Wohnen wie in Skandinavien – diesen Traum können sich Bauherren mit einem Schwedenhaus verwirklichen. Wenn Sie ein Schwedenhaus bauen, geschieht dies in 6 großen Bauphasen, auf welche wir im Folgenden genauer eingehen. Was Sie beim Schwedenhaus außerdem beachten müssen, wie genau skandinavische Häuser aussehen, welche Schwedenhaus-Preise üblich sind und Weiteres zum Thema erfahren Sie auf dieser Seite.
- Schwedenhäuser bestehen aus Holz, was gesundes und natürliches Wohnen begünstigt
- Skandinavische Holzhäuser haben eine bunte Holzfassade und weiße Fenster und Türen
- Schwedenhaus-Preise liegen im Schnitt bei 2.000 Euro pro Quadratmeter ohne Nebenkosten, Grundstück und Fundament
Das Schwedenhaus: Farbiger Anstrich und weitere Merkmale
Natürliche und schlichte Materialien, klare Formen und Baueffizienz kennzeichnen traditionelle skandinavische Häuser. Charakteristisch für Schwedenhäuser sind des Weiteren der äußere Anstrich der Holzfassade in bunten Farben sowie weiße Sprossenfenster und Türrahmen. Beliebt sind Farbanstriche in kräftigem Gelb oder in tiefem Rot, aber auch pastelligeren Blau-, Weiß-, und Grautönen. Das markante Falunrot wird noch heute recht traditionell aus Kupferisolat, Kieseloxid, Leinöl und weiteren Bestandteilen hergestellt. Allerdings können Bauherren für Ihr Schwedenhaus auch andere Holzanstriche wählen, die die traditionellen Farben imitieren. Häufig besitzen Schwedenhäuser zudem Erker oder Balkone, die direkt über dem Hauseingang platziert sind, sowie Veranden.
Schwedenhaus bauen: Dachform und architektonische Besonderheiten
Charakteristisch für Schwedenhäuser sind Dächer mit Friesen- oder Kapitänsgiebel. Dabei handelt es sich um einen dritten Giebel, der im rechten Winkel aus dem Hauptdach herausragt und in einen Erker münden kann. Die Dachtraufe wird anders als bei Gauben aber auf jeden Fall durchbrochen. Unter diesem dritten Giebel findet üblicherweise der Hauseingang Platz, oftmals in Verbindung mit einer Veranda.
Welche Dacheindeckung beim Schwedenhaus?
Bei der Dacheindeckung im Schwedenhaus haben Bauherren die freie Wahl, beispielsweise zwischen verschiedenen Dachsteinen und Dachziegeln. Dachstein besteht aus Beton und Acrylfarbe, Dachziegel sind aus gebranntem Ton gefertigt.
Das Schwedenhaus als Fertighaus
Schwedenhäuser sind Holzhäuser und werden in Holzständer- oder Holzrahmenbauweise gebaut. Skandinavische Häuser dieser Bauweise werden in Deutschland üblicherweise als Fertighaus gebaut, das heißt, die Wände werden in der Fabrik gezimmert und dann vor Ort aufgestellt. Allerdings ist es durchaus auch möglich, auf der Baustelle das Holzgerüst für Ihr Schwedenhaus zu zimmern, es zu beplanken und die Zwischenräume zu dämmen.
Massive Schwedenhäuser gibt es selten. Bei massiven Holzhäusern handelt es sich normalerweise ohnehin um Blockhäuser, also um einen eigenen, anderen Baustil. Auch Schwedenhäuser aus Stein sind unüblich, denn zur klassischen Optik eines Schwedenhauses gehört die Holzfassade dazu – die bei einem Haus aus Stein dann als vorgehängte Fassade zusätzlich montiert werden müsste. Das ist machbar, aber teuer.
Schwedenhaus als Fertighaus: Preise
“Viele Baufirmen bieten anpassbare Standardgrundrisse, bei anderen kann man das Schwedenhaus auch als Fertighaus von Grund auf frei planen lassen. Selbst Standardmodelle müssen an die örtlichen Gegebenheiten sowie den Bebauungsplan angepasst werden. Und in jedem Fall haben Bauherren weitgehend freie Auswahl was beispielsweise die Farbgebung, Fenster oder Bodenbeläge angeht.
Skandinavische Holzhäuser können oft auch als Ausbauhäuser konzipiert und später durch Anbauten erweitert werden. In Schweden ist es üblich, ein Haus erstmal klein zu bauen und zu einem späteren Zeitpunkt zu erweitern.
Zudem können Bauherren entscheiden, ob sie ihr Schwedenhaus mit Keller bauen oder ob ihnen eine Bodenplatte reicht. Ein Keller kostet in der Bauphase etwas mehr, bietet aber zusätzlichen Platz für die unterschiedlichsten Nutzungsmöglichkeiten – vom Fitnessraum bis zum Heimwerkertraum.”
Die 6 Bauabschnitte: Wie lange dauert es, ein Schwedenhaus zu bauen?
Ein Schwedenhaus lässt sich innerhalb weniger Wochen aufstellen. Denn in der Regel werden Skandinavische Häuser wie gesagt als Fertighäuser in Holzständer- oder Holztafelbauweise gebaut.
Die kurze Baustellenzeit bedeutet aber nicht, dass man innerhalb weniger Wochen in sein neues Haus einziehen kann. Auch bei einem Schwedenhaus-Fertighaus beginnt die Planung oft ein Jahr oder sogar noch früher im Voraus. In dieser Zeit passieren folgende Dinge:
Schwedenhaus-Bauplanung: 1-26 Wochen
Die Planungsphase eines Schwedenhauses dauert - vom Durchblättern der Hausbaukataloge bis zum fertigen Entwurf - mehrere Wochen. In der Regel verfügen die Hausbauanbieter bereits über fertige Baupläne für ihre Schwedenhausmodelle. Doch diese müssen an die örtlichen Gegebenheiten und Vorschriften sowie die eigenen Vorstellungen und Bedürfnisse angepasst werden. Je nachdem, wie umfangreich die Änderungswünsche sind, verlängert sich die Bauplanung.
Schwedenhaus Baugenehmigung: 2-12 Wochen
Steht die Planung Ihres skandinavischen Holzhauses, kann die Baufirma die Pläne für einen Bauantrag beim zuständigen Bauamt vorbereiten. Schnell geht es im Freistellungsverfahren oder mit vereinfachten Verfahren. Welches Verfahren in Frage kommt, klären Antragsteller und Bauamt ab. Wer viele Sonderwünsche und Abweichungen vom Bebauungsplan genehmigen lassen möchte, kommt um das Standardverfahren nicht herum. Bei diesem kann die Genehmigung eines Schwedenhauses mehrere Monate dauern. Verlangt das Bauamt, dass die Planung angepasst wird, verzögert sich der Baustart weiter. In der Zwischenzeit können Bauherren allerdings mit der Bemusterung, also der Auswahl von beispielsweise Bodenbelägen oder der Kücheneinrichtung, fortfahren.
Lieferzeit der Bauteile für ein Schwedenhaus: 9-12 Wochen
Wie lange die Lieferung der Hausteile für Häuser im skandinavischen Stil dauert, unterscheidet sich von Anbieter zu Anbieter und davon, wie viele andere Aufträge er zu bearbeiten hat. Zwischen Genehmigung und Baustart können mehrere Monate vergehen.
Keller oder Bodenplatte beim Schwedenhaus: 3-5 Wochen
Der Bau des Kellers oder der Bodenplatte dauert auch beim Shcwedenhaus bis zu fünf Wochen. Diese Zeit fällt aber nicht zwangsläufig ins Gewicht, denn zwischen Baugenehmigung und der Lieferung des Schwedenhauses ist eine ausreichend große Lücke, in der diese Arbeiten erledigt werden können. Die gesamte Bauzeit verlängert sich nur, wenn die Auftragsbücher der regionalen Bauunternehmen überfüllt sind. Insofern gewinnt der Bauherr auch keine Zeit, wenn er sich statt dem Keller für eine Bodenplatte entscheidet.
Schwedenhaus-Rohbau: 1-2 Wochen
Die Rohbauphase beim Schwedenhaus-Fertighaus dauert nur wenige Wochen. Zunächst werden die vorgefertigten Außenwände und die Dachkonstruktion montiert. Das kann je nach Hersteller sogar nur ein Wochenende in Anspruch nehmen. Anschließend wird das Dach eingedeckt.
Schwedenhaus innen ausbauen: 8 bis 16 Wochen
Beim Innenausbau eines Schwedenhauses sind oft viele verschiedene Handwerkerfirmen beteiligt: Zum Beispiel Elektriker und Heizungsbauer, auch Estrich und Putz kommen oft von Handwerkerfirmen und nicht vom Hausbauer selbst. Die Terminabstimmung zwischen diesen vielen verschiedenen Handwerkern kann für eine Verlängerung der Bauzeit sorgen.
Nach etwa einem bis eineinhalb Jahren ist das Schwedenhaus dann schlussendlich fertig.
Wie lange hält ein Schwedenhaus?
Ein Schwedenhaus hält ein Leben lang – allerdings muss es wie jedes andere Haus auch gewartet und saniert werden. Dazu gehört insbesondere der Außenanstrich, der nach einigen Jahren erneuert werden muss. Unter guten Bedingungen können Holzbauten mehrere hundert Jahre alt werden, wie beispielsweise die skandinavischen Stabkirchen zeigen.
Wo können Schwedenhäuser gebaut werden?
Die spezielle Optik von Schwedenhäusern erschwert es in Städten mitunter, eine Baugenehmigung dafür zu erhalten. Es ist Sache der Gemeinde, zu entscheiden, ob skandinavische Holzhäuser sich in das Stadtbild einfügen. In Neubausiedlungen gibt es in der Regel keine Probleme beim Beantragen der notwendigen Genehmigungen – zumal die örtlichen Behörden gehalten sind, ökologisches Bauen zu unterstützen.
Schwedenhaus in Nord- und Süddeutschland
So mancher Norddeutscher fragt sich, ob ein Schwedenhaus im kühlen, verregneten Norden sinnvoll ist. Doch schwedische Holzhäuser sind mit ihrem witterungsbeständigen Schutzanstrich für das feuchte und raue Klima in Norddeutschland bestens geeignet. Auch in Süddeutschland kommt ein Schwedenhaus in Frage. Durch die Kombination aus klimafreundlichem Holz und moderner Dämmung sind skandinavische Holzhäuser bestens gewappnet für die kalten Winter in Bayern oder Baden-Württemberg. Skandinavische Holzhäuser sind somit für jegliche Witterungsbedingungen in ganz Deutschland geeignet.
Mit dem Katalog-Assistenten in nur 2 Minuten passende Hauskataloge finden.
Jetzt Hausbaukataloge bestellenEnergieeffizienz beim Schwedenhaus
Ein Schwedenhaus kann genau wie jedes andere Haus energieeffizient gebaut werden. Holz bietet von Natur aus gute Dämmeigenschaften, doch wird ein Schwedenhaus nicht massiv gebaut. Stattdessen wird der stabile Holzrahmen mit Dämmmaterial gefüllt und verkleidet. Es kommt also darauf an, welches Dämmmaterial verwendet wird. Auch der Dachaufbau sowie Fenster und Türen spielen eine Rolle. Und nicht zuletzt natürlich das verwendete Heizsystem und ob Sonnenenergie genutzt wird. Ein modernes Schwedenhaus als Fertighaus übertrifft aber in der Regel die Anforderungen des GEG und kann sogar als Passivhaus realisiert werden.
Was kostet ein Schwedenhaus?
Schwedenhaus-Preise verhalten sich wie bei anderen Baustilen. Besonders hochwertige skandinavische Häuser sind etwas teurer:Bei einem solchen gehobenen Schwedenhaus sind schlüsselfertige preise pro Quadratmeter um die 3.000 Euro üblich. Für ein normal ausgestattetes, 100 Quadratmeter großes Schwedenhaus werden schlüsselfertige Preise zwischen 200.000 und 250.000 Euro fällig. Ja nach Ausstattung kann der Kaufpreis auch höher liegen.
Dazu kommen noch weitere Bau- und Nebenkosten. Beispielsweise sind die Erdarbeiten üblicherweise nicht im Kaufpreis enthalten. Zu den Nebenkosten gehören Anschlussgebühren, Vermessungskosten oder die Kosten für die Baugenehmigung. Vergessen Sie auch das Grundstück und die Bodenplatte nicht im Budget.
Schwedenhaus Vor- und Nachteile
Vorteile skandinavische Häuser
Schnelle Bauzeit – inklusive Planungszeit
Natürlich und klimaschonend
Gesundes Raumklima
Nachteile skandinavische Häuser
Je nach Fassadenfarbe muss das Schwedenhaus alle 5 bis 25 Jahre neu gestrichen werden.
Weniger gute Schallisolation als beim Massivhaus
Ein Schwedenhaus zu bauen bietet sich nicht nur für ein Ferienhaus als klassischer Schwedenhaus-Bungalow an. Obwohl skandinavische Häuser traditionell eher im hohen Norden verbreitet sind, fügen sich die ökologischen Holzbauten gut in moderne Neubaugebiete ein, gerade bei grüner Umgebung. Das dörfliche, naturnahe und fröhliche Äußere, die zuträglichen Eigenschaften von Holz und die lange Lebensdauer machen Schwedenhäuser zum perfekten Zuhause für Ihre Familie. Schwedenhaus-Preise hängen hierbei hauptsächlich von der Ausstattung und Ausbaustufe ab. Am teuersten sind beim Schwedenhaus schlüsselfertige Preise bei hoher Ausführungsqualität. Allerdings können Sie so auch Ihr Schwedenhaus möglichst stressfrei bauen und ohne viele Umstände beziehen.