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Sicherheit vor Wind und Wetter: Holzschutz im Außenbereich

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Ob bei Gartenmöbeln, Terrassendielen oder dem Spielhaus der Kleinen – im Freien ist Holz Regen, Sonne und Kälte ausgesetzt und muss daher regelmäßig gepflegt werden. Nur so lässt es sich längerfristig erhalten. Das müssen Garten- und Terrassenbesitzer beim Holzschutz im Außenbereich beachten.

Viele Gartenliebhaber möchten ihren Außenbereich nicht mit Plastikmöbeln verschandeln. Sie setzen daher auf Holz – das jedoch birgt Herausforderungen, denn das Naturmaterial ist anfällig gegen Feuchtigkeit, Frost, Insekten und Pilze. Alles, was im Außenbereich aus Holz ist, bedarf einer besonderen Pflege, damit es auch nach Jahren noch ansehnlich und benutzbar ist. Holzschutz im Außenbereich ist unverzichtbar.

Holzschutz im Außenbereich: Was bei Aufbau und Konstruktion zu beachten ist

Wer Garten- oder Terrassenmöbel aus Holz hat, sollte auf richtigen und regelmäßigen Holzschutz achten. Foto: AURO Foto: AURO

Einer der Hauptfeinde von Holz im Außenbereich ist die Feuchtigkeit. Das Naturmaterial Holz hat Poren, mit denen es wie ein Schwamm Wasser aufnehmen und wieder abgeben kann. Ein wenig Spritzwasser ist dabei auch für unbehandeltes Holz kein Problem – zu viel Feuchtigkeit bedeutet allerdings den langsamen Tod für das Holz. Pilze und andere Mikroorganismen gedeihen in einem feuchtwarmen Klima besonders gut und machen das Holz im Laufe der Zeit brüchig und morsch. Für den idealen Holzschutz im Außenbereich sollten Gartenliebhaber daher schon bei der Konstruktion von Holzelementen und dem Aufstellen von Möbeln auf bestimmte Faktoren achten.

Terrassendielen sollten immer mit einem leichten Gefälle verlegt werden, damit Wasser abfließen kann, Foto: tab62/fotolia.com Foto: tab62/fotolia.com

Beispiel Terrassendielen: Damit das Wasser sich nicht auf ihnen sammelt, sollten sie immer ein leichtes Gefälle haben – so kann das Wasser abfließen und die Dielen können gut trocknen, wenn die Sonne wieder scheint. Bei Gartenhäuschen oder dem Spielhäuschen der Kinder sollte dagegen das Dach so weit überstehen, dass die hölzernen Wände nicht von Schlagregen getroffen werden können. So kommt im Idealfall nur wenig oder gar keine Feuchtigkeit an das Holz.

Auch bei Gartenmöbeln gibt es ein paar Vorsichtsmaßnahmen, die Gartenliebhaber beachten können. Besonders anfällig für Feuchtigkeit ist das sogenannte Hirnholz – also die quer zur Faser geschnittene Fläche von Holz. Durch diese Stellen kann Feuchtigkeit besonders gut in das Holz eindringen. Ausgerechnet an den Füßen von Gartenmöbeln wie Tischen, Bänken und Stühlen findet sich häufig Hirnholz – es sollte daher nie ungeschützt auf dem Boden, schon gar nicht auf einer Wiese stehen, sondern mit Blechen abgedeckt werden.

Holz im Garten schützen: mit Farben, Lacken, Ölen und Lasuren

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen: Bei den meisten Holzarten kommen Gartenbesitzer über eine Oberflächenbehandlung des Holzes im Außenbereich nicht herum. Für welches Holzschutzmittel sie sich entscheiden, ist dabei nicht abhängig von der Art des Holzes, sondern von seinem Verwendungszweck und vom persönlichen Geschmack. Jedes Holzschutzmittel hat eigene Vor- und Nachteile. Als Faustregel gilt: Holz im Außenbereich mindestens einmal im Jahr kontrollieren und regelmäßig pflegen und schützen. Bei der Wahl des richtigen Holzschutzes lohnt es sich, auf ein Mittel mit integriertem UV-Schutz zurückzugreifen. Denn Sonnenstrahlen lassen das ungeschützte Holz mit der Zeit grau und faserig werden.

Holzschutz mit Farbe

Gibt dem Material auch gleich einen neuen Anstrich: Holzschutz mit Farbe. Foto: stockphoto-graf/fotolia.com Foto: stockphoto-graf/fotolia.com

Schon ein Anstrich mit Farbe kann Holz eine Zeit lang vor Witterungseinflüssen schützen. Vor allem wer Holz ohnehin farblich verändern will, schlägt beim Holzschutz mit Farbe zwei Fliegen mit einer Klappe. Im Handel sind verschiedene Holzschutzprodukte mit Farbe erhältlich. Dazu gehören beispielsweise:

  • Leinölfarbe aus Leinöl und Alkyd
  • Witterungsbeständiges Holzöl mit Farbpigmenten
  • Farbige Holzschutzlasuren auf Alydharzbasis
  • Holzschutzfarben mit hohem Kieselsäureanteil, beispielsweise Schwedenrot

Holzschutz mit Farbe hat den Vorteil, dass das Holz dadurch zwar eine andere Optik erhält – es aber immer noch als Holz zu erkennen ist, weil die Oberflächenstruktur sichtbar bleibt.

Holzschutz mit Lack

Lack als Holzschutz macht die Oberfläche besonders glatt und schützt vor Witterungseinflüssen. Foto: Fotoschlick/fotolia.com Foto: Fotoschlick/fotolia.com

Lack funktioniert als Holzschutzmittel, indem er die Oberfläche vollständig versiegelt. So schützt er komplett vor Witterungseinflüssen und Schädlingen. Biozide, also Mittel zur Schädlingsbekämpfung, sind in Lacken in aller Regel nicht enthalten, weshalb sie nicht zu den klassischen Holzschutzmitteln zählen. Grundsätzlich hat der Holzschutz mit Lack einen Nachteil: Wenn über eine undichte Stelle doch Feuchtigkeit eindringt, kann diese nicht mehr verdunsten. Quellungen und Spannungsrisse im Holz können die Folge sein. Daher muss Lack besonders sorgfältig verarbeitet werden. Zudem müssen Risse in der Lackschicht so schnell wie möglich ausgebessert werden.

Wichtig dabei: Loser Lack sollte vollständig entfernt werden. Wer einfach überlackiert, riskiert, dass das Material an gleicher Stelle nach kurzer Zeit wieder abplatzt. Zum Entfernen eignet sich bei losen Resten eine Bürste; für Schichten, die noch fester sitzen ein Spachtel oder Steckbeitel. Vorsicht: Bei Weichholz besonders achtsam vorgehen – ansonsten können leicht auch Späne des Holzes mit abgezogen werden.

Holzschutz mit Öl

Auch mit Holzöl lassen sich Holzoberflächen im Außenbereich ideal vor Witterungseinflüssen schützen. Foto: fotoknips/fotolia.com Foto: fotoknips/fotolia.com

Eine farblose, aber dennoch wirksame Variante, das Holz vor dem Verfall zu schützen, ist Holzöl. Es wird in der Regel auf Leinölbasis hergestellt und dringt beim Anstreichen in das Holz ein – so werden die Poren des Holzes verschlossen, das Eindringen von Wasser wird verhindert. Holzöle werden in verschiedenen Zusammensetzungen angeboten. Unterschieden werden:

  • Synthetisch gewonnene Holzöle
  • Holzöle auf Basis pflanzlicher Öle
  • Öl-Wachs-Gemische

Im Unterschied zu synthetisch gewonnenen Holzölen und Holzölen auf pflanzlicher Basis, härten Öl-Wachs-Gemische aus und bilden so eine feste Schutzschicht auf der Holzoberfläche. Der große Vorteil von Holzölen gegenüber Farbe und Lack: Holzöle erhalten die natürliche Struktur des Holzes.

Holzschutz mit Lasur

Lasuren schützen Gartenmöbel vor Feuchtigkeit und UV-Licht. Foto: Alpina Foto: Alpina

Im Gegensatz zum Öl lässt sich mit einer Lasur das Holz auch optisch aufwerten – Lasuren dringen in das Holz ein, färben aber je nach verwendetem Produkt gleichzeitig die Oberfläche, wobei die Holzstruktur dennoch erhalten bleibt. Es gibt Lasuren sowohl transparent als auch in verschiedenen Farben. Je nachdem, welche Funktion das Holz erfüllen soll, werden unterschiedliche Arten von Lasur verwendet. Maßgeblich ist dabei, ob das Holzbauteil maßhaltig ist – das bedeutet: ob es seine Form präzise halten muss, was etwa bei Türen oder Fenstern der Fall ist. Nicht maßhaltig bedeutet: Es kann auch in geringem Umfang quellen oder schrumpfen. Dies ist etwa bei den meisten Gartenzäunen kein Problem. Unterschieden wird zwischen:

  • Dünnschichtlasur
    Diese ist für Holzverkleidungen, Pergolen oder Zäune und alle anderen nicht maßhaltigen Holzbauteile geeignet. Der Lasurfilm ist diffusionsoffen und kann leicht nachgestrichen werden.
  • Dickschichtlasur
    Diese eignet sich für Fenster und Türen, die ihre Maßhaltigkeit nicht verlieren dürfen. Dickschichtlasuren reduzieren die Feuchtigkeitsaufnahme und verhindern, dass das Holz quillt oder schwindet.

Beide Arten von Lasuren schützen dabei nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern durch die Zugabe von Pigmenten auch vor UV-Licht. Zudem sind meist pilz- und insektenabtötende Stoffe enthalten.

Schritt für Schritt: So werden Holzschutzmittel aufgetragen

Die wichtigste Frage lautet zunächst: Hat das Holzteil, das geschützt werden soll eine tragende Funktion oder nicht? Eine tragende Funktion hätten beispielsweise die Stützen eines Carports. In solchen Fällen muss das Holzschutzmittel bauaufsichtlich genehmigt sein. Zu erkennen sind solche Holzschutzmittel am sogenannten Übereinstimmungszeichen, das geformt ist wie ein Ü. Davon abgesehen sollte das Holz möglichst trocken sein. Ansonsten unterscheidet sich das Vorgehen zwischen den verschiedenen Holzschutzmitteln nur geringfügig.

Benötigt wird:

  • Abdeckfolie und Klebeband
  • Eventuell Faden, um Pflanzen zurückzubinden
  • Tücher
  • Alte Kleidung, eventuell Handschuhe, unter Umständen Schutzkleidung
  • Pinsel
  • das Holzschutzmittel

Für den Anstrich verwenden Gartenliebhaber am besten einen hochwertigen Naturborstenpinsel. Foto: Unbreakable/fotolia.com Foto: Unbreakable/fotolia.com

So gehen Gartenbesitzer vor:

  • Arbeitsumgebung mit Abdeckfolie oder Klebeband schützen.
  • Bei Zäunen und anderen fest stehenden Außenbauteilen Pflanzen zurückbinden.
  • Eventuell vorhandene deckende Lacke oder Farben restlos entfernen, beispielsweise mit Abbeizmittel, Heißluftföhn oder Klingenschaber.
  • Stark verwitterte Hölzer anschleifen, anschließend den Schleifstaub mit einem trockenen Tuch entfernen.
  • Wird ein Holzschutzmittel mit Farbe verwendet, sollte an einer unauffälligen Stelle zunächst eine Farbprobe gemacht werden – denn das endgültige Aussehen der Farbe richtet sich bei nicht deckenden Mitteln (wie beispielsweise einigen Farben) auch nach der Farbe des Untergrunds.
  • Empfehlenswert sind alte Kleidung und Handschuhe. Auf der Produktverpackung überprüfen, ob eventuell eine spezielle Schutzkleidung nötig ist. In geschlossenen Räumen für eine gute Belüftung sorgen.
  • Zeit für den Erstanstrich: Bei nicht deckenden Holzschutzmitteln können mehrere Arbeitsgänge notwendig sein.
  • Die besten Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn mit einem hochwertigen Naturborstenpinsel quer zur Faserrichtung gestrichen wird. Besonders gründlich sollten die Stirnholzflächen eingestrichen werden. Wird Lack verwendet, sollten Kanten abgeschliffen werden – ansonsten kann der Lack hier leicht abplatzen.
  • Nach jedem Anstrich unbedingt die vorgegebene Trocknungszeit (meist etwa zehn bis zwölf Stunden) einhalten. Diese kann der Produktverpackung entnommen werden. In geschlossenen Räumen auch dabei für eine gute Belüftung sorgen. Beim Holzschutz mit Öl muss nach der vorgegebenen Trocknungszeit noch überschüssiges Öl abgenommen werden.

Auch nach dem Aufbringen muss das Holz regelmäßig kontrolliert werden. Eventuell entstehen durch die Witterung Schwachstellen im Schutzmantel, die ein Eindringen von Feuchtigkeit ermöglichen.

Sparsam mit chemischen Holzschutzmitteln umgehen

Das RAL-Gütezeichen Holzschutzmittel. Grafik: RAL Grafik: RAL

Beim Holzschutz mit Chemikalien sollten es Gartenbesitzer jedoch auch nicht übertreiben. Es gilt: So viel Schutz wie nötig, so wenig Chemie wie möglich. Denn die chemischen Wirkstoffe können über den Hautkontakt vom Menschen aufgenommen werden. Es gibt jedoch auch ein paar Merkmale, an denen Verbraucher erkennen können, ob Holzschutzmittel schadstoffarm sind oder nicht. Geprüfte Holzschutzmittel sind zu erkennen am RAL-Gütezeichen „Holzschutzmittel“. Ein sicheres Merkmal  für Anstrichmittel ohne biozide Wirkstoffe ist laut Bundesverbraucherschutzministerium zudem die freiwillige Kennzeichnung mit dem Umweltzeichen Blauer Engel. Holzschutzmittel, die nach der europäischen Norm EN 71 geprüft wurden, erfüllen sogar die Anforderungen an Kinderspielzeug.

Umweltschutz und Dauerhaftigkeitsklassen: Auch auf die Holzart kommt es an

Für die Langlebigkeit des Holzes ist nicht nur das Holzschutzmittel, sondern auch die Art des Holzes ausschlaggeben. Beim Einkauf des Holzes können Gartenfreunde auf die Klassifikation nach der Norm DIN EN 350-2 achten. Diese unterscheidet fünf Dauerhaftigkeitsklassen, wofür die erste für sehr dauerhaftes Holz steht und die fünfte für nicht dauerhaftes Holz. Für den Außenbereich eignen sich insbesondere die Klassen eins und zwei – dazu gehören beispielsweise Teak, Robinie oder Mahagoni. Nicht geeignet sind dagegen die Hölzer von Ahorn, Birke oder Rosskastanie. Eine Alternative vor allem für Möbel und Dielen ist sogenanntes Thermoholz – es wird einer speziellen Hitzebehandlung unterzogen und reagiert daher wasserabweisend. Mit der Behandlung einher geht allerdings eine Verringerung seiner Tragfähigkeit. Es darf daher ohne einen speziellen Verwendbarkeitsnachweis nicht für tragende Zwecke eingesetzt werden und ist kein geregeltes Bauprodukt.

Beim Einkauf von Holz sollten Gartenbesitzer schließlich auch noch auf den Umweltschutz achten – denn zur Abholzung der Regenwälder will wohl niemand beitragen. Dabei hilft das FSC-Siegel. Es garantiert, dass das Holz aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammt.