Innentüren: Gestaltungsvielfalt für den Wohnbereich
Auch wenn sie buchstäblich zum Inventar gehören, sind Innentüren weit mehr als alltägliche Gebrauchsgegenstände: Sie werden wie nur wenige andere Bauelemente stark beansprucht, sie strukturieren den Wohnbereich und erfüllen zudem Aufgaben wie Schall- und Wärmeschutz. Selbstverständlich spielt bei Innentüren auch die Optik eine große Rolle. Was man bei Innentüren hinsichtlich Formen, Materialien und Eigenschaften beachten sollte.
Innentüren gibt’s in vielen verschiedenen Materialien und Funktionsweisen. Hier einige Schwingtüren im Baumarkt. Foto: schulzfoto / stock.adobe.com
Wer sich für sein neues Haus Innentüren aussucht, steht vor einer schier endlosen Auswahl an Möglichkeiten. Innentüren gibt es in allen erdenklichen Designs, Oberflächen, mit unterschiedlichen Funktionen und in vielen Materialien.
Türformen: Von Anschlag- bis Schiebetür
Zuerst gilt es, die Form der Innentür zu bedenken. Diese hängt maßgeblich von den baulichen Gegebenheiten ab. Klassisch ist die sogenannte Anschlagstür. Diese ist an einer Seite mit Bändern oder Scharnieren im Türrahmen befestigt und schwenkt zu einer Seite auf. Gerade dieser Schwenkbereich kann bei begrenztem Platzangebot schwierig werden: Oftmals ist der Schwenkbereich nicht groß genug, die Tür schlägt irgendwo an oder nimmt schlichtweg zu viel Raum ein. In diesen Fällen eignet sich der Einsatz einer Schiebe- oder einer Falttür als Alternative.
Eine Schiebetür spart Platz. Hier trennt sie das Wohnzimmer vom Windfang ab. Foto: adpePhoto / stock.adobe.de
Schiebetüren gibt es grundsätzlich in zwei verschiedenen Varianten: Die kostengünstigere Form ist eine Schiebetür, die an einer Führung unter der Decke läuft. Damit lassen sich Wohnbereiche, Durchgänge und Räume flexibel und ohne größere Bauarbeiten abteilen. Eleganter ist hingegen, wenn Schiebetüren in einer Trennwand verschwinden und damit in geöffnetem Zustand unsichtbar bleiben. Dies erfordert jedoch eine fachmännische Montage und entsprechende bauliche Maßnahmen. Beim Neubau kann dies problemlos umgesetzt werden.
Kostengünstige Alternative: Falttüren
In manchen Fällen ist eine Schiebetür keine Option, dann sind Falttüren eine platzsparende Alternative. Foto: Sue Tansirimas / stock.adobe.com
Eine kostengünstige und einfache Methode, platzsparend Räume zu trennen, sind Falttüren. Sie funktionieren nach dem Ziehharmonika-Prinzip und können hängend an einer Führungsschiene im Türsturz montiert werden.
Alternativ zu dieser freihängenden Variante gibt es auch sogenannte geführte Faltschiebetüren. Hier läuft die Tür zusätzlich durch eine Führungsschiene am Boden, wodurch sie mehr Stabilität erhält. Beim Neubau kann die Bodenschiene in den Boden eingelassen werden, beim Altbau geht das nicht immer. Eine aufmontierte Bodenschiene stellt eine unschöne Stolperfalle da und der Bereich ist damit auch nicht barrierefrei. Soll der Durchgang barrierefrei sein, sind ohnehin meist größere Türbreiten und entsprechend Umbaumaßnahmen erforderlich.
Grundsätzlich werden Türgrößen nach der DIN-Norm DIN 18101 ausgeführt: Neben der Standard-Höhe von 198,5 cm gibt es vier Standard-Maße für Türbreiten von 61 bis 98,5 cm.
Holz- und Kunststofftüren
Traditionell werden Innentüren aus Holz gefertigt. Das Material ist langlebig, hochwertig und weist gute Wärmschutzeigenschaften auf. Nachteilig ist hingegen der erhöhte Pflegeaufwand durch regelmäßiges Ölen und Lasieren sowie der höhere Preis. Häufig werden deshalb Kunststoff-Innentüren eingesetzt. Diese bewegen sich je nach Ausführung im mittleren bis unteren Preissegment. Kunststoff-Türen sind besonders pflegeleicht, robust und variantenreich im Design: Von klassisch matt-weiß bis hin zu aufwändigen oder individualisierten Oberflächen-Dekoren – auch in Holzoptik – ist im Prinzip alles möglich.
Innentüren aus Glas und Aluminium
Elegant und funktional sind hingegen Glastüren. Ob klar, satiniert oder mit Ornamenten versehen, Glastüren wirken leicht und lassen eine optische Verbindung zwischen den Räumen zu. Glastüren oder Glaseinätze eignen sich gut für dunklere Wohnbereiche, in die wenig Tageslicht fällt. Durch die transparente Optik werden diese Bereiche erhellt und optisch geweitet.
Die Bruchsicherheit von Glastüren sollte in jedem Haushalt Priorität haben, denn Türen aus ungesichertem Glas stellen nicht nur für Kinder und Haustiere eine potenzielle Gefahrenquelle dar. Ganzglastüren müssen deshalb immer aus Sicherheitsglas gefertigt sein. Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG) etwa besitzt durch den besonderen Herstellungsprozess unter Einsatz von Hitze und Druck eine erhöhte Stoß- und Schlagfestigkeit. Zudem zerplatzt es nicht in scharfkantige Scherben, sondern in viele kleine Krümel. Verbund-Sicherheitsglas (VSG) besteht aus zwei Glasscheiben mit dazwischen liegender reißfester Folie. Kommt es zum Bruch, haften die Krümel an der Folie und das Glas hält als Ganzes zusammen.
Spezielle DIN-Normen und Güte-Kennzeichnungen kennzeichnen Glastüren aus qualitativ hochwertigem Material, auf die man beim Kauf achten sollte. Auch die gewissenhafte Montage und regelmäßige Kontrolle von Glastüren sorgt für Sicherheit im Alltag, denn die recht schweren Türblätter können sich im Lauf der Nutzung absenken.
Schmutz ist auf Glas natürlich besonders leicht sichtbar - Wasserdampf macht Verunreinigungen an einer Glastür noch deutlicher. Glastüren in Küche und Bad müssen deshalb in der Regel öfter gereinigt werden. Mit handelsüblichen Glasreinigern, weichen Lappen und einem Fensterabzieher ist das aber schnell erledigt.
Besonders langlebig und elegant sind auch Innentüren aus Aluminium, die im höheren Preissegment angesiedelt sind. Die metallische Optik passt vor allem zu reduziert-modernen Einrichtungen.
Sicherheitstüren und Einbruchschutz
Auch Sicherheitstüren gehören zu den Innentüren. Im Sinne des Brandschutzes finden sich Sicherheits- beziehungsweise Feuerschutztüren im Privatbereich lediglich in feuergefährdeten Bereichen wie dem Heizungskeller. Ansonsten sind Sicherheitstüren im Innenbereich eher unüblich und in der Regel nicht notwendig.
Auch eine Innentür kann manchmal ein gewisses Sicherheitsniveau erfordern, etwa wenn man dadurch die Garage betreten kann oder wenn sich dahinter Heizungsräume befinden. Foto: naphtalina / iStock
Um aber den Einbruchschutz zu erhöhen, sollten Zugangsbereiche zum Haus mit speziellen, einbruchhemmenden Türen ausgestattet sein. So ist zum Beispiel der Zugang über die Garage ins Haus ein beliebtes Einfallstor für Einbrecher – schließlich ist ein Einbruch in die Garage meist recht einfach zu bewerkstelligen. Deshalb sollten Türen, die das Wohnhaus mit Garage oder Anbauten verbinden, eine ähnlich hohe Sicherheitsklasse ausweisen wie die Haustür und andere Außentüren.