Platzsparende Falttüren – so klappt der Einbau
Als Trennwand zur Küche oder als große Terrassentür: Vor allem in kleinen Räumen oder bei ungewöhnlich großen Türöffnungen kann es sich lohnen, eine Falttür einzubauen. Alle Informationen über Falttüren und wie sie sich nachträglich einbauen lassen.
Durchgang zu breit, Raum zu klein – es gibt Fälle, in denen der Einbau einer herkömmlichen Tür nicht möglich oder zumindest unpraktisch ist. In diesen Fällen sind Falttüren eine mögliche Alternative: Im Gegensatz zu normalen Türen, die aus nur einem Element bestehen, setzen sich Falttüren aus mehreren Türblättern zusammen. Diese werden mit Scharnieren aneinander befestigt und sind daher beweglich. Beim Öffnen der Tür werden sie, wie der Name schon sagt, einfach zusammengefaltet.
Falttüren können in der gesamten Wohnung flexibel eingesetzt werden. Foto: Bartels Türen Foto: Marley
Konstruktionsprinzipien von Falttüren
Falttüren gibt es in den verschiedenen Farben und Formen. Auch die Zahl der Elemente variiert stark: Von Falttüren mit nur zwei Flügeln bis zu langen Falttüren mit vielen kleinen Elementen, die sich wie eine Ziehharmonika zusammenfalten lassen, wird alles angeboten. Gemeinsam haben die meisten Modelle, dass die Elemente über den sogenannten Laufapparat geführt werden. Dieser befindet sich in einer Schiene, die die Falttür beim Zusammenfalten hält. Je nachdem, wo sich der Apparat befindet, unterscheidet man zwischen zwei Konstruktionsprinzipien von Falttüren:
1. Hängende Konstruktion
Bei einer hängenden Bauweise befindet sich der Laufapparat über der Tür in einer Schiene. Eine zusätzliche Führung am Boden ist möglich, aber nicht notwendig.
2. Stehende Konstruktion
In diesem Fall ist der Laufapparat an der Unterseite der Falttür. Je nach Konstruktion ist häufig auch oben eine Führungsschiene notwendig. Einen Ausnahmefall stellt die freistehende Falttür dar, die jedoch hauptsächlich für Duschwände zum Einsatz kommt. Für den Wohnbereich eignen sich Falttüren in stehender Konstruktion nur bedingt, denn die Bodenschiene birgt eine Stolpergefahr, die bei hängenden Konstruktionen entfällt.
Wofür sich Falttüren eignen
Der ideale Einsatzort einer Falttür sind beengte Raumverhältnisse, wenn eine normale Tür nicht genug Platz hätte um aufzuschlagen. Andererseits eignen sich Falttüren für sämtliche Breiten: sowohl als kleine Durchgangstür, aber auch als Raumteiler- oder Terrassentür. So lässt sich etwa durch eine großzügig bemessene Glas-Falttür ein breiter Zugang nach draußen schaffen, der im Sommer tagsüber geöffnet bleiben kann.
Einziger Nachteil einer Falttür: Im Vergleich zu herkömmlichen Türen lässt sie sich nur relativ langsam öffnen. Als Fluchttüren sind sie daher nicht zulässig.
Montageanleitung: In neun Schritten zur fertig eingebauten Falttür
Falttüren werden auch als Fertigbausatz angeboten. Mit nur wenig Werkzeug können Heimwerker ihre Falttür so ganz einfach selbst einbauen, entweder in eine Türzarge oder ganz einfach in eine Wandöffnung. Benötigt werden dazu in den meisten Fällen eine Bohrmaschine, ein Schraubendreher, eine feinzahnige Säge und natürlich ein Zollstock.
So klappt der Einbau einer Falttür:
Schritt 1: Türöffnung ausmessen
Messen Sie mit einem Zollstock die Höhe und Breite Ihrer Tür aus. Das Maß bestimmt, auf welche Länge die drei Leisten der Falttür zurechtgesägt werden müssen.
Schritt 2: Gleitschiene und Anschläge zurechtsägen
Sägen Sie nun die Schiene auf die ermittelte Breite der Tür zurecht und entgraten Sie den Sägeschnitt. Verfahren Sie genauso mit den beiden Anschlägen, die sich später links und rechts der Falttür befinden sollen.
Ausmessen der Türöffnung. Foto: Marley Foto: Marley
Zurechtsägen der Bauteile. Foto: Marley Foto: Marley
Schritt 3: Gleiter befestigen
Befestigen Sie nun die Gleiter in den Lamellen der Falttür wie vom Hersteller vorgesehen.
Schritt 4: Lamellen zusammenschieben
Fügen Sie die Lamellen zusammen. Achten Sie darauf, dass sich die Lamelle mit dem Schloss an der richtigen Position befindet. Bei Fertigbausätzen müssen die Lamellen häufig einfach nur ineinandergesteckt werden. Foto: Marley
Befestigen der Gleiter. Foto: Marley Foto: Marley
Die Lamellen der Falttür. Foto: Marley Foto: Marley
Schritt 5: Stopper einbauen und fixieren
Damit die Falttür im geöffneten Zustand nicht lose ist, wird in der Gleitschiene ein Stopper angebracht. Häufig muss dafür ein zusätzliches Loch gebohrt werden.
Schritt 6: Clips für Gleitschiene und Anschläge befestigen
Befestigen Sie nun die Clips für die Gleitschiene und die Anschläge der Falttür an der Wand oder in der Zarge. Beachten Sie, dass die Gleitschiene später das Gewicht der Tür tragen können muss. Die Clips müssen hier in kürzeren Abständen befestigt werden als die Clips der Anschläge. Foto: Marley
Der Stopper. Foto: Marley Foto: Marley
Heimwerker beim Anbringen der Clips. Foto: Marley Foto: Marley
Schritt 7: Schloss und Schließdorn befestigen
Bauen sie jetzt das Schloss in die dafür vorgesehene Lamelle ein wie vom Hersteller vorgesehen. Fügen Sie zudem den Schließdorn, der später in das Schloss fallen soll, in den Schließanschlag ein. Dazu muss vorher ein Loch gebohrt werden.
Schritt 8: Gleiter in Gleitschiene schieben
Schmieren sie nun die Gleiter mit ausreichend Gleitmittel ein. Schieben Sie die Tür anschließend in die Gleitschiene. Foto: Marley
Das Schloss wird in ein Falttür-Element eingebracht. Foto: Marley Foto: Marley
Die Gleitschiene und die Gleiter. Foto: Marley Foto: Marley
Die Gleitschiene wird in die Clips gedrückt. Foto: Marley Foto: Marley
Schritt 9: Falttür befestigen
Drücken Sie nun die Gleitschiene in die Clips an der Oberseite und befestigen Sie zudem das Schlussprofil in der Wand oder Zarge. Öffnen und schließen Sie die Tür und überprüfen Sie, ob alles reibungslos funktioniert. Bei einer modernen Falttür sollte zum Öffnen und Schließen kein allzu großer Kraftaufwand notwendig sein. Fertig.
Falttüren in verschiedenen Designs
Falttüren werden in unterschiedlichen Farben und Formen angeboten. Neben herkömmlichen Falttüren gibt es auch solche, die sich um die Kurve schließen lassen. Fertigbausätze gibt es bereits für unter 20 Euro. Viele Hersteller bieten jedoch auch individuell angepasste Design-Falttüren mit Motiven an.
Als Alternative zur Falttür können Hausbesitzer auch auf herkömmliche Schiebetüren zurückgreifen. Allerdings muss hier neben der Tür genügend Platz sein, um die Tür verschieben zu können.