Miniteich anlegen: So kommt der Teich auf den Balkon
Selbst einen Miniteich anlegen? Warum nicht. Er ist optischer Hingucker und zum Füße abkühlen an heißen Sommertagen reicht’s auch noch. Solch ein kleiner Teich lässt sich sogar auf dem Balkon aufstellen.
Wasser als Gestaltungselement im eigenen Garten wirkt beruhigend und inspirierend. Wo der nötige Platz dafür fehlt, kann ein Miniteich Abhilfe schaffen. Die Kleinbiotobe eignen sich auch für Klein- und Vorgarten, Balkon oder Terrasse – und können prinzipiell selbst gebaut werden. Materialien und Pflanzen fürs Miniteich anlegen sind im Baumarkt und Aquaristik-Shops erhältlich. Egal ob Weinfass oder Plastikkübel, einige grundlegende Dinge gilt es beim Selbstbau eines Miniteichs immer zu beachten. Wer Schritt für Schritt vorgeht, braucht aber keine Angst vor frustrierenden Ergebnissen zu haben.
1. Auswahl des Gefäßes
Als Behältnis für einen Miniteich eignet sich im Prinzip alles, was kompakt und wasserdicht ist. Das kann beispielsweise ein Pflanzenkübel, eine Zinkwanne oder ein Weinfass sein. Ist das gewünschte Gefäß nicht wasserdicht, hilft eine Abdichtung aus PVC- oder Teichfolie. Um Korrosion vorzubeugen, empfiehlt sich dies auch bei Metallgefäßen. Bei Zinkwannen ist eine zusätzliche Abdichtung unabdingbar, da das Metall giftig für Pflanzen ist.
2. Wahl des richtigen Standorts
Für Miniteiche eignet sich am besten ein halbschattiger Standort. Licht ist wichtig für das Wachstum der Pflanzen, pralle Sonne sollte aber vermieden werden, da sich sonst schnell Algen bilden können. Außerdem wird so verhindert, dass das Wasser zu schnell verdunstet. Die Wahl des Standortes sollte gut überlegt sein: Einmal befüllt, lässt sich ein Miniteich kaum noch bewegen. Wer auf dem Balkon seinen Miniteich anlegen will, sollte zuvor dessen Statik überprüfen.
3. Materialien und Zubehör fürs Miniteich anlegen
Neben dem passenden Behälter benötigt man beim Miniteich anlegen als Grundmaterial spezielles Teichsubstrat oder Kies. Eine Teichpumpe mit Wasserspiel ist kein Muss, aber empfehlenswert, da dadurch das Wasser in Bewegung bleibt und mit Sauerstoff versorgt wird. Pflanzen dürfen natürlich nicht fehlen. Empfehlenswert sind spezielle Zwergformen. Eine Bepflanzung in Wasserpflanzkörbe bietet sich an, da so zu schnelles Wuchern verhindert wird.
4. Pumpe einsetzen
Ist der richtige Standort gefunden, wird zuerst die Teichpumpe auf dem Boden des Behältnisses platziert. Ist das Gefäß zu tief, kann die Pumpe auch auf einem großen Stein gesetzt werden. Die Umwälzleistung der Pumpe richtet sich nach dem Volumen des Teiches. Für die meisten Miniteiche sind 1000 Liter pro Stunde völlig ausreichend.
5. Befüllen mit Kies oder Substrat
Da die meisten Wasserpflanzen nur wenige Nährstoffe benötigen, ist Kies als Substrat meist ausreichend. Um Wassertrübungen zu vermeiden, sollte dieser vor dem Befüllen in einem separaten Gefäß mit klarem Leitungswasser gewaschen werden. Will man Seerosen, die etwas mehr Nährstoffe brauchen, im Teich anpflanzen, kann der Kies mit etwas Lehm vermischt werden. Das Pumpengehäuse sollte vollständig vom Kies bedeckt werden.
6. Bepflanzen: Zwergkalmus, Gauklerblume oder Mini-Seerosen?
Vier bis fünf Pflanzen sind für einen Miniteich ausreichend. Am besten eignen sich kleinwüchsige, sauerstoffspendende Pflanzen. Für den Rand des Behälters sind beispielsweise ein Zwergkalmus oder eine Gauklerblume geeignet. Diese werden in Pflanzkörben eingesetzt. Für die Mitte können zum Beispiel Schwimmpflanzen wie eine Mini-Seerose oder eine Wasserhyazinthe verwendet werden. Diese können einfach auf die Wasseroberfläche gesetzt werden.
7. Nicht zwingend notwendig: Wasseranalyse
Zum Befüllen des Miniteichs eignet sich am besten weiches Wasser oder Regenwasser. Ist zu viel Kalk enthalten, kann dies das Algenwachstum fördern. Wer auf Nummer Sicher gehen will, führt vorab eine Wasseranalyse durch. Entsprechende Tests sind im Fachhandel erhältlich.
8. Befüllen mit Wasser
Sind die Pflanzen eingesetzt, kann das Gefäß mit Wasser befüllt werden. Dazu kann Leitungswasser aus einem Schlauch verwendet werden. Um Aufwirbelungen zu vermeiden, ist es hilfreich, das Wasser über ein flaches Gefäß einlaufen zu lassen. Um die Herstellung des ökologischen Gleichgewichtes zu beschleunigen, kann auch Wasser aus einem Tümpel oder Gartenteich verwendet werden.
9. Pumpe anwerfen und Ergebnis genießen
Ist das Behältnis mit Wasser gefüllt, kann die Pumpe in Betrieb genommen werden. Dann bleibt nur noch, das vollbrachte Werk zu bestaunen und zu genießen. Falls sich trotz Pumpe Algen bilden, sollten diese nicht chemisch bekämpft, sondern mit den Händen herausgefischt werden. Wichtig ist außerdem, darauf zu achten, dass immer genügend Wasser im Miniteich ist. Die Verdunstung kann sich bei kleinen Gefäßen schnell ungünstig auswirken.
Fotos: OASE GmbH