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Der Akkuschrauber – das A und O beim Heimwerken

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Vom Regale aufbauen über das Aufhängen eines Spiegels bis hin zur Befestigung von Sockelleisten – überall braucht man Schrauben. Diese können Heimwerker mühsam per Hand mit dem Schraubenzieher anziehen, oder ganz einfach mit dem Akkuschrauber. Was man bei der Arbeit damit beachten muss und welches Gerät für welchen Typ Heimwerker das richtige ist, erklärt bauen.de.

Damit ein Kleiderschrank nicht beim ersten Windhauch in sich zusammen fällt, muss viel geschraubt werden. Bei den meisten Möbeln sieht es nicht anders aus. Auch die Garderobe im Flur oder der Spiegel im Bad würden ohne Schrauben nicht an der Wand halten. Um sich die Arbeit zu erleichtern, nutzen die meisten Hobby-Handwerker Akkuschrauber, also Maschinen, die unabhängig vom Stromnetz mit einem Akku betrieben werden. Bauen.de erklärt, welcher Typ von Akkuschrauber für Sie geeignet ist, wie Sie richtig schrauben und wie sich Bits und Akkus unterscheiden.

Schrauber, Bohrschrauber oder Schlagschrauber

- Für jeden Zweck der richtige Akkuschrauber

Akkuschrauber gibt es in verschiedenen Varianten, die sich in ihrer Funktionalität unterscheiden. Der Begriff „Akkuschrauber“ wird dabei häufig verallgemeinert und für mehrere Typen verwendet.

Akku-Bohrschrauber
Am beliebtesten sind Akku-Bohrschrauber. Kein Wunder, denn sie vereinen Bohrmaschine und Akkuschrauber in einem Werkzeug. In den meisten Geräten ist ein Zweiganggetriebe eingebaut: Der langsame Gang dient zum Schrauben und der schnelle zum Bohren. Um den verschiedenen Schraubenarten gerecht zu werden, gibt es die jeweils passenden Schraubaufsätze (Bits) zur Schraube. Zudem erlaubt das Bohrfutter das Einspannen von Bohrern aller gängigen Größen. Die hochwertigeren Modelle werden in der Regel von einem Lithium-Ionen-Akku betrieben. Um an die Kraft einer herkömmlichen Bohrmaschine heranzukommen, sollten Bohrschrauber eine Leistung von mindestens zehn bis 15 Volt aufweisen – je mehr desto besser.

Ein Akkuschrauber ist das ideale Werkzeug für kleine und große Arbeiten im Haushalt. Foto: Bosch Foto: Bosch

Akkuschrauber
Die „eigentlichen“ Akkuschrauber, aufgrund ihrer Größe auch Minischrauber genannt, sind hingegen nur für das Schrauben ausgelegt. Das Drehmoment ist zu gering, um effektiv damit zu bohren. Daher besitzen reine Schrauber auch kein Bohrfutter, sondern nur einen magnetischen Bithalter mit Sechskantaufnahme für Schraubaufsätze. Sie überzeugen durch die geringe Größe und das geringe Gewicht und eignen sich hervorragend, um an schwer erreichbaren Stellen zu schrauben. Im Gegensatz zu den Bohrschraubern befindet sich der Lithium-Ionen-Akku in der Regel direkt im Gehäuse und nicht als wechselbarer Steckaufsatz am Griff des Gerätes. Dies hat dann den Nachteil, dass während der Ladezeit des Akkus die Arbeit ruhen muss.

Mit einem Akku-Schlagschrauber lassen sich Muttern oder Sechskant-Schrauben leicht lösen oder besonders fest anziehen. Foto: DeWalt Foto: DeWalt

Akku-Schlagschrauber
Vereinfacht gesagt sind Akku-Schlagschrauber stärkere Akkuschrauber. Nur mit dem Unterschied, dass neben der normalen Drehbewegung durch das eingebaute Schlagwerk zusätzlich eine regelmäßige Vibrationsbewegung in Achsenrichtung erzeugt wird. Durch die pulsartige Drehbewegung kann ein wesentlich höheres Drehmoment erreicht werden, so dass sich Schrauben und Muttern deutlich fester anziehen und leichter lösen lassen. Auch hier werden zumeist leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus verwendet.

Akku-Schlagbohrschrauber
Die Akku-Schlagbohrschrauber ähneln vom Aussehen sehr stark den herkömmlichen Akku-Bohrschraubern. Genauso wie beim Schlagschrauber wird auch hier eine pulsierende Kraft in Richtung Achse erzeugt. So wird mehr Druck ausgeübt, was besonders beim Bohren in harte Materialien, wie Beton oder Stein, von Vorteil ist. Die eingebaute Drehzahlregelung macht den Akku-Schlagbohrer zum universell einsetzbaren Werkzeug. Er schraubt und bohrt in nahezu alle gängigen Materialien. Beim Akku handelt es sich auch hier um einen Lithium-Ionen-Akku.

Welcher Akkuschrauber passt zu mir?

Die Arbeit mit einem herkömmlichen Schraubenzieher ist mühselig, kräftezehrend und geht nur langsam voran. Wer also öfter einmal etwas zusammenbaut, denkt schnell: Ein Akkuschrauber muss her! Im Baumarkt angekommen steht der Heimwerker dann vor einer Wand mit hunderten Schraubern und Bohrern in den verschiedensten Größen, Farben und Marken. Welcher Typ von Akkuschrauber für welche Bedürfnisse am sinnvollsten ist, haben wir in einer Übersicht zusammengestellt.

TypArbeitenHandwerkertyp
Akku-BohrschrauberSchrauben in Holz und KunststoffBohren in Holz und KunststoffAnfänger, Heimwerker
AkkuschrauberSchrauben in Holz und KunstoffAnfänger
Akku-SchlagschrauberSchrauben in Holz, Kunststoff und MetallFestziehen oder Lösen von Muttern (z.B. Wechsel der Autoreifen)Heimwerker, professionelle Handwerker
Akku-SchlagbohrschrauberSchrauben in Holz, Kunststoff und MetallBohren in Holz, Kunstoff, Metall und BetonHeimwerker, professionelle Handwerker

Was es beim Kauf des Akkuschraubers zu beachten gibt

Ist der richtige Akkuschrauber-Typ gefunden, treten gleich wieder neue Fragen auf: Sind die billigen Akkuschrauber aus dem Discounter zu empfehlen? Brauche ich einen oder mehrere Akkus? Wozu brauche ich ein Bohrfutter?

Günstigere Modelle aus dem Supermarkt müssen nicht pauschal schlechter sein als Markengeräte. Meist ist es aber schwer, im Nachhinein Ersatz- oder Zubehörteile zu bekommen. Foto: Powerplus Foto: Powerplus

Ein Koffer ist zur Aufbewahrung des Zubehörs und zum Transport des Schraubers die ideale Lösung. Foto: KRESS-elektrik, Bisingen Foto: KRESS-elektrik, Bisingen

Für jede Schraube der passende Bit: Manche Bitkästen enthalten über hundert Bits in den verschiedenen Größen und Profilen. Foto: HandmadePictures/fotolia.com Foto: HandmadePictures/fotolia.com

Discounter- oder Markenschrauber?
Das größte Problem bei Billig-Schraubern aus dem Supermarkt ist die Ersatzteilbeschaffung. Für solche Geräte ist es sehr schwer überhaupt Ersatzteile zu bekommen. Sollte man doch erfolgreich sein, kosten sie oft so viel wie ein Neugerät. Die Anschaffung eines Akkuschraubers aus dem Discounter wirkt zwar auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen, doch es kann eben auch passieren, dass man das Gerät nach wenigen Monaten umtauschen muss, weil es defekt ist. Deshalb ist es empfehlenswert beim Kauf des Akkuschraubers lieber ein paar Euro mehr auszugeben und zu einem Markengerät  zu greifen. Sie gehen in der Regel deutlich seltener kaputt und sollte es doch mal passieren, können Ersatzteile leichter beschafft werden.

Technische Daten des Akkus beachten!
Ist die Wahl des Herstellers gefallen, muss man sich nur noch zwischen gefühlt hundert verschiedenen Modellen entscheiden. Dabei spielt unter anderem auch die Volt-Zahl des Akkus eine wichtige Rolle. Je mehr Volt der Schrauber hat, umso schwerer ist das Gerät. Für den Heimgebrauch sind daher zwölf Volt völlig ausreichend. Sollte man den Schrauber regelmäßig benutzen, sollte er mindestens 18 Volt aufweisen.

Generell ist es wichtig, sich vor dem Kauf die technischen Daten anzusehen. Je höher zum Beispiel die Angabe der Newtonmeter (Nm) ist, desto stärker ist in der Regel das Gerät. Die Anzahl der Amperestunde (Ah) des Akkus gibt an, wie schnell sich das Gerät entlädt. Empfehlenswert sind Werte ab 2,0 Ah. Um beim Arbeiten keine langen Pausen einlegen zu müssen, sollte man beim Kauf des Schraubers darauf achten, dass ein zusätzlicher Akku enthalten ist.

Auf die Kleinigkeiten kommt es an
Wer nicht nur schrauben, sondern auch bohren will, sollte in ein Schnellspannfutter investieren. Damit lassen sich schnell und einfach die verschiedenen Bohrer wechseln. Besonders bei neueren Markengeräten gehören sie bereits zur Standardausstattung. Am besten ist ein 13 Millimeter Schnellspannbohrfutter – so können auch dicke Bohrer problemlos verwendet werden.

Zusätzlich zu einem Zwei-Gang-Getriebe für schwere Schraubarbeiten, sollte die Maschine über mindestens zehn Drehmoment-Einstellung verfügen. So können Schrauben gleichmäßig ins Werkstück geschraubt werden.

Zwar verfügen nahezu alle Geräte über einen Rechts-Links-Lauf, zum Ein- beziehungsweise Ausdrehen der Schrauben, allerdings sollte auf die Positionierung des Schalters geachtet werden. Idealerweise befindet er sich direkt am Griff, um schnell umschalten zu können. Ein Softgriff erhöht zusätzlich den Komfort beim Arbeiten, sollte aber kein Entscheidungskriterium sein.

Für den sicheren Transport und die Lagerung sollte der Akkuschrauber in einem Koffer aufbewahrt werden. So geht auch das Zubehör, wie das Ladegerät, Bits und Bohrer oder die Bedienungsanleitung nicht verloren und ist immer griffbereit.

Der Akku – das Herz jedes Schraubers

So unterschiedlich die verschiedenen kabellosen Schrauber und Schlagbohrschrauber auch sind, eines haben sie gemeinsam: Ohne Akku schraubt und bohrt es sich schlecht. Aktuell werden drei verschiedene Akku-Typen bei Werkzeugen verwendet: Nickel-Cadmium-Akkus (kurz: NiCd), Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) und Lithium-Ionen-Akkus (Li-Ion). Welcher Akku-Typ im Schrauber steckt, steht entweder direkt auf dem Akku oder im Datenblatt beziehungsweise der Bedienungsanleitung.

Die Lithium-Ionen-Technologie ermöglicht den Bau wesentlich kompakterer und leichterer Akkus. Daher werden sie inzwischen in den meisten neuen Elektrowerkzeugen eingesetzt. Foto: Bosch Foto: Bosch

Das Powerpaket: der Li-Ion-Akku
Die derzeit ohne Zweifel besten Akkus basieren auf der Lithium-Ionen-Technologie. Sie unterscheiden sich grundlegend von den Akkus auf Nickelbasis und haben mit einer Zellenspannung von 3,6 Volt eine dreimal so hohe Zellenspannung wie NiCd-Akkus. Dadurch werden weniger Akkuzellen benötigt und das Elektrowerkzeug wird kleiner und leichter beziehungsweise bei gleicher Größe leistungsfähiger. Mit bis zu 40 Prozent weniger Gewicht gegenüber NiCd- und NiMH-Akkus, sind sie bestens für den Dauereinsatz geeignet, ohne dass der Heimwerker dabei allzu viel Kraft aufwenden muss. Aufgrund ihrer geringen Größe kommen Li-Ion-Akkus überwiegend dort zum Einsatz, wo viel Energie benötigt wird, für den Akku aber nur wenig Platz zur Verfügung steht.
Bei Li-Ion-Akkus tritt in der Regel kein Memory-Effekt auf. Sie können jederzeit aufgeladen werden, ohne dass sich die Ladekapazität vermindert. Auch der Batterieträgheitseffekt kommt bei diesem Akku-Typ nicht vor. Auch beim teilweisen Entladen und Laden werden die Leistung und das Durchhaltevermögen des Li-Ion-Akkus nicht verringert.
Die sehr geringe Selbstentladung bei längerer Nichtbenutzung (rund ein Prozent Verlust pro Monat) sorgt für eine ständige Einsatzbereitschaft. Selbst wenn der Akku mal leer ist, muss keine lange Pause eingelegt werden. Bereits nach 20 Minuten Ladezeit hat er wieder rund 70 Prozent seiner Kapazität erreicht. Weiteres Plus: In Li-Ion Zellen befinden sich keine Schwermetalle, was der Umwelt zu Gute kommt.
Doch wie so oft hat auch hier Qualität ihren Preis. Im Vergleich zu NiCd- und NiMH-Akkus sind Li-Ion-Akkus deutlich teurer. Darüber hinaus liegt die Lebensdauer mit 500 bis 800 Ladezyklen auf einem Niveau mit NiMH-Akkus und unter dem von NiCd-Akkus.

Der Allrounder: der NiMH-Akku
Ältere Digitalkameras, elektrische Zahnbürsten oder Fernsteuerungen – Nickel-Metallhydrid-Akkus werden in den verschiedensten Elektrogeräten verwendet. Da sind auch Werkzeuge, insbesondere Akkuschrauber keine Ausnahme.
Ihr größter Vorteil gegenüber Li-Ion-Akkus ist der Preis – ein Akku gleicher Leistung kostet etwa die Hälfte. Bei der Leistung sind sie allerdings in allen Belangen schlechter. Besonders der Batterieträgheitseffekt kann hier zur Geltung kommen. Werden die NiMH-Akkus nie vollständig entladen, kann sich somit die Leistung des Elektrogerätes verschlechtern. Allerdings kann der Effekt durch fünf vollständige Lade- und Entladevorgänge mit einem geeigneten Ladegerät wieder beseitigt werden. Im Vergleich mit NiCd-Akkus haben NiMH-Akkus bei gleicher Größe etwa 50 Prozent mehr Kapazität.

Der Robuste: der NiCd-Akku
Seit 2009 sind in Deutschland Nickel-Cadmium-Akkus gesetzlich verboten. Eine Ausnahme sind aber kabellose Elektrowerkzeuge, wie Akkuschrauber oder Akku-Bohrschrauber. Sie enthalten das giftige Schwermetall Cadmium und können daher nur über spezielle Rücknahmesysteme gesondert entsorgt werden.
Die großen Vorteile von NiCd-Akkus gegenüber NiMH-Akkus sind die deutlich größere Robustheit gegenüber Tiefentladung und Überladung und die lange Lebensdauer mit circa 1500 Ladezyklen. Außerdem eignen sie sich besonders gut für den Einsatz bei sehr niedrigen Temperaturen. Sie weisen auch bei hohen Minusgraden noch genügend Kapazität auf, um die Geräte nutzen zu können. Neben dem Umweltfaktor spricht auch die geringe Kapazität gegen einen NiCd-Akku. Im Vergleich zu einem NiMH-Akku ist sie nur etwa halb so groß, bei einem Lithium-Ionen-Akku wird der Unterschied noch deutlicher.

Lithium-IonenNickel-MetallhydridNickel-Cadmium
AbkürzungLi-IonNiMHNiCd
Energiedichte180 Wh/kg80 Wh/kg50 Wh/kg
Zellenspannung3,6 V1,2 V1,2 V
Ladezyklen500-800350-500800-1500
Selbstentladung/Monat1-2 %15-20 %10-15 %
Memory-Effektneinneinja
Batterieträgheitseffektneinjanein

5 Fragen an Hobby-Handwerker Patrick

Patrick ist Heimwerker aus Leidenschaft. Nur selten vergeht ein Wochenende, an dem er nicht im Keller an etwas herumbastelt. Dabei sind die Arbeiten vielseitig: vom Holztisch abschleifen übers Rankhilfen bauen bis hin zum einfachen Zusammenschrauben eines Regals. Auch wenn es darum geht, die Wohnung zu renovieren, ist er der richtige Ansprechpartner. Da darf in seinem Equipment ein Akkuschrauber natürlich nicht fehlen.

Was ist der größte Unterschied zwischen einem Akkuschrauber und einem Schraubenzieher?
Mit einem Akkuschrauber drehen sich die Schrauben fast von selbst ins Holz. Da merke ich eben die Power, die dahintersteckt. Mit einem normalen Schraubenzieher muss ich mich deutlich mehr anstrengen. Trotzdem sollte man die Schrauben auch mit dem Akkuschrauber mit Gefühl und vor allem gerade reinschrauben. Nur so erhält man saubere Ergebnisse. Bei Elektroinstallationen, wie beim Aufhängen einer Lampe, benutze ich aber immer noch einen herkömmlichen Schraubenzieher. So kann ich die Schrauben mit mehr Feingefühl eindrehen.

Welchen Schrauber-Typ würdest du empfehlen?
Ich selbst nutze einen Akku-Schlagbohrschrauber. Denn es gibt nahezu keinen Samstag, an dem es mal nichts im Haus zu erledigen gibt. Oft brauche ich dabei eine Bohrmaschine, um Löcher in Stein oder Beton zu bohren. Da war ein Schlagbohrschrauber die perfekte Wahl. Wer nur alle paar Jahre mal einen Schrank zusammenbaut oder ein Bild aufhängt, für den genügt sicherlich auch ein stinknormaler Akkuschrauber oder ein Akku-Bohrschrauber. Zusätzlich sollte man aber dann auch eine Bohrmaschine im Schrank haben. Denn ohne ein Loch in der Wand lässt sich kein Bild aufhängen.

Wie sollten Lithium-Ionen-Akkus gelagert werden?
Am besten ist es, die Akkus bei Zimmertemperatur aufzubewahren. So bleibt die Leistungsfähigkeit am längsten erhalten. Höhere Temperaturen verkürzen nur die Lebensdauer. Außerdem sollten Akkus nicht Frost ausgesetzt werden – eine Lagerung im Gartenhaus ist daher ungünstig. Wichtig ist auch, dass Li-Ionen-Akkus vor einer langen Lagerung nicht voll aufgeladen werden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich ansonsten die Leistung des Akkus verringert.

Welche Fehler sind dir beim Schrauben schon unterlaufen?
Ich hab mir vor kurzem eine neue Kommode gekauft. Wollte sie eigenhändig zusammenschrauben, was in der Regel auch kein großer Aufwand ist. Bei der letzten Schraube war ich mit den Gedanken schon woanders, wodurch mir der Bit abgerutscht ist und einen zehn Zentimeter langen Kratzer an der Seite hinterlassen hat. Also musste ich mit einem Filzstift etwas nachmalen und ausbessern – so erkennt man die Schramme immerhin erst auf den zweiten Blick. Trotzdem hab ich mich schwarz geärgert.

So ein abgerutschter Bit hinterlässt fiese Macken. Was kann man denn vorbeugend tun?
Einen anderen Bit nehmen. Der Bit muss fest im Schraubenkopf sitzen. Sollte er wackeln oder nicht richtig greifen, muss er unbedingt ausgewechselt werden. Sonst werden die Schrauben nicht richtig fest. Im schlimmsten Fall fräst man mit einem falschen Bit den Schraubenkopf aus, so dass die Schraube Schrott ist. Genauso wichtig wie der richtige Bit ist aber auch der richtige Anpressdruck. Wenn man den Akkuschrauber zu locker lässt, dreht der Bit durch oder rutscht ab.

Patrick in seinem Keller beim heimwerken. FFoto: A. Grohmann/Immowelt GmbH

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Kleine Schraubenkunde

Eine Schraube stellt eine Verbindung zwischen zwei Werkstoffen her, die jederzeit wieder gelöst werden kann. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Schrauben: die Holz- und die Metallschrauben. Beide bestehen meistens aus Metall. Holzschrauben sind häufig aus Stahl oder manchmal auch aus Messing, Metallschrauben hingegen oft aus rostfreiem Stahl. Zum Befestigen einer Dachrinne oder Mauerabdeckungen werden gerne verkupferte Edelstahlschrauben verwendet.

Der größte Unterschied zwischen Metallschrauben und Holzschrauben ist, dass Holzschrauben am unteren Ende spitz sind und so direkt in den Werkstoff geschraubt werden können. Für Metallschrauben muss vorher ein Loch gebohrt werden, bevor sie mit Hilfe einer Mutter festgezogen werden können.

Doch damit das Schrauben auch einwandfrei funktioniert, müssen Schraube und Bit in Größe und Profil exakt übereinstimmen. Das ist oft gar nicht so einfach, denn es gibt eine große Vielzahl an Schraubenkopfprofilen und Bits. Weit verbreitet sind Schlitz, Kreuzschlitz und Inbus. Aber auch neuere Profile wie Torx oder Pozidriv werden aufgrund ihrer guten Schraubeigenschaften immer häufiger verwendet.

Neben den gängigen Profilen gibt es auch Schrauben mit Sicherheitsprofilen. Sie sollen durch ihre außergewöhnliche Form das Öffnen der Schraube durch unbefugte Personen verhindern oder zumindest erschweren. Oftmals befinden sich aber schon nach kurzer Zeit die passenden Schraubenzieher oder Bits auf dem Markt, sodass wieder neue Formen entwickelt werden.

Richtig schrauben – Tipps und Tricks

Schrauben sind beim Heimwerken unverzichtbar. Um sie in Holz, Metall oder die Betonwand hineinzudrehen, benötigt man aber das passende Werkzeug. Mit einem Akkuschrauber geht es am einfachsten. So lässt sich bei der Arbeit Kraft und Zeit sparen. Doch damit die Schrauben letztendlich gerade und fest im Material landen und es zu keinen Unfällen beziehungsweise Verletzungen kommt, sollten ein paar Kniffe beachtet werden.

  • Achten Sie darauf, den exakt zur Schraube passenden Bit in das Werkzeug einzusetzen. Sonst kann es passieren, dass Sie beim Schrauben abrutschen und es unschöne Schrammen auf dem Werkstück gibt.
  • Der Akkuschrauber sollte gut in der Hand liegen, um die Sicherheit beim Arbeiten zu gewährleisten.
  • Setzen sie den Bit gerade auf die Schraube auf und üben sie gerade so viel Druck aus, damit Sie nicht abrutschen oder verkanten. Auf diese Weise bleiben Beschädigungen an Werkstück, Schraube und Bit aus.
  • Durch Anpassen des Drehmoments wird ein materialgerechtes Schrauben ohne Beschädigung der Oberfläche gewährleistet. Besonders bei porösen oder weichen Werkstoffen sollte vorsichtig und langsam geschraubt werden.
  • Verwenden Sie immer die passenden Schrauben zum Untergrund: Wenn Sie Holzteile miteinander verbinden möchten, brauchen Sie eine andere Schraube als für Metallteile. Um in Beton zu schrauben, sind vorgebohrte Löcher und Dübel unerlässlich. Bei Wandmontagen sollten Spreizdübel verwendet werden.
  • Bohren Sie das Loch so tief, dass sowohl der Schrauben als auch die Schraube ganz hineinpassen. Verwenden Sie gegebenenfalls einen Tiefenstopp. Beim Herausziehen lassen Sie den Bohrer mit geringer Drehzahl laufen.
  • Entfernen Sie den Bohrstaub aus dem Loch. So hat der Dübel festeren Halt. Anschließend sollte die Schraube so in den Dübel geschraubt werden, dass der Schraubenkopf noch weit genug aus der Wand herausragt, um das gewünschte Möbelstück aufzuhängen.
  • Beim Schrauben in Metall müssen in der Regel Löcher vorgebohrt werden. Für Metallverbindungen eignen sich Schrauben mit Muttern am besten. So können die Schrauben besser fest gezogen werden.
  • Zum Festziehen und Lockern von Schrauben mit Sechskantkopf sind passende Schlüssel unentbehrlich. Am besten legen Sie sich ein Inbusschlüsselset mit acht Schlüsseln zu.

Akkuschrauber auf Abwegen

Die Zeitung war gestern. Mit dem Gebläse-Aufsatz lässt sich der Grill ganz einfach und schnell anschüren. Foto: Bosch Foto: Bosch

Neben einem Aufsatz zum Korkenziehen gibt es inzwischen sogar einen Gewürzmühlen-Aufsatz. Aber Vorsicht! Nicht zu lange drücken, sonst ist die Suppe im Nu versalzen. Foto: Bosch Foto: Bosch

Die Grundidee eines Akkuschraubers ist es, Schrauben leichter ein- oder auszudrehen als mit der Hand. Dabei kann so ein Akkuschrauber viel mehr: So gibt es Aufsätze zum Korkenziehen, um mit einer Salz- oder Pfeffermühle das Essen zu würzen oder mit einem Fön den Grill anzuschüren.

Doch es geht noch verrückter. Ein Modellbauverein hat einen handelsüblichen Akkuschrauber zu einem ferngesteuerten, korkenziehenden Helikopter umgebaut.

Was man aus einem Akkuschrauber noch alles bauen kann, zeigten Studenten 2013 beim Akkuschrauberrennen. Die Fakultät Gestaltung der HAWK-Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim richtete das Akkuschrauberrennen zum achten Mal aus. Eingeladen waren interessierte Hochschulen aus dem In- und Ausland. 2013 nahmen zwölf Teams aus Deutschland und der Schweiz am Wettbewerb teil.

Ziel war es, ein Fahrzeug zu entwickeln, dass von einem handelsüblichen Akkuschrauber angetrieben wird und auf dem eine Person fahren kann. Dabei ging es aber nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um ein außergewöhnliches Design.