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Badarmaturen: für Waschtisch, Dusche und Badewanne

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Zu den Badarmaturen zählt nicht nur der Wasserhahn – auch Thermostate, Absperrschieber, Ventile und Rückflussverhinderer gehören dazu. Neben der Funktion als Wasserspender können Eigentümer mit Badarmaturen ihrem Bad auch eine besondere Note in Sachen Design verleihen. Dabei gibt es fast unendlich viele Möglichkeiten.

Inzwischen spielt Design bei Badarmaturen eine große Rolle. Foto: Dornbracht

Wasserhahn, Ventile und Co. sind in einem Bad nicht wegzudenken. Es gibt jedoch Unterschiede, die jeder kennen sollte – egal ob er Designelemente für sein neues Bad sucht oder bestehende Armaturen austauschen will. Badarmaturen sind nämlich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Wasserverbrauch und in der Funktionsweise unterschiedlich.

Arten von Badarmaturen

Wer sein Badezimmer mit neuen Badarmaturen ökonomischer, moderner oder einfach schöner gestalten will, sollte sich zuerst die Warmwasseranschlüsse ansehen. Denn je nach Art der Versorgung werden entweder Hoch- oder Niederdruckarmaturen benötigt.

Hochdruckarmaturen sind der allgemeine Standard und dann im Einsatz, wenn das Wasser durch eine zentrale Warmwasserversorgung oder durch einen Durchlauferhitzer eingespeist wird. Eine Niederdruckarmatur braucht der Eigentümer hingegen dann, wenn die Armatur über einen Warmwasserspeicher oder einen Boiler betrieben wird. Im Gegensatz zur Hochdruckarmatur hat sie nicht nur zwei Rohranschlüsse für Warm- und Kaltwasser, sondern einen dritten Anschluss, aus dem ein kleiner Teil des Drucks an das Warmwassergerät abgegeben wird.

Info

Jede gängige Badarmatur wird als Hoch- sowie als Niederdruckarmatur angeboten. Niederdruckarmaturen sind durch ihr komplexeres System jedoch in der Regel etwas teurer als Hochdruckarmaturen.

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Badarmaturen, die sich in ihrer Funktionsweise unterschieden.

  • Mithilfe einer Mischbatterie kann der Benutzer den Wasserzufluss durch zwei Regler steuern. Es gibt also für Warm- und Kaltwasser jeweils einen eigenen Griff. 
  • Bei Einhebelmischern kann der Benutzer Wassertemperatur und Wasserzufluss mit nur einem Hebel einstellen.
  • Eine Thermostatarmatur hat zwei Steuerungselemente, die unabhängig voneinander Temperatur und Zulauf des Wassers regeln. Sie eignen sich besonders für Badewanne und Dusche.

Thermostatarmaturen finden sich vor allem in der Dusche. Sie sind meisten mit Temperaturkontrollen und Verbrühschutz ausgestattet. Foto: GROHE

Eine Mischbatterie lässt sich zwar komfortabel bedienen, verbraucht aber viel Wasser. Die richtige Temperatur muss immer wieder von neuem eingestellt werden. Wassersparender ist ein Einhebelmischer, weil er sich schneller als die Mischbatterie einstellen lässt. Am effizientesten in Energie- und Wasserverbrauch ist jedoch die Thermostatarmatur. Diese ist inzwischen auch als elektronisch gesteuertes Modell erhältlich, bei denen die individuelle Wunschtemperatur eingegeben und per Knopfdruck abgerufen werden kann.

Installation von Badarmaturen: Aufputz vs. Unterputz

Bei einer Unterputzarmatur sind nur Bedienelement und Wasserauslauf sichtbar. Foto: GROHE

Mischbatterien, Einhebelmischer und Armaturen mit Thermostat gibt es sowohl in Aufputz- wie in Unterputzausführung.

  • Eine Aufputzarmatur wird auf dem Waschtisch oder direkt auf der Wand, an den dafür vorgesehenen Anschlüssen montiert. Im Korpus der Armatur befindet sich die komplette Mischertechnologie. Eine Aufputzarmatur kann in der Regel problemlos ersetzt werden, weil der Abstand zwischen den Installationspunkten genormt ist.
  • Bei einer Unterputzarmatur ist die Mischbatterie direkt in der Wand oder in einer Vorwandinstallation verborgen. Nur die Bedienelemente und der Wasserauslauf sind sichtbar vor der Wand angebracht. Das heißt: Wer überlegt, neue Unterputzarmaturen zu kaufen, muss darauf achten, dass diese zu Wandauslässen und Unterputzkörpern passen.

Eine spezielle Form ist die bodenstehende Armatur. Diese wird häufig bei freistehenden Badewannen benutzt, wenn keine Wand zur Montage in der Nähe ist. Der Wasseranschluss kommt bei diesen Armaturen aus dem Fußboden.

Vierloch-Armaturen kommen vor allem bei Badewannen und Duschen zum Einsatz. Foto: Villeroy & Boch

Je nach Montageart, benötigen Armaturen oft auch eine unterschiedliche Anzahl an Löchern in der Wand. Hier wird zwischen Einloch- bis Vierlocharmaturen unterschieden.

  • Zu den Einloch-Armaturen zählen in der Regel Einhebelmischer und Mischbatterien, die nur ein Loch bei der Montage benötigen.
  • Zweiloch-Armaturen benötigen beispielsweise für den Wasserauslass und das Bedienelement zwei Löcher in der Wand.
  • Beispielhaft für Dreiloch-Armaturen ist die Waschtischarmatur mit einem Drehknopf für Warmwasser, einem für Kaltwasser und den Wasserauslass.
  • Vierloch-Armaturen sind im Gegensatz zur Dreiloch-Armatur noch mit einer Handbrause ausgestattet, für die das vierte Loch benötigt wird.

Wer bestehende Armaturen austauschen möchte, muss also darauf achten, wie viele Rohranschlüsse seine alten Badarmaturen hatten.

Oberflächen-Material

Mittlerweile gibt es Badarmaturen in fast jeder Farbe. Spezielle Oberflächenbeschichtung macht Armaturen auch besonders kratzfest. Foto: Dornbracht

Das Oberflächenmaterial der Armaturen besteht in der Regel aus Chrom oder Edelstahl. Um mehr Farbe ins Spiel zu bringen, gibt es Beschichtungsmöglichkeiten, die die Badarmaturen nicht nur ins Auge stechen lassen – sondern auch die Widerstandsfähigkeit erhöhen können. 

Für farbige Beschichtungen wird häufig das PVD-Verfahren („Physical Vapor Deposition“) eingesetzt. Diese Methode ist umweltfreundlich, die damit behandelten Oberflächen gelten in der Regel als viel kratzfester und korrosionsbeständiger. Gewöhnliche Einhebelmischer mit PVD-Oberfläche gibt es ab einem hohen zweistelligen Betrag, für Ausgefalleneres und Größeres ist mindestens eine dreistellige Summe zu investieren.

Aber nicht nur in der Farbe können Armaturen variieren, es lassen sich auch verschiedene Materialien kombinieren. Zum Beispiel kann Chrom mit Glas oder auch Porzellan vermischt werden – die Badarmatur wird so zum Hingucker. Je nach Größe der Badarmatur zahlt man für eine Mischung aus Chrom und Glas für einen einfachen Wasserhahn nur zwischen 30 und 50 Euro – je aufwendiger das Design, desto mehr kostet es.

Praxis-Tipp

Bauen Sie im gesamten Bad Badarmaturen einer Serie ein. So wirkt das Bad wie aus einem Guss und nicht wahllos zusammengestellt. 

Besondere Formen und Installationsmöglichkeiten

Die Armaturen von im Raum stehenden Wannen oder Waschtischen werden direkt am Boden an die Wasserrohre angeschlossen. Foto: GRAFF

Ob futuristischer Wasserhahn oder beleuchteter Wasserfall: Auch bei der Form ist einiges möglich. Eine Besonderheit sind freistehende Armaturen. Diese findet man je nach Anschluss, verwendetem System und Hersteller für mehrere hundert Euro.

Wer nicht auf bereits bestehende Rohre und Löcher angewiesen ist, hat zudem die Qual der Wahl, wo er die Armaturen anbringen will. Auch hier gibt es viele Modelle mit vielen Möglichkeiten: Soll es am Waschbecken eine klassische Waschtisch-Armatur werden – oder vielleicht ein Modell mit hohem Sockel, der neben oder hinter dem Waschtisch angebracht ist? Ähnlich wie bei einer Dusche wären auch Armaturen, die direkt in der Wand über dem Waschtisch sind, in Kombination mit einem Unterputzsystem möglich.

Fünf Möglichkeiten, wie eine Waschtisch-Armatur angebracht werden kann

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Gravuren

Durch Farbe und Materialien kann die Oberfläche individuell gestaltet werden. Aber auch eine Beschriftung oder Gravur ist möglich. Drehknöpfe für Warm- und Kaltwasser können beispielsweise mit bestimmten Symbolen versehen werden. Benutzer können sich auch ihre Initialen oder Logos in die Armaturen gravieren lassen. Je nach Größe und Aufwand der Gravur variieren die Kosten dafür stark.

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LED-Beleuchtung: Farbenspiel im Badezimmer

Wasserläufe werden durch die LED-Beleuchtung in Szene gesetzt. Foto: Hansa Armaturen

Auch unter der Dusche kann man mit LED-Technologie arbeiten. Foto: Uli Maier / Hansgrohe

Mit Badarmaturen lassen sich farbliche Akzente setzen – mittels LED-Technologie können die einzelnen Elemente in Szene gesetzt werden. Vor allem bei Wasserläufen und in Verbindung mit einem Glaselement funktioniert das gut. Günstige LED-Wasserhähne und Duschbrausen sind schon ab 30 Euro zu bekommen, teure Produkte von namhaften Herstellern gehen in den vierstelligen Bereich. 

Bedienelemente

Handbrausen können inzwischen auch über Touchpanels bedient werden. Foto: GROHE

Wer sich neue Badarmaturen zulegt, steht vor allem bei Wasserhähnen und Brauseköpfen vor der Entscheidung, wie die Bedienelemente angebracht werden. Klassische Armaturen haben einen zentral angebrachten Hebel – wie beispielsweise beim Einhebelmischer. Eine Alternative ist die seitliche Bedienung – so hinterlassen nasse Hände keine Tropfen auf dem Auslauf.

Vor allem bei Wannen oder Duschen gibt es inzwischen auch Touchpanels, über die der Benutzer eine feste Temperatur einstellen kann. Das erleichtert die Bedienbarkeit ungemein und sorgt vor allem für Genauigkeit. Solche Systeme sind jedoch nicht billig und gehen in den vierstelligen Bereich. Auch digitale Waschtischbatterien sind im mittleren dreistelligen Bereich anzusiedeln.

Eine ausziehbare Handbrause sorgt nicht nur in der Küche, sondern auch im Badezimmer für zusätzlichen Bewegungsspielraum. Foto: Hansa Armaturen

Wer ein besonders kleines Bad hat, sollte den Raum mit den richtigen Badmöbeln ausstatten. Wie Sie aus wenig Platz viel herausholen.

Sensorelemente bei Badarmaturen

Infrarot-Sensorelemente an der Armatur bemerken, wenn sich die Hand nähert Foto: Hansa Armaturen

Wer es leid ist, seine Badarmaturen mit der Hand zu bedienen, kann auf eine vollautomatische Bedienung setzen. Mithilfe von Sensoren geht das Wasser von selbst an, wenn sich der Benutzer nähert. Dabei gibt es verschiedene Systeme:

  • Die Automatik-Funktion ist üblich. Bewegt man die Hand zur Armatur, fängt das Wasser durch die Infrarot-Technologie an zu fließen. Das Wasser stoppt nach einer bestimmten Zeitspanne wieder.
  • Durch die An-/Aus-Funktion kann der Benutzer selbst das Ende des Wasserflusses bestimmen – eine erneute Bewegung zum Sensor stoppt den Wasserfluss.
  • Bei einer Steuerung über elektromagnetischen Sensor setzt der Wasserfluss schon bei einer Annäherung an den Waschtisch bzw. an die Armatur ein und stoppt automatisch, wenn sich Benutzer entfernt. Im privaten Badezimmer ist eine solche Steuerung allerdings meist nicht sinnvoll und daher seltener zu finden.

Der Generator unter dem Waschbecken erzeugt durch die Fließkraft des Wassers Strom. Foto: Geberit Deutschland

Welche Energiequelle für die Elektronik infrage kommt, hängt häufig von den Voraussetzungen im Raum selbst ab. Auch regenerative Energie kann eingesetzt werden.

  • Können Anlagen nicht in das Stromnetz mit einbezogen werden, werden Batterien eingesetzt, die in einer versiegelten Steuereinheit Platz finden. 
  • Manche Armaturen laufen per Netzbetrieb. Dazu wird ein Stromanschluss mit Niedervoltnetzspannung benötigt.
  • Eine Solararmatur nutzt mithilfe eines Sensors die vorhandene Lichtenergie. Das kann allerdings in dunklen Räumen oder bei künstlichem Licht stark eingeschränkt sein.
  • Armaturen auf Wasserkraftbasis nutzen ihre eigene Verbauung, nämlich den hydraulischen Druck der Wasserzuleitung, als Energiequelle.

Wasserverbrauch regulieren – durch moderne Systeme

Neben dem Verbrauchen möglichst weniger Energie durch zusätzliche Elektrik steht bei allen Badarmaturen der Wasserverbrauch an erster Stelle – dieser soll so gering wie möglich sein.

Durch Technologien wie die Sensortechnik wird sichergestellt, dass Wasser nur dann fließt, wenn es auch wirklich benötigt wird. Außerdem begrenzen neue Armaturen den Wasserdurchlauf und halten die gewünschte Temperatur konstant – sowohl Wasser als auch Energie wird dadurch beim Händewaschen, Duschen und Baden gespart. Spezielle Oberflächen von Badarmaturen lassen sich besonders einfach reinigen. Das verringert den Wasserverbrauch beim Putzen.

Durch moderne Technologie sehen Badarmaturen nicht nur optisch gut aus, sondern sparen auch Energie und Wasser. Foto: Villeroy & Boch

Einige Armaturen im höheren Preissegment sind mit sogenannter Ecosmart-Technologie besonders sparsam und verbrauchen mehr als die Hälfte weniger Wasser als gewöhnliche Produkte. Durch eine Beimischung von Luft wird dabei beispielsweise trotzdem ein fülliger Wasserstrahl sichergestellt. Andere Systeme schützen vor unnötigem Verbrauch von Warmwasser oder begrenzen Wasser- und Heizwassermenge. Bei teuren Armaturen mit LED-Bedienelementen können häufig Temperatur und Wassermenge bestimmt werden.

Info

Klassifizierungssystem „Well“

Beim Kauf einer neuen Armatur können sich Verbraucher an bestimmten Siegeln orientieren. Das europäische Wasserverbrauchs-Klassifizierungssystem „Well“ (Water Efficiency Label) beispielsweise bewertet Armaturen und Brausen hinsichtlich Wasser und Energieverbrauch.

Fazit

Badarmaturen haben nicht nur im praktischen Sinne im Bad eine wichtige Funktion, sondern setzen wichtige Akzente bei der Raumgestaltung. Deswegen sollte sich jeder, der Badarmaturen kaufen will, Gedanken machen über den eventuelle bauliche Voraussetzungen, Design und Bedienelemente sowie Preis, Energie- und Wassereffizienz. Denn die Entscheidung hat langfristige Folgen: Badarmaturen halten einiges aus und müssen erst nach vielen Jahren wieder ausgetauscht werden.