Do-it-yourself: Heizkörper austauschen
Die Gründe, einen oder mehrere Heizkörper in der Wohnung auszutauschen, können recht unterschiedlich sein. In den meisten Fällen sind die Bauteile ramponiert oder verrostet; Manchmal soll der Heizkörper auch an den veränderten Wärmebedarf des Zimmers angepasst werden. Ein mit Klempnerarbeiten vertrauter Heimwerker kann dabei in wenigen Schritten durchaus selbst einen Heizkörper austauschen.
Der alte Heizkörper. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
1. Gründe für den Heizkörpertausch
Will man die Heizkörper austauschen, sind in den meisten Fällen die Bauteile ramponiert oder weisen mit den Jahren erhebliche Rostspuren auf; es kann auch sein, dass beispielsweise nach Umbauten der eine oder andere Heizkörper dem veränderten Wärmebedarf des Zimmers angepasst werden muss.
Diese Werkzeuge werden benötigt. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
2. Benötigte Materialien
Bevor man den Heizkörper austauschen kann, sollte man sich folgende Dinge zurecht legen:
- Eine große Rohrzange oder eine so genannte Wasserpumpenzange. Wer diese nicht zu Hand hat, aber mit Maulschlüsseln gut versorgt ist, kann auch zu diesen greifen.
- Einen Imbus-Schlüssel, auch Innensechskant, mit meist acht Millimetern Durchmesser.
- Eine Auffangschüssel für austretendes Wasser sowie ein Wischtuch für alle Fälle.
- Einen Zollstock.
Vor dem Austauschen der Heizkörper muss das Wasser abgelassen werden. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
3. Demontage der Heizung: Wasser ablassen
Wer an älteren Anlagen einen Heizkörper wechseln will, muss in den meisten Fällen das Wasser komplett ablassen. Das geschieht am sinnvollsten am untersten Punkt der Heizungsanlage. Sie ist immer mit einem Ventil versehen, das man über einen Schlauch an eine Kaltwasserzuleitung anbinden kann. Über dieses Ventil lässt sich das Wasser in den Heizkreisläufen sowohl ablassen als auch auffüllen.
Der Druckmesser. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
4. Druckmesser
Wer nur im Obergeschoss einen Heizkörper wechselt, muss seine Anlage nicht unbedingt komplett ablassen. An modernen Heizungen findet sich immer ein Druckmesser, der den Fülldruck und damit auch die Füllhöhe anzeigt. Im Zweifel gilt jedoch: Anlage komplett entleeren.
Das neue Ventil. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
5. Heizkörper austauschen: Ventile
Das Wasser komplett ablassen zu müssen, kann man jedoch künftig vermeiden, wenn vor die untere Verschraubung des Heizkörpers (also am Rücklaufrohr) ein unscheinbares, aber nützliches Ventil einbaut wird. Oben wird also der Wasserzulauf mit dem Thermostat abgedreht, unten verhindert das leicht absperrbare Ventil einen Wasseraustritt. Nachdem die kleine Schutzkappe abgedreht wurde, kann man mit Hilfe eines aufsteckbaren Sechskantschlüssels (Imbus) das kleine Ventil schließen.
Öffnen des Entlüftungsventils. Heizkörper, Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
6. Wasser ablassen
Nachdem das Wasser teilweise oder weitgehend abgelassen wurde, lockert man im nächsten Schritt die obere Verschraubung am Heizkörper oder öffnet das Entlüftungsventil. Damit tritt Luft in die Anlage und ein weiterer Schwall Wasser wird austreten. Mit einer leichten Lockerung der unteren Verschraubung kann man feststellen, ob noch Flüssigkeit vorhanden ist. Nicht vergessen die Schüssel unterzustellen
Abmessen der Heizkörper. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
7. Befestigung und Aufhängung
Plattenheizkörper sind in der Regel auf zweierlei Weise befestigt: sie ruhen auf einem Fuß und eine leichte Wandverankerung sorgt für festen, senkrechten Stand. In den meisten Fällen müssen die Heizkörper jedoch aus den beiden unteren Wandverankerungen gehoben werden. Vorher sind lediglich die beiden Stellschrauben der oberen Wandbefestigung zu lösen. Will man einen neuen Heizkörper anbringen, ist beim Kauf vor allem darauf zu achten, dass der so genannte Nabenabstand übereinstimmt. Man misst dazu am besten beim abgenommenen Gerät von der Rohrmitte des Zulaufes (oben) bis zur Mitte des Rücklaufes (unten).
Zweitens schaut man, ob die Aufhängung, also die zwei Laschen auf der Rückseite passen. Bei den Standardmodellen kann man das zwar voraussetzen, dennoch sollte man sich im Baumarkt versichern, dass das neue Stück die richtigen Abmessungen hat. Gelegentlich empfiehlt es sich, je Heizkörper zwei neue, verschiebbare Aufhängungen mitzunehmen, die dann lediglich über vier Dübel an die vorgesehene Wand geschraubt werden. Dafür werden oft papierene Schablonen mitgeliefert.
Der Zulauf. Foto: Steffen Malyszczyk Foto: Steffen Malyszczyk
8. Wasser auffüllen
Zum Schluss muss die Anlage wieder aufgefüllt werden. Um die unterschiedlichen Stränge nicht zu verwechseln, kann man sich mit einem kleinen Schild behelfen. Achtung: Der hier zu sehende flexible Schlauch darf nur zeitweise, also zum Füllen oder Ablassen, installiert sein. Eine dauerhafte Verbindung ist unzulässig. Die Maße alter Heizkörper-Modelle werden kaum mit dem Standard heutiger Ausführungen übereinstimmen; dann muss ein Fachmann Hand anlegen, der die Anschlussstellen der Rohrleitung mit vergleichsweise wenigen Handgriffen umbaut.