser fasst beispielsweise eine Schraube mit sechs Millimeter Durchmesser. Die optimale Schraubengröße ist auf der Verpackung angegeben.

Einige Dübel sind auf bestimmte Schrauben angewiesen. Nämlich dann, wenn die Dübel ein Gewinde führen, das in den Untergrund eingesetzt wird. Dann können üblicherweise nur metrische Schrauben, die auch Schloss- oder Maschinenschrauben genannt werden, in der richtigen Größe verwendet werden. Entsprechende Angaben finden sich auf der Dübelverpackung. Andere Spezialdübel wiederum sind unzertrennliche Kombinationen, zum Beispiel der Nageldübel – dieser braucht einen speziellen Schraubnagel.

Richtig Bohren

Vorbildliche Haltung. Beste Voraussetzungen für ein sauberes Bohrloch. Foto: Andrey Popov / fotolia.com

Wer richtig dübeln will, muss zunächst richtig bohren. Zumindest dann, wenn sich ein Dübel nicht einschlagen oder eindrehen lässt,  muss man ein  Loch bohren. Der Durchmesser des Bohrlochs muss dabei dem des Dübels entsprechen. Der Dübel findet nur dann gut Halt, wenn das Loch exakt ist. Das gelingt, wenn man die Bohrmaschine im 90-Grad-Winkel ansetzt  – danach bitte nicht mehr korrigieren, sonst kann die Öffnung an den Rändern ausfransen. Im Zweifel ist ein schiefes Bohrloch besser. Generell  sollte das Loch weitgehend frei von Staub sein. Dafür gibt es professionelles Werkzeug wie Reinigungsbürsten oder Ausbläser, es reicht aber auch ein Staubsauger oder ein Pfeifenreiniger.

Sandige Wände fransen manchmal allein durch das Bohren aus. Ist das Loch schließlich zu groß, kann man es mit Gips verspachteln und den Dübel hineindrücken. Oder man verwendet von vorneherein einen etwas kleineren Bohrer. Erweist sich das Loch dann als zu klein, kann man es im Nachhinein vergrößern. Sofern es der Montagegegenstand erlaubt, kann man dem Bohrloch entsprechend kleinere oder größere Dübel und Schrauben verwenden.

Problemlösung – wenn der Dübel einfach nicht halten will

Selbst wenn man alles richtig gemacht hat, halten Befestigungen mit einem Dübel manchmal nicht. Etwa weil die Wand sandig ist und samt Dübel herausbricht. In vielen Fällen gibt es einfache Lösungen.

Der Dübel bricht aus der Wand aus

Probleme beim Dübeln? Mit Gips kann man Löcher stopfen und Dübel fixieren. Foto: maticsandra / fotolia.com

Reißt ein kleineres oder größeres Loch in die Wand, kann man es beispielsweise mit Gips auffüllen. Gips und andere Reparaturmasse gibt es zum selbst Anrühren oder fertig aus der Tube im Baumarkt zu kaufen. Selbstangerührte Masse sollte nicht zu feucht sein, sonst sackt sie aus dem Loch heraus. Der Dübel kann in den frischen Gips gesteckt werden und ist nach der Trocknung belastbar. Sandige Wände lassen sich mit Acryl bestreichen, um sie zu verfestigen. Acryl gibt es beispielsweise als Tiefgrund in Tuben oder Kanistern zu kaufen und kann auch zur Grundierung saugfähiger Flächen verwendet werden. Bei größeren Lasten müssen möglicherweise Gewindestangen mit Verbundmörtel oder aber chemische Dübel im Bohrloch angebracht werden.

Dübel dreht durch

BU: Um einen rotierenden Dübel zu fixieren, kann man Streichhölzer zweckentfremden. Foto: tuk69tuk / fotolia.com

Wenn das Bohrloch zu groß oder zu sandig ist, kann der Dübel rotieren. Unter Umständen lässt er sich dennoch nicht mehr aus Wand ziehen. Der Dübel kann mit halben Streichhölzern oder Zahnstocherstückchen, die zwischen Dübel und Wand geklemmt werden, fixiert werden. Den Rest erledigt die Schraube, deren Durchmesser nicht zu klein sein sollte. Der Dübel wird gespreizt und findet in der Wand Halt.

Dübel verschwindet in der Wand

BU: In sandigen Wänden kann das Bohrloch schnell mal ausfransen. Einfache Lösung: ein größerer Dübel. Foto: doncarlo / fotolia.com

Bei ungeahnten Hohlräumen kann es passieren, dass der Dübel zu tief in der Wand steckt oder gleich ganz verschwindet. Mit Gips oder Verbundmörtel können solche Löcher in der Wand gestopft werden. Eine andere Möglichkeit ist, den Dübel mit Gipsbinde zu umwickeln und so in das Bohrloch zu stecken. Wenn das Bohrloch zu tief ist und der Dübel darin verschwindet, kann man ihn eventuell mit einer Zange oder einem Korkenzieher wieder herausangeln. Wenn der Dübel in der Wand bleibt, aber kein Platz für einen weiteren Dübel ist, muss das Bohrloch vergrößert werden, um den Dübel herauszuholen. Anschließend kann man es mit Spachtelmasse wieder verschließen und den neuen Dübel in die frische Spachtelmasse drücken.

Nach dem Dübeln kommt das Schrauben. Das geht besonders leicht mit einem Akkuschrauber. Alle Infos zum richtigen Werkzeug.

Richtig Dübeln leicht gemacht

Befestigungen von Gegenständen mit Schraube und Dübel an Wänden, sind leicht umzusetzen. Mit ein paar Universaldübeln in unterschiedlicher Größe haben Heimwerker für fast alle Situationen vorgesorgt. Wenn sandige und instabile Untergründe Ärger bereiten, müssen allerdings Sonderlösungen her – doch auch die sind in fast allen Fällen schnell und einfach anwendbar.