Bodenplatte

Bodenplatte Kosten und Fundament Arten im Überblick

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Die Basis jedes Wohnhauses, sei es durch ein Streifen-, Pfahl- oder klassisches Plattenfundament, ist das Fundament. Abhängig von Bodenbeschaffenheit und Bauvorhaben, variiert das geeignete Fundament, da jeder Untergrund seine speziellen Anforderungen stellt. Während einst Keller aus Lehm gefertigt wurden, bevorzugen moderne Bauvorhaben heute eine solide Betonkonstruktion, häufig ergänzt durch eine effiziente Isolierung.

In diesem Beitrag finden Sie umfassende Informationen darüber, welches Fundament sich für Ihr Bauprojekt eignet und mit welchen Kosten für eine Bodenplatte zu rechnen ist.

Arten von Fundamenten: Platten- oder Streifenfundament?

Obwohl im Alltag oft synonym verwendet, unterscheidet sich ein Streifenfundament in der Bauweise signifikant von einem Plattenfundament. Experten verwenden den Begriff „Bodenplatte“ nur, wenn diese als Haupttragfläche des Gebäudes fungiert und Lasten gleichverteilt. Ein Streifenfundament wird eher dort eingesetzt, wo es primär um die Abgrenzung des Gebäudes zum Erdreich geht, wobei es dünner ausfällt und oft weniger oder keine Armierung aufweist.

Gegen Feuchtigkeit und zur Wärmedämmung sind solche Fundamente mittlerweile zentral, was kaum noch einen Verzicht auf eine Bodenplatte zulässt – außer bei Häusern auf Stelzen, die durch einen hinterlüfteten Boden auskommen.

Fundament trotz Keller?

Wenn Sie auf Immobilienportalen lesen, dass ein Preis „ab Oberkante Kellerdecke“ gilt, schließt das dennoch eine Bodenplatte ein, selbst wenn der Keller nicht ausgebaut ist. Hierbei wird oft auf die Dämmung der Bodenplatte verzichtet, stattdessen wird die Decke des Kellers gedämmt.

Welches Fundament eignet sich für Ihr Bauvorhaben?

Die Entscheidung über die Art des Fundaments wird durch verschiedene Schlüsselfaktoren wie Bodenart und zu tragende Lasten beeinflusst. Entscheidend ist hierbei die genaue Planung durch einen Fachmann.

Punktfundament (Einzelfundament)

Ideal für Konstruktionen, die auf Stützen oder schweren Einzellasten beruhen, wie Carports oder Terrassen, mit typischerweise quadratischem oder rechteckigem Grundriss.

Streifenfundament

Geeignet für bindige, feste Böden, angepasst an die Konturen tragender Wände des Hauses.

Plattenfundament (Bodenplatte)

Die bevorzugte Wahl bei weniger festen, sandigen Böden, da es Lasten gleichmäßig verteilt und in der Regel kosten-effizienter ist.

Errichtung eines Fundaments

Zu Beginn steht die Berechnung durch einen Statiker, der Dicke und notwendige Bewehrung festlegt. Fundamente müssen grundsätzlich frostfrei gegründet werden, was in Deutschland eine Mindesttiefe von ca. 80 cm in wärmeren Regionen, bis hin zu 150 cm in kälteren Gebieten bedeutet. Nachdem das Fundament fertiggestellt ist, schließt sich eine Trocknungsphase an, die je nach Betonart und Wetterbedingungen mehrere Wochen dauern kann. Der eigentliche Bau des Hauses kann jedoch oft schon nach wenigen Tagen auf der neuen Bodenplatte starten.

Aufbau und Isolation der Bodenplatte: Die Bedeutung der Sauberkeitsschicht

Bevor der eigentliche Bau eines Hauses beginnt, ist eine gründliche Vorbereitung des Fundaments entscheidend. Das Fundament, egal ob für ein herkömmliches Wohnhaus oder ein Energiesparhaus, wird niemals direkt auf die nackte Grubensohle gelegt. Hier kommt die unerlässliche Sauberkeitsschicht ins Spiel, welche zwischen Erdboden und Fundament eingezogen wird. Diese mindestens 5 cm dicke Schicht, die häufig aus Magerbeton oder Kies besteht, schützt das Fundament vor Feuchtigkeitseintritt. Darüber hinaus wird eine Isolierung, meist aus PVC oder einer luftundurchlässigen PE-Folie, angebracht, um die Fundamentplatte weiterhin vor Umwelteinflüssen zu schützen.

Sollte das Gebäude nicht unterkellert sein, ist es von Bedeutung, eine zusätzliche Dämmung einzuplanen. Diese kann strategisch entweder unter der Bodenplatte mittels Polystyrol oder Polyurethanschaum oder oberhalb mittels Mineralwolle oder Polystyrolschaum eingebracht werden, um effektive Energiesparmaßnahmen zu unterstützen.

Schichtaufbau eines Hausfundaments

Ein wohlüberlegter Aufbau der verschiedenen Schichten des Fundaments sichert nicht nur die Statik, sondern auch den Komfort eines Hauses. Von unten nach oben betrachtet beginnt es mit dem Erdreich, gefolgt von einer Sauberkeitsschicht aus Kies oder Schotter. Darüber liegt die Isolierungsschicht, gefolgt von Dämmplatten. Die eigentliche Bodenplatte bildet eine massivere Stahlbetonschicht, die von einer Dampfsperre bedeckt wird, um die darunterliegenden Schichten vor Feuchtigkeit zu schützen. Darüber folgen Trittschalldämmung und Estrich, bevor schließlich der Bodenbelag das Gesamtbild abschließt.

Notwendigkeit der Dämmung bei einem Energiesparhaus

In einem Energiesparhaus, insbesondere in einem Passivhaus, ist eine adäquate Dämmung des Fundaments keine Option, sondern eine Voraussetzung. Moderne Thermobodenplatten, ausgestattet mit Flächenheizungen, sind in solchen Häusern üblich. Diese Platten tragen nicht nur zur Wärmeisolierung bei, sondern verteilen auch aktiv Wärme durch das gesamte Fundament, wodurch eine effiziente Energieverwertung erreicht und ein optimierter U-Wert von bis zu 0,10 gewährleistet wird. Die Wärme wird effizient gespeichert und trägt zur gleichmäßigen Beheizung der Wohnräume bei, wobei die Bodenplattentemperatur angenehme 18 bis 24 Grad erreicht.

Kostenvergleich der Fundamente

Plattenfundament

Ein durchschnittliches Plattenfundament mit einer Stärke von 20 cm kostet circa 70 Euro pro Quadratmeter. Bei einer Fläche von 100 Quadratmetern liegen die Gesamtkosten somit zwischen 7.000 und 10.000 Euro.

Thermofundament

Spezialisierte Anbieter für Thermobodenplatten, die bereits eine integrierte Fußbodenheizung enthalten und daher keinen zusätzlichen Estrich benötigen, bieten diese zu Preisen von etwa 135 bis 150 Euro pro Quadratmeter an. Bei denselben Grundflächen liegen die Kosten somit zwischen 13.500 und 15.000 Euro.

Streifenfundament

Anders verhält es sich mit dem Streifenfundament, das sich auf 180 Euro pro Kubikmeter beläuft, wenn man auch die notwendige Schalung berücksichtigt. Für eine gleichgroße Fläche entstehen hier Kosten von etwa 18.000 Euro. Zusätzliche Kosten verursacht die Bodenplatte, die zwischen den Streifenfundamenten benötigt wird.

Kostenvergleich

Generell zeigt sich, dass eine durchgehende Fundamentplatte in der Regel günstiger als ein Fundamentstreifen ist, vor allem bei komplexeren Grundrissen, bei denen das Ausschachten und Vorbereiten der einzelnen Fundamentstreifen erhebliche Mehrkosten verursacht.

Durch den Einsatz einer zusammenhängenden Fundamentplatte wird zudem sichergestellt, dass das Haus sich gleichmäßig setzt, was Risse in den Wänden verhindern kann. Auch wenn über die Fundamentstreifen final eine Bodenplatte gelegt wird, so verdeutlicht der höhere Zeit- und Materialaufwand, warum letztlich eine durchgehende Platte oft die kosteneffizientere Wahl darstellt.

Berücksichtigung der Kosten für eine Bodenplatte

Ein häufiges Missverständnis beim Hauskauf ist die Annahme, dass die Kosten für eine Bodenplatte im Grundpreis inbegriffen sind. Es ist wichtig zu verstehen, dass, wenn ein Preis „ab Oberkante Kellerdecke/Bodenplatte“ angegeben wird, die zusätzlichen Ausgaben für die Bodenplatte noch auf den zukünftigen Hausbesitzer zukommen. Dies bedeutet, dass die Gesamtkosten des Hauses die Bodenplatten Kosten noch nicht vollständig widerspiegeln.

Kostenvergleich: Bodenplatte gegenüber Keller

Die Entscheidung zwischen einem Keller und einer einfachen Bodenplatte beeinflusst nicht nur die Baukosten, sondern auch den Nutzwert des Hauses. Hier ein exemplarischer Kostenvergleich:

Haus mit Keller

  • Wohnfläche: 120 m²
  • Hauspreis (2.000 €/m²): 240.000 €
  • Zusatzkosten für Keller (60 m²): 45.000 €
  • Gesamtwohnfläche inklusive Keller: 180 m²
  • Gesamtkosten: 285.000 €

Haus nur mit Bodenplatte

  • Wohnfläche: 135 m²
  • Hauspreis (2.000 €/m²): 270.000 €
  • Zusatzkosten für Bodenplatte: 12.000 €
  • Gesamtwohnfläche: 135 m²
  • Gesamtkosten: 282.000 €

Obwohl der Keller anfänglich eine höhere Investition darstellt, bietet er zusätzlichen nutzbaren Raum, was bei einer Kosten-Nutzen-Analyse berücksichtigt werden sollte.

Zusammenfassung der Fundament-Optionen

Jeder Hausbau erfordert ein solides Fundament, das die Lasten des Gebäudes gleichmäßig verteilt und für die nötige Statik sorgt. Abhängig von der spezifischen Bodenbeschaffenheit und weiteren Baufaktoren kann die passende Art der Bodenplatte gewählt werden:

  • Sauberkeitsschicht: Diese ist sowohl bei einem Plattenfundament als auch bei einem Streifenfundament notwendig, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern und als Basis für weitere Isoliermaßnahmen zu dienen.
  • Dämmung: Bei einem Haus ohne Keller ist eine spezifische Dämmung unter der Bodenplatte erforderlich, um Energieverluste zu vermeiden. Bei einem Haus mit Keller wird stattdessen häufig die Kellerdecke gedämmt.
  • Moderne Thermobodenplatten: Als fortschrittliche Alternative bieten sich Thermobodenplatten an, die nicht nur isolieren, sondern durch integrierte Heizsysteme auch aktiv zur Wärme des Hauses beitragen können. Diese Option wird zunehmend von modernen Baufirmen bevorzugt, da sie sowohl die Energieeffizienz als auch den Wohnkomfort erhöht.

Die Wahl des richtigen Fundaments und die damit verbundenen Kosten sind entscheidend für die Langzeitstabilität und Effizienz des Wohnhauses. Individuelle Angebote und eine genaue Kalkulation im Vorfeld helfen, unerwartete Ausgaben zu vermeiden und die Investition nachhaltig zu gestalten. Bei der Planung eines Hauses ist es daher ratsam, sowohl die kurzfristigen als auch langfristigen Kosten und Vorteile sorgfältig zu bewerten, bevor eine Entscheidung getroffen wird.