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Isolierverglasung – GEG-Vorgaben erfüllen

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Gedämmte Wände reichen nicht, auch die Fenster eines Wohnhauses müssen gut isoliert sein. Kein Problem: Isolierverglasung gibt’s in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen.

Gemütliche Stunden am Fenster, wenns draußen richtig kalt ist: Ohne Isolierverglasung kaum machbar. Foto: NinaMalyna / stock.adobe.com

Gut isolierte Wände nützen nicht viel, wenn die Wärme zum Fenster entweichen kann. Deswegen gibt es Isolierverglasung, die Wärmedämmwerte werden immer besser. Auf Zweifach- folgte Dreifachverglasung, und die Zwischenräume werden mit Gasen gefüllt oder ein Vakuum hergestellt. Was es bei Isolierverglasung beim Hausbau zu beachten gilt.

Isolierverglasung – Richtwerte des GEG

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt Wärmedämmwerte für verschiedene Bauteile vor, so auch für die Verglasung, beziehungsweise Fenster. Beim Austausch von Fenstern müssen diese einen Wärmedurchgangskoeffizient – dem U-Wert - von maximal 1,3 W/m²K aufweisen. Der U-Wert bemisst die Wärmedurchlässigkeit eines Bauteils und ist nicht nur abhängig vom Material, sondern beispielsweise auch der Dicke des Materials. Je kleiner der Wert, desto weniger Wärme wird durch ein Bauteil geleitet. Werden nur die Fensterscheiben ausgetauscht, müssen diese einen U-Wert von 1,1 W/m²K erreichen.

Beim Neubau gelten prinzipiell die gleichen Werte, doch wird beim Neubau nicht jedes Bauteil einzeln überprüft. Relevant ist dagegen der Primärenergiebedarf eines Hauses. Gut isolierte Fenster tragen zu einem niedrigen Primärenergiebedarf bei, schlecht isolierte nicht. Doch wird der Referenzwert von 1,3 W/m²K überschritten, kann dies theoretisch woanders im Haus ausgeglichen werden. Das heißt nicht, dass andere Bauteile besser gedämmt werden müssen, sondern dass beispielsweise eine effiziente Heizung oder eine Photovoltaikanlage eingebaut wird.

Ein Experte erklärt den Aufbau eines Isolierfensters. Zwischen den drei Scheiben ist Gas eingeschlossen. Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com

Verschiedene Arten von Isolierglas

Die geforderten Werte können auf verschiedene Arten erreicht werden.

Zweifachverglasung

Häufig zum Einsatz kommen Fensterscheiben mit doppelter Verglasung. Zwei Scheiben werden also hintereinander gesetzt, der Zwischenraum kann leer bleiben, wird normalerweise aber mit einem Gas gefüllt. Bei einem Scheibenzwischenraum von 16 Millimetern kann beispielsweise ein U-Wert von 1,1 W/m²K erreicht werden. Je geringer der Scheibenzwischenraum, desto schmaler das Fenster, desto schlechter ist aber auch die Wärmeisolierung.

Dreifachverglasung

Nach dem gleichen Prinzip funktionieren dreifachverglaste Fenster. Durch die beiden abgeschlossenen Zwischenräume und die insgesamt dickeren Fenster können U-Werte von unter 1,0 erreicht werden.

Gasfüllungen

Der Scheibenzwischenraum kann mit Luft gefüllt werden. Solange sich Luft nicht bewegen kann, besitzt sie eine geringe Wärmeleitfähigkeit. Oft wird der Zwischenraum aber mit verschiedenen Edelgasen gefüllt, etwa Argon oder Krypton. Diese Gase besitzen eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit, die allerdings nur dann zum Tragen kommt, wenn sie eingeschlossen sind.

Vakuumfenster

Im Zwischenraum der einzelnen Glasscheiben kann auch ein Vakuum, also ein luftleerer Raum hergestellt werden. Vakuum hat eine besonders niedrige Wärmeleitfähigkeit von nahezu 0. Solche Fenster können deswegen U-Werte von unter 0,5 erreichen. Das sind Dämmwerte, wie sie normalerweise gut isolierte Wände erreichen.

Vor- und Nachteile der Varianten

Je besser ein Glas isoliert und je dünner es ist, desto teurer ist es auch. Andere Vor- und Nachteile gibt es nicht. Bauherren müssen als entscheiden, welche Dämmwerte sie erreichen wollen, beziehungsweise welches Budget sie für Fenster einplanen.

Schall- und UV-Isolierung

Fenster sollen allerdings nicht nur Wärme im Haus behalten, sondern unter Umständen auch Hitze, Strahlungen und Lärm draußen. Auch in dieser Hinsicht schneiden doppelt oder dreifachverglaste Fenster besser ab als alte Einfachscheiben.

Dennoch werden Schallwellen recht leicht übertragen, sofern ein Fenster nicht besonders isoliert ist. Abhilfe schaffen Verbundscheiben, also eng miteinander verklebte Scheiben. Doch auch der Zwischenraum zwischen den Scheiben muss bestehen bleiben, je größer er ist, desto besser werden Schallwellen gebrochen.

Gegen UV-Strahlen helfen spezielle Beschichtungen der Glasscheiben. Das gleiche gilt für Glasscheiben, die vor Blicken schützen sollen. Beide Funktionen lassen durch Folien auch nachrüsten.

Kosten der Isolierverglasung

Genaue Preise für Fenster mit Isolierverglasung hängen vom Hersteller, der Größe, der Form, der Leistung und auch dem Rahmen ab. Dazu kommt üblicherweise noch die Montage.

Folgende Preisangaben für Scheiben ohne Rahmen und Montage sind insofern relativ grob:

  • Isolierglas mit zwei Scheiben: etwa 80 bis 90 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Bei besonders dicken Glasscheiben kann der Preis aufs doppelte ansteigen.
  • Dreischeibenglas: 120 bis 130 Euro pro Quadratmeter
  • Isolierverglasung mit Sonnenschutz: 200 Euro
  • Isolierverglasung mit Schallschutz: 220 bis 230 Euro