r-architecture-MAnVoJlQUvg-unsplash

Dachloggia: beeindruckender Freisitz ganz oben

Für welche Hausart interessieren Sie sich?
Kostenlose Kataloganfrage

Eine Dachloggia schafft einen erheblichen Gewinn an Wohnkomfort. Doch geht eine Dachloggia immer mit gewissen baulichen Schwachstellen einher und sorgt so für einige Gefahren für das gesamte Gebäude. Welche das sind und wie sie umgangen werden können.

Geschützt vor Wind und neugierigen Blicken lässt sich auf einer Dachloggia der Ausblick genießen. Foto: Baufritz

In der Architektur beschreibt der Begriff Loggia grundsätzlich einen Einschnitt in die Kubatur eines Gebäudes, der sich nach einer Seite hin öffnet und nicht aus der Gebäudehülle hervorspringt. Als Dachloggia wird dementsprechend ein auf drei Seiten eingeschlossener Balkon im Dach eines Hauses bezeichnet, der sich nach vorne öffnet und mit einem Geländer oder einer Brüstung gesichert wird. Durch den Einbau einer Dachloggia wird ein Dachgeschoss aufgewertet: Es entsteht eine zusätzliche Freifläche, oftmals vor fremden Blicken geschützt.

Was Sie beim Einbau beachten sollten

Beim Einbau einer Dachloggia sollte besser der Profi ans Werk. Foto: Jonathan Stutz / stock.adobe.com

Eine Dachloggia hat in den allermeisten Fällen kein eigenes Dach. Dachausbauer sollten also zum einen an einen passenden Sonnenschutz denken. Viel wichtiger aber ist der Schutz vor eindringender Feuchtigkeit. Hier liegt auch die große Herausforderung beim Bau einer Dachloggia: Das Dach, das nicht nur die darunterliegenden Räume, sondern auch die Wände vor Nässe schützt, ist geöffnet. Der Boden der Dachloggia funktioniert wie eine Art Flachdach und muss dementsprechend perfekt abgedichtet und gedämmt werden.

  • Noch bevor Bauherren sich auf die Suche nach Handwerkern machen, sollten sie klären, ob ihre Heimatgemeinde einen solchen Dacheinschnitt überhaupt genehmigt. Aufschluss kann der Bebauungsplan, ein Anruf im Bauamt oder eine Bauvoranfrage bringen. Dachloggien sind zwar Hausbestandteil und kein Anbau wie etwa eine Gaube, trotzdem erfordert ihr Einbau für gewöhnlich eine Baugenehmigung.
  • Die anzubringende Dämmung muss sowohl den baulichen Gegebenheiten als auch den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) entsprechen. Wärme- beziehungsweise Kältebrücken sollten auf jeden Fall vermieden werden. Das kann vor allem im Bodenbereich schwierig werden. Die Wohnräume darunter lassen sich nämlich nicht unbedingt von innen dämmen. Eine Dämmung von oben sorgt möglicherweise für einen recht hohen Fußbodenaufbau.
  • Wird kein fertiges Bauteil montiert, muss auch die Anschlusshöhe der Türen berücksichtigt werden. Dabei sollten sich die künftigen Bewohner bereits im Klaren darüber sein, welchen Bodenbelag sie für ihren Freisitz möchten.
  • Beim Umbau sollte dann darauf geachtet werden, dass das Gebäude weiterhin vor eindringender Feuchtigkeit geschützt ist. Dafür wird an allen Anschlussstellen eine Abdichtung angebracht. Ob der Fachmann zu Dichtungsbahnen aus Bitumen oder aus Kunststoff rät, ist dabei Gebäudezustand abhängig.
  • Eine Dachloggia wirkt wie eine nach oben offene Wanne im Dach. Regenwasser sammelt sich hier schnell – und sollte ebenso schnell wieder abfließen können. Sonst sucht das Wasser irgendwann einen anderen Weg und der führt dann in das Gebäude. Deswegen muss beim Einbau eine Entwässerung eingeplant werden. Diese kann innenliegend ausgeführt werden, in den meisten Fällen wird der Profi sie aber traufseitig und mit Gefälle einbauen.

Einbauvarianten: Fertigelement oder vom Dachdecker

Geht der Dachdecker ans Werk, lassen sich ganz individuelle Loggien schaffen. Der Fachmann behält auch die verschiedenen Problemstellen im Blick.

Der Dachausschnitt kann aber auch durch verschiedene Fertiglösungen realisiert werden. Ein solches Fertigelement wird in einem Stück geliefert und kann innerhalb eines Tages eingebaut werden. Dabei besteht der Boden meist aus einer nahtlosen Wanne, die in den Dacheinschnitt eingesetzt wird. Die Probleme der Abdichtung und Entwässerung sind auf diese Weise also gelöst.

Alternativen: Dachbalkone, Dachterrassen, Dachaustritt

Alternativ zur Loggia, also dem Einschnitt in die Dachfläche, haben sich verschiedene Varianten etabliert:

Foto: Rony Zmiri / stock.adobe.com

Eine gelungene Lösung ist die Ausführung einer Dachgaube mit Balkon. Dabei wird im Innenbereich durch die Gaube sogar noch zusätzlicher Platz gewonnen. Jedoch kann ein solcher Dachbalkon ziemlich ins Geld gehen: Meist besteht die Balkonfläche aus einem fertigen Bauteil und muss aufwendig angeliefert werden. Den Anschluss an die Außenhaut des Hauses sollte nur der Profi vornehmen. Ist die Abdichtung undicht, dringt Feuchtigkeit ins Gebäude.

Foto: Velux

Die preisgünstige und unkomplizierte Alternative dazu ist ein Dachaustritt: Im geschlossenen Zustand  handelt es sich dabei im Prinzip um ein Dachflächenfenster, das sich bei schönem Wetter ganz einfach zu einem kleinen Austritt mit seitlichem Geländer aufklappen lässt. Im Gegensatz zur Gaube erfordert der Einbau eines Dachflächenfensters – und somit auch eines Dachaustritts – üblicherweise keine Baugenehmigung.

Foto: Sunshine Wuntergarten

Unter freiem Himmel zu sitzen, ist mit großflächigen Dachschiebefenstern möglich. Geschickt vom Profi in die Dachhaut eingesetzt, vereinen sich mit einem solchen Schiebefenster gleich mehrere Vorteile: viel Luft und Licht ohne Raumverlust. Für sonnige Tage sollte aber unbedingt ein Sonnenschutz eingebaut werden.

Foto: Jürgen Fälchle / stock.adobe.com

Dachterrassen stellen selten eine Alternative zur Dachloggia dar. Die baulichen Grundvoraussetzungen müssen bei der Dachterrasse meist bereits gegeben sein, wohingegen sie bei der Loggia häufig geschaffen werden können. Schließlich setzt die Terrasse hoch über den Dächern voraus, dass es vor der Balkontüre eine begehbare Freifläche gibt. Die Schwierigkeiten sind indes die Gleichen wie bei der Loggia: Die Dachterrasse muss abgedichtet und gedämmt werden, Regenwasser muss abfließen können.

Wer in den kühleren Monaten nicht auf Wohnraum verzichten möchte, kann seine Loggia auch in einen Wintergarten umwandeln. Dadurch lassen sich eventuelle Probleme mit der Abdichtung beheben. Die wärmegedämmte Verglasung kann mit mobilen Elementen ausgeführt werden. Im Sommer entsteht dann bei Bedarf wieder eine Freiluftterrasse.