Flachdachaufbau und Dachisolierung
Der Flachdachaufbau ist etwas, das äußert sorgfältig geplant werden muss. Und auch hinsichtlich der Dachisolierung sind Flachdächer besonders anspruchsvoll. Mit einer korrekten Flachdachdämmung kann der Dämmwert eins Daches aber deutlich Prozent erhöht werden.
Der Flachdachaufbau und vor allem die Dachisolierung müssen sehr sorgfältig ausgeführt werden. Foto: Kadmy/fotolia.com Foto: Kadmy/fotolia.com
Dächer mit einer Neigung von weniger als fünf Grad werden als Flachdach bezeichnet. Der Flachdachaufbau und vor allem die Dachisolierung, die als Abdichtung die Dacheindeckung ersetzt, müssen besonders sorgfältig ausgeführt werden. Undichtigkeiten am Flachdach rächen sich schnell mit unangenehmen Folgen für die Bausubstanz. Die aufwendigen Sonderkonditionen haben aber auch viele Vorteile: So ist das Eigengewicht des Daches gering, einen Wohnraumverlust durch Dachschrägen gibt es nicht. Schließlich kann das Dach begrünt oder als Dachterrasse genutzt werden. Das Flachdach wie auch die Isolierung können in verschiedenen Konstruktionsarten ausgeführt werden.
Moderner Flachdachaufbau
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten für den Dachaufbau, nämlich belüftete zweischalige und nicht belüftete einschalige Flachdächer. Die belüftete Variante, früher auch als Kaltdach bezeichnet, wird heute kaum mehr ausgeführt, da die mangelnde Querlüftung der Konstruktion sehr anfällig für Schäden ist. Das einschalige nicht belüftete Flachdach, das heute vorwiegend zu finden ist, kann mit innen- oder außenliegender Wärmedämmung als Umkehrdach ausgeführt werden.
Das nicht belüftete Flachdach als Warmdach
Für das einschalige nicht belüftete Warmdach hat sich ein Regelaufbau etabliert, bei dem alle Funktionsschichten ohne Luftschicht übereinander angeordnet sind. Dies entspricht dem aktuellen Stand der Technik. Von außen nach innen ist folgender Aufbau üblich:
- Kiesschicht oder Plattenbelag auf Abstandhaltern (bei begehbaren Dächern)
- Dachabdichtung
- Trennlage
- Wärmedämmung, gegebenenfalls als Gefälledämmung aus PU oder Mineralfaser
- Dampfsperre
- Tragkonstruktion
Beim Aufbau des Flachdachs ist vor allem zu beachten, dass die Wärmedämmung trocken bleibt. Zur Raumseite hin muss die Dämmung durch eine Dampfsperre vor diffundierendem Wasser geschützt werden.
Sonderkonstruktion Umkehrdach
Beim Flachdach als Umkehrdach liegt die Wärmedämmung oberhalb der Abdichtung. Entstanden ist diese Konstruktion aus der Überlegung heraus, die erforderliche Dachisolierung in einer Schicht zusammenzufassen. Folgender Regelaufbau gilt als Stand der Technik:
- Kies- oder Plattenbelag
- Diffusionsoffenes Filtervlies
- XPS-Platten mit Stufenfalz als Wärmedämmung
- Abdichtung als Dampfsperre
- Trennschicht
- Tragkonstruktion
Der Vorteil beim Umkehrdach liegt in der Reduzierung der Schichtenanzahl. Da die Dachisolierung direkt auf der Tragkonstruktion, zum Beispiel einer Stahlbetondachplatte, aufliegt, ist das Risiko von Rissen oder anderen Beschädigungen minimiert.
Dachisolierung – wichtigste Voraussetzung für dauerhaft dichte Flachdächer
Die Qualität der Dachisolierung beim Flachdach wird in der DIN 18531 beschrieben. Dort sind zwei verschiedene Kategorien festgelegt. Die Kategorie K1 gilt für Standardausführungen mit den üblichen Anforderungen, Dachabdichtungen der Kategorie K2 sind für Hochhäuser, höherwertige Gebäudenutzungen und andere Sonderfälle erforderlich. Für die Dachisolierungen kann aus verschiedenen Materialien ausgewählt werden:
- Bitumenbahnen
- Kunststoffbahnen
- Elastomerbahnen
Unabhängig davon, welche Art der Dachabdichtung gewählt wird, ist eine fachgerechte und fugenfreie Verlegung das A und O und Grundvoraussetzung für ein dauerhaft dichtes Flachdach. Die Bemessung und Herstellung der Abdichtung ist in der DIN 18531 ebenfalls festgelegt.