Garage bauen: Häufige Fehler und wie sie zu vermeiden sind
Eine neue Garage entsteht nicht immer ohne Schwierigkeiten. Bauen.de erklärt häufige Probleme und was Bauherren beim Garage bauen vermeiden sollten.
Garage bauen: Mit einem Sektionaltor kann der vorhandene Platz bis auf den letzten Zentimeter ausgenutzt werden. Dieses Modell ist seitlich zu öffnen und zu schließen. Foto: Hörmann KG Foto: Hörmann KG
Wenn das Einparken zur Tortur wird, sich das Garagentor nicht schließen lässt oder die Steckdosen fehlen, dann ist bei der Errichtung der Garage wohl einiges schief gelaufen. Bauen.de schildert die häufigsten Fehler, ihre Folgen und was beim Thema Garage bauen unbedingt beachtet werden sollte.
Garage zu klein geplant
Wer immer wieder in mühevollster Kleinstarbeit einparkt und danach nicht einmal mehr den Kofferraum oder die Beifahrertür öffnen kann, hat seine Garage offensichtlich zu klein geplant. Auch Stauraum, um etwa Autozubehör, Werkzeug oder Gartenutensilien aufzubewahren oder Pflanzen überwintern zu lassen, sollte berücksichtigt werden. Es lohnt sich also nicht, hinsichtlich der Baukosten bei der Größe der Garage zu sparen.
Beim Festlegen der Maße sollte das eigene Auto zunächst bei geschlossenen sowie bei weit geöffneten Türen ausgemessen werden. Wer mit den Fahrzeugmaßen großzügig plant, kann später auch leicht Einparken und muss keine Bedenken haben, beim Öffnen der Türen die Wände zu streifen. Eine Platzreserve für einen etwas größeren PKW ist ebenso sinnvoll.
Ist auf dem Grundstück nur wenig Platz vorhanden, kann sich der Bau einer Fertiggarage lohnen. Durch die geringere Wanddicke bietet eine Betonfertiggarage in Standardgröße etwa 16 Prozent mehr Innenraumfläche als ein gemauertes Modell, betont die Fachvereinigung Betonfertiggaragen e. V. in diesem Zusammenhang. Fertiggaragen sind häufig in Standardmaßen erhältlich, die sich durch die Modulbauweise von Anbieter zu Anbieter etwas unterscheiden. Im Hinblick auf die individuellen Gegebenheiten zu vergleichen lohnt sich. Außerdem ist unbedingt zu bedenken, dass die Breite der Toreinfahrt etwa einen halben Meter kleiner ist, als die Breite der gesamten Garage. Auch die Höhe von Garage und Toreinfahrt unterscheiden sich etwa um 30 Zentimeter oder mehr.
Enge Zufahrt erschwert das Einparken
Drei Zentimeter vor, zwei zurück: Endloses Rangieren kostet neben einer strapazierten Kupplung auch Zeit und Nerven. Nur eine kleine Unachtsamkeit und schon ist das Auto zerbeult oder ein riesengroßer Kratzer belastet das Budget.
Damit das Einparken nicht schwer oder sogar unmöglich wird, sollte mit den Zufahrtsmaßen aus der Garagenverordnung geplant werden. Bei einer Stellplatzbreite von 2,50 Metern ist beispielsweise eine Fahrgasse von 5,50 Metern Länge einzuplanen. Voraussetzung: Die Fahrgasse liegt im 90-Grad-Winkel zum Stellplatz. Befindet sich direkt vor der Garage eine Straße, ist das Einparken in der Regel problemlos möglich.
Bei der Planung einzig den Radius des inneren Fahrbahnrandes von mindestens fünf Metern einzuhalten, ist keine Garantie für eine gut befahrbare Zufahrt. Denn dafür wird eine Mindestgeschwindigkeit vorausgesetzt, mit der man in die Garage einfährt. Sobald langsamer eingefahren wird, etwa weil man durch eine enge Einfahrt dazu gezwungen ist, verengt sich der Kurvenradius noch mal zusätzlich und das Einparken wird zum Problem.
Steile Auffahrt: Das Auto sitzt auf
Ist die Rampe zur Garage kurz oder deren Neigungswinkel zu groß, sitzt das Auto häufig auf. Die Folge ist etwa ein verkratzter Stoßfänger oder eine leckende Ölwanne. Damit Heck oder Front des Autos beim Ein- und Ausfahren nicht auf dem Boden aufsetzen, muss der Bauherr ein Gefälle oder eine Steigung anhand einer gut geplanten Rampe ausgleichen. Dabei ist das Schwingen des Wagens beim Bremsen zu berücksichtigen. Auch damit das Ein- und Ausparken im Winter nicht zur Rutschpartie wird, sollte die Rampe so flach wie möglich ausfallen.
Für die Errichtung einer Rampe für eine Kleingarage mit weniger als 100 Quadratmetern Fläche ist es sinnvoll, sich an einige Richtlinien aus der Garagenverordnung für Mittel- und GroßGaragen zu halten. Als befahrbar gilt prinzipiell eine Rampe mit einer Neigung von 15 Prozent bei einer Fahrbahnbreite von 2,75 Meter. In den auslaufenden Zonen am Anfang und am Ende, in denen das Auto potenziell aufsetzen kann, muss als Übergang ein geringeres Gefälle angesetzt werden. Laut Verordnung sind Neigungsdifferenzen von mehr als acht Prozent abzuflachen oder auszurunden.
Nässe lässt das Fahrzeug rosten
Das Auto rostet? Korrosionsschäden entstehen im Laufe der Zeit, wenn es in der Garage zu feucht ist. An regnerischen oder verschneiten Tagen gelangt mit dem Auto Nässe in die Garage, die nur langsam abtrocknet. Durch die Temperaturunterschiede zur Außenluft setzt sich Kondenswasser an Decke und Wänden ab. Staut sich in der Garage so über längere Zeit Feuchtigkeit, schadet das aber nicht nur dem Auto und anderen lagernden Gegenständen. Es kann sich auch Schimmel bilden. Gerade bei feuchter Witterung ist Durchlüften deshalb unabdingbar. Bei Fertiggaragen sind Lüftungsöffnungen in der Regel in Rück- und Seitenwand sowie im Torbereich eingebaut. Bei massiv gemauerten Garagen sollten zwei Öffnungen an verschiedenen Stellen vorgesehen werden. Ein Abluftventilator ist eine weitere Möglichkeit und kann auch im Nachgang installiert werden. An sonnigen und trockenen Tagen bietet es sich an, das Garagentor weit zu öffnen und die Nässe langsam abtrocknen zu lassen.
Tipp für die Garagenplanung: Damit das Wasser auf dem Boden leichter abläuft, kann hier ein leichtes Gefälle vorgesehen werden. Mit dem Einbau eines Fensters lässt sich später der Luftaustausch unterstützen.
Garagentor: Schließen unmöglich
Der Familienvan ist in der Garage gut geparkt, doch das Schwingtor lässt sich einfach nicht schließen. Gerade bei hohen Fahrzeugen ist das ein typisches Problem, denn Platz zum Schwingen ist nicht nur vor der Garage, sondern auch darin nötig. Eine andere Schwierigkeit: Parkt ein anderes Auto zu nah vor der Garagenzufahrt, lässt sich das Schwingtor nicht öffnen. Daher sollte diese verhältnismäßig kostengünstige Torvariante beim Garage bauen nur verwendet werden, wenn vor und in der Garage ausreichend Platz zur Verfügung zur Verfügung steht.
Platzsparender sind Roll- oder Sektionaltore. Beide Torvarianten benötigen keinen Schwenkraum, denn die einzelnen Elemente werden senkrecht nach oben oder zur Seite aufgerollt oder gezogen.
Garage bauen: Wo sind die Steckdosen?
Rasen mähen, Hecke schneiden oder im Auto staubsaugen: Bei Autopflege und Gartenarbeit kommt man nicht ohne Strom aus. Wenn doch nur die lästige Suche nach der Steckdose nicht wäre! Wer beim Garage bauen genügend Stromanschlüsse vorsieht, kann das umgehen.
Die zentralen Fragen, die beim Thema Elektroinstallation zu berücksichtigen sind: Wie soll die Garage später genutzt werden? Wofür wird dabei Strom benötigt? Im Zweifel sollten Bauherren lieber ein paar Steckdosen mehr einplanen, denn das Nachrüsten bringt einen großen Aufwand mit sich. Wird das Garagentor künftig elektrisch betrieben, muss unbedingt ein Stromanschluss nahe der Einfahrt vorgesehen werden. Soll die Garage außerdem zum Heimwerken genutzt werden, sind am Platz der Werkbank Steckdosen für Säge, Bohrer und andere Werkzeuge zu installieren.