Außenputz: Mineralisch und organisch gebundener Putz im Vergleich
Wer für seinen Neubau einen Außenputz aussucht, sollte zuerst die unterschiedlichen Putzarten kennen. Zur Auswahl stehen unter anderem mineralischer und organischer Putz. Beide Arten unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung und bringen individuelle Vor- und Nachteile mit sich.
Fachgerecht aufgetragener Außenputz dämmt die Bausubstanz und schützt sie vor Witterungseinflüssen. Foto: Kadmy/fotolia.com Foto: Kadmy/fotolia.com
Putzschalen legen sich wie ein Mantel um die Fassade eines Gebäudes. Sie dämmen den Innenraum und schützen die Bausubstanz vor witterungsbedingtem Verfall und schädlichen Umwelteinflüssen. Zu den klassischen Oberputzarten gehört neben dem mineralischen auch der organisch gebundene Außenputz. Beide bedienen sich verschiedener Bindemittel, die spezielle Eigenschaften mit sich bringen.
Mineralischer Außenputz: Optimaler Feuchtehaushalt und unempfindlich gegen Schimmelpilz
Mineralischer Putz setzt sich aus einer Kombination aus Sand und den mineralischen (anorganischen) Bindemitteln Kalk, Gips oder Zement zusammen. Diese Materialien zeichnen sich durch ihre diffusionsoffene Eigenschaft aus: Sie nehmen Feuchtigkeit auf und lassen sie durch die Poren wieder verdunsten. Auf diese Weise findet kein Feuchtigkeitsstau unter der Putzschale statt, der zu Feuchteschäden führen kann.
Ein weiterer Vorteil von mineralischem Außenputz ist sein hoher pH-Wert. Er wirkt alkalisch und macht die verputzte Fassade weniger anfällig für den Befall durch Schimmelpilze, Moos und Algen. Zudem gilt mineralischer Putz als sehr widerstandsfähig und ist im Vergleich zu der kunstharzgebundenen Alternative günstiger in der Anschaffung.
Zu den Nachteilen des Mineralputzes gehört seine lange Trockenzeit. Zudem benötigt farbiger Putz zusätzlich einen sogenannten „Egalisationsanstrich“ als Farbschutz. Insgesamt ist es ein höherer Aufwand, mineralischen Putz auf die Fassade aufzubringen als organisch gebundenen Fassadenputz.
Organisch gebundener Putz: Hohe Elastizität dank Kunststoffanteilen
Organisch gebundener Außenputz setzt sich zwar auch aus Kalk und Zement zusammen, nutzt aber als Bindemittel den Kunststoff Kunstharz. Dieser verleiht dem Putz Elastizität. Der Vorteil: Die Putzschale passt sich geschmeidig hitze-, feuchtigkeits- oder kältebedingten Spannungsveränderungen an und weist so seltener Risse auf. Im Vergleich zu mineralischen Putzen lässt sich der organisch gebundene Putz außerdem unkomplizierter aufbringen, da er eine bessere Haftungseigenschaft mitbringt und schneller durchtrocknet.
Doch auch dieser Außenputz weist einige Nachteile auf. Zwar wirkt er wasserabweisender als reiner Mineralputz, ist aber auch nicht so atmungsaktiv. Aus diesem Grund trocknet Nässe an der Oberfläche langsamer ab. Die daraus resultierende langanhaltende Feuchtigkeit an der Außenwand begünstigt Moos, Pilz- und Algenbefall.