Außenbeleuchtung: Wege, Wände und Garten optimal ausleuchten
Hell erleuchtete Wege, Treppen und Hauseingänge helfen Hausbesitzern nicht nur bei der Orientierung, sondern schrecken auch Einbrecher ab. Die Auswahl an Leuchten ist riesig. Wichtig ist vor allem, dass die Lampen widerstandsfähig gegenüber Witterungsbedingungen sind.
Eine gute Außenbeleuchtung macht das Grundstück sicherer und kann für optische Highlights sorgen. Foto: iStock.com / Katarzyna Bialasiewicz
Hauseigentümer sind dazu verpflichtet für Sicherheit auf ihrem Grundstück zu sorgen. Dazu gehört auch, Wege, Treppen und Eingänge ausreichend auszuleuchten, um das Risiko zu mindern, dass jemand ausrutscht oder stolpert und sich womöglich das Bein bricht. Auch auf der eigenen Terrasse wollen die meisten nicht im Dunkeln sitzen und mit einer stilvollen Gartenbeleuchtung bietet sich Hobbygärtnern auch in lauen Sommernächten ein toller Blick auf Sträucher, Bäume und Staudenbeete.
Lampenarten für den Außenbereich
Ist der Hauseingang gut beleuchtet, müssen die Bewohner nicht im Dunkeln nach dem Schlüssel suchen und der Notarzt findet die Hausnummer leichter. Außenleuchten können aber auch zur Erhellung von Gartenwegen oder zur Beleuchtung der Außenkellertreppe eingesetzt werden. Geeignete Außenwandleuchten gibt es in verschiedenen Varianten. Dabei werfen verschiedene Lampenarten unterschiedliche dekorative Lichtbilder. Für den Außenbereich gibt es zahlreiche verschiedene Lampenarten. Hier sind die wichtigsten:
Außenwandleuchten
Zu den Außenwandleuchten gehören beispielsweise Up- und Downlights sorgen für ein besonders kunstvolles Lichtspiel. Aber auch Wandlaternen werfen schöne Lichtmuster an die Wand. Letztere werden an einem Arm an der Wand befestigt, sodass die Lampen ein Stück weit von der Hauswand entfernt hängen. Außenwandleuchten gibt es bereits für unter 10 Euro zu kaufen.
Sockelleuchten
Sockelleuchten sind ebenfalls am Eingangsbereich, aber nicht nur dort einsetzbar. Wie der Namen schon verrät, handelt es sich dabei um Lampen, die in der Regel auf Sockeln oder auf anderen Vorsprüngen wie Treppenaufgängen oder Gartenmauern stehen. Die meisten Sockelleuchten sind nicht größer als 60 Zentimeter und schon ab 12 bis 15 Euro zu erwerben.
Wenn es um das Ausleuchten von Wegen geht, sind Pollerleuchten eine gute Wahl. Es gibt sie in verschiedenen Größen und je nach Design auch zu unterschiedlichen Preisen. Einfachere Varianten sind bereits ab 23 Euro zu haben. Oft werden sie wie Pfähle entlang eines Weges aufgestellt.
Gartenspots
Eine weitere Möglichkeit, Lichtakzente entlang von Wegen zu setzen bieten Spots, für die Gartenbesitzer allerdings tiefer in die Tasche greifen müssen. Die meist runden Lampen werden direkt in den Boden eingelassen und strahlen ihr Licht nach oben. Es gibt sie auch mit praktischem Erdspieß, sodass sie sich zwischen Beeten und Sträuchern einfach in die Erde stecken lassen.
Mastleuchten und Kandelaber
Für weitläufige Grundstücke kommen Mastleuchten oder Kandelaber in Frage. Sie ähneln Straßenlaternen und können große Flächen beleuchten. Allerdings liegen beide Varianten bei Preisen über 100 Euro.
Hauseingang und Hausnummer beleuchten
Zur Beleuchtung von Haustüren ohne Vordach eignen sich vor allem Wandleuchten, die auf etwa drei Vierteln der Türhöhe angebracht werden sollten. Eine Alternative sind direkt am Eingang aufgestellte Mastleuchten mit Höhen von bis zu zwei Metern. Ist der Hauseingang überdacht, lassen sich im Vordach Einbau- oder Aufbauleuchten integrieren. Sehr attraktiv wirkt zum Beispiel ein Ensemble aus mehreren kleinen Strahlern.
Besonders wichtig bei der Beleuchtung des Eingangs ist eine gut ausgeleuchtete Hausnummer. Sie sorgt dafür, dass Taxifahrer und im Ernstfall Sanitäter oder die Polizei das richtige Haus schneller finden. Dazu muss die Hausnummer allerdings in ausreichender Höhe angebracht werden und im Idealfall auch von der Straße aus gut sichtbar sein. Die Nummer muss auch ausreichend groß sein. Je nach Bundesland und Kommune gibt es unterschiedliche Vorgaben, wie die Nummer samt Beleuchtung ausgestaltet werden muss. Als Richtlinie gilt aber: Bei einer Entfernung von 20 Metern sollte sie beispielsweise mindestens zehn Zentimeter groß sein. Das gilt zumindest für Nummern, die hinterleuchtet werden oder selbst leuchten. Nummern, die lediglich angestrahlt werden, sollten mindestens doppelt so groß sein.
Terrassenbeleuchtung
Auf der Terrasse sorgt eine Kombination aus direkten und indirekten Lichtquellen für eine besonders angenehme Atmosphäre. Indirektes Licht strahlen vor allem Wandleuchten oder Spots aus. Durch sie können Heimwerker gezielt einzelne Lichthighlights setzen und so für schöne Hell-Dunkel-Kontraste sorgen.
Auch Außenstehleuchten oder elektrische Wandfackeln erfüllen diesen Zweck. Für die Tischillumination und als Dekoration bieten sich solarbetriebene LED-Windlichter und -Laternen an. Ist die Terrasse überdacht, empfehlen sich Deckeneinbauleuchten, um ausreichend Licht zu spenden. Es gibt aber auch Hängeleuchten für den Außenbereich, bei denen besonders darauf zu achten ist, dass die Leuchten witterungsbeständig und für den Außenbereich geeignet sind. Sind die Lampen auf der Terrasse dimmbar, kann die Leuchtstärke an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Mit Außenstrahlern, Flutern oder Schweinwerfern werden Bäume und Pflanzen auch im Dunkeln zum Blickfang. Foto: Александр Беспалый / stock.adobe.com
Gartenbeleuchtung
Eigentümer können nicht nur den Terrassenbereich stimmungsvoll in Szene setzen. Auch gezielte Lichtakzente im Garten sorgen für eine tolle Atmosphäre. Mit Hilfe von Außenstrahlern, Flutern oder Schweinwerfern lässt sich der Blick auf blühende Sträucher lenken. Bei manchen Modellen ist sogar eine Bedienung über Fernsteuerung und eine unterschiedliche Farbauswahl möglich. Beleuchtete Kugeln, Quader, Steine und andere Deko-Objekte können ebenfalls zwischen den Blumen und Sträuchern oder in der Nähe des Gartenteichs Platz finden. Dagegen eignen sich Lichterketten und Lampions beispielsweise als Baumschmuck.
Pool und Gartenteichbeleuchtung
Den Teich oder Pool können Gartenbesitzer auch anders ins Lichtkonzept des Außenbereichs integrieren. Beispielsweise mit batterie- oder akkubetriebenen schwimmfähigen Leuchten. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, in die Wände des Poolbeckens Unterwasserscheinwerfer einzubauen. Auf diese Weise ist auch ausreichend Licht für den nächtlichen Badespaß vorhanden. Als Poolleuchten eigenen sich besonders LED-Lampen.
Im Idealfall sollte die Poolbeleuchtung, inklusive der Rohre für die Verkabelung hinter der Beckenwand, bereits Teil des Poolplanungsprozesses sein. Die Poolleuchten müssen passgenau in eine Beckennische in der Wand eingesetzt und eingedichtet werden. Achtung
Wenn Strom in die Nähe von Wasser kommt, ist besondere Vorsicht geboten. Damit es zu keinen handwerklichen Fehlern und in der Folge zu furchtbaren Unfällen kommt, sollten Poolplaner lieber auf einen Fachmann zurückgreifen, anstatt selbst Hand anzulegen.
Ein nachträglicher Einbau gestaltet sich schwieriger, insbesondere bei Becken, die bereits in den Boden eingelassen sind. Wer sich trotzdem im Nachhinein noch Poolbeleuchtung wünscht, kann mit Einhängeleuchten oder magnetischen Poollampen nachrüsten. Hobbyhandwerker sollten außerdem beachten, dass die gewählten Leuchten den richtigen Grad an Widerstandsfähigkeit, vor allem gegenüber chlorhaltigem Wasser, besitzen.
IP-Schutzklassen: Widerstand gegen Wind, Regen und Schmutz
Egal, ob es um die Poolleuchte oder die dekorativen Up- und Downlights an der Hauswand geht - für die gesamte Outdoorbeleuchtung gilt: Sie muss besondere Anforderungen hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungsverhältnissen erfüllen. Deshalb sollten Heimwerker bei der Auswahl ihrer Außenbeleuchtung genau auf die IP-Schutzklassen achten. Der IP-Code gibt an, in welchem Umfang ein elektrisches Bauteil Umwelteinflüssen ausgesetzt werden kann, ohne beschädigt zu werden oder ein Sicherheitsrisiko darzustellen.
Der Code setzt sich aus zwei Ziffern zusammen, wobei die erste den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung angibt und die zweite die Dichte gegenüber Wasser und Feuchtigkeit. Je höher die angegebene Zahl ist, desto besser ist die Schutzart. Für Leuchten, die an geschützten Stellen im Außenbereich, wie beispielsweise unter der überdachten Terrasse angebracht werden, reicht die Schutzklasse IP23. An die Poolbeleuchtung werden hingegen höhere Anforderungen gestellt, vor allem was das Eindringen von Wasser betrifft, sodass hier mindestens die Schutzklasse IP 68 gegeben sein sollte. Die folgende Tabelle zeigt, welche Schutzklasse bei welcher Beleuchtungsart mindestens nötig ist.
Beleuchtungsart | Schutzklasse |
---|---|
Außenleuchten unter einer Überdachung, zum Beispiel auf der Terrasse oder neben der Eingangstür unter einem Vordach | IP 23 |
Lampen an der Hauswand | IP 44 |
Bodeneinbauleuchten unter einem Vordach | IP 65 |
Leuchten im Freien | IP 67 |
Leuchten die dauerhaft unter Wasser sind, beispielsweise eine Poolbeleuchtung | Mindestens IP 68 |
Wie hell darf die Außenbeleuchtung sein?
Leidenschaftliche Gartengestalter sollten es mit der Beleuchtung im Garten nicht übertreiben, denn laut dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) können Lichtimmissionen zu einer schädlichen Umwelteinwirkung werden, „wenn sie nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder für die Nachbarschaft herbeizuführen.“ (BImSchG § 3, Abs. 2-3; § 5, Abs.1) Die Bundesländer haben deshalb Richtlinien herausgegeben, die sowohl die zulässige Helligkeit als auch die Uhrzeit zu der das Grundstück erleuchtet werden darf, einschränken. Entscheidend hierfür ist die Beleuchtungsstärke einer Lampe, die in Lux (kurz: lx) angegeben wird.
Der lx-Wert ist die Einheiten, mit der die Beleuchtungsstärke, die eine Lampe auf eine bestimmte Fläche ausübt, angegeben wird. Er errechnet sich aus dem Lichtstrom (gemessen in Lumen), der auf eine Flächeneinheit (gemessen in Quadratmetern) fällt.
Die Einschätzung darüber, welche Beleuchtungsstärke als störend empfunden wird, unterliegt stark subjektiven Maßstäben. Ein Ausschuss der Bundesländer hat deshalb Richtwerte für Lichtimmissionen herausgegeben. Die empfohlenen lx-Grenzwerte richten sich nach dem Gebiet, in dem ein Haus steht, definiert gemäß Gebietsdefinition der Baunutzungsverordnung (BauNVO). Demnach dürfen Lampen in Dorfgebieten bis 22 Uhr mit einer Stärke von 5 lx strahlen. In reinen Wohngebieten sind dagegen maximal 3 lx vorgeschrieben. Ab 22 Uhr gilt für fast alle Gebiete eine Obergrenze von 1 lx. Einzige Ausnahme bilden Industriegebiete und Gewerbebezirke, wo nachts 5 lx erlaubt sind.
Darüber hinaus sollten Eigenheimbesitzer darauf achten, dass die Nachbarn nicht durch die Gartenbeleuchtung gestört werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass der auf den Apfelbaum gerichtete Außenstrahler nicht auch direkt in Nachbars Schlafzimmerfenster leuchtet. Wem die Tierwelt am Herzen liegt, verzichtet übrigens auf allzu intensive Gartenbeleuchtung. Denn jede Lichtquelle stört insbesondere die Orientierung von Insekten.
Stromversorgung der Außenbeleuchtung
Um die Außenbeleuchtung mit Strom zu versorgen, können Erdkabel verlegt werden. Solarleuchten stellen eine kostengünstige Alternative dar. Wer Strom sparen möchte, kann außerdem Bewegungsmelder montieren.
Erdkabel verlegen
Unterirdische Erdkabel sind die beste Option, um eine zuverlässige und dauerhafte Stromversorgung der Außenbeleuchtung zu gewährleisten. Für Heimwerker bedeutet es aber viel Arbeit, Erdkabel zu verlegen, denn dafür müssen Gräben ausgehoben, Schutzrohre verlegt und Kabel durchgezogen werden. Den Anschluss muss ein Elektriker übernehmen.
Alternative: Solarstrom
Eine weniger aufwendige Alternative, die noch dazu keine Stromkosten verursacht, stellen solarbetriebene Leuchten dar. Sie sind mit Akkus ausgestattet, die die Lampen in der Nacht mit Sonnenstrom zum Leuchten bringen. Ein eingebauter Dämmerungssensor sorgt dafür, dass die Lichter genau dann anspringen, wenn es dunkel wird. Die Leuchtdauer der Solarleuchten hängt von der Stärke des Akkus ab, allerdings ist meistens eine Leuchtdauer von mindestens acht Stunden gegeben.
Wer auf Solarbetrieb setzt, muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass diese nur in dem Maße leuchten, wie der Akku tagsüber aufgeladen werden konnte. Vor allem in den Wintermonaten, in denen es lange dunkel ist und die Sonne oft wolkenverhangen ist, kann es passieren, dass der Sonnenstrom nur für die frühen Abendstunden ausreicht. Grundstücksbesitzer sollten sich deshalb genau überlegen, ob sie beispielsweise ihre Wegeleuchten über Solarenergie oder Akkus betreiben oder doch besser ein Erdkabel verlegen.
Strom sparen und Einbruchsschutz durch Bewegungsmelder
Eine Möglichkeit, Strom zu sparen und dadurch auch die Solarlampen länger leuchtfähig zu halten, ist die Installation von Bewegungsmeldern: Lichter gehen nur dann an, wenn sich Personen nähern. Auf diese Weise muss beispielsweise das Hauseingangslicht nicht die ganze Nacht brennen, sondern nur dann, wenn auch tatsächlich jemand vor der Tür steht. Die meisten Bewegungsmelder sind mit Infrarotsensoren (kurz: PIR-Sensoren) ausgestattet und reagieren auf die auf sie einwirkende Wärmestrahlung.
Bewegungsmelder können allerdings auch zum Einbruchsschutz beitragen, denn durch plötzlich aufscheinendes Licht wird so mancher Eindringling vertrieben. Zusätzlich kann der Bewegungsmelder mit einer Videokamera verbunden werden, die alle Vorgänge auf dem Grundstück aufzeichnet und dem Eigentümer als Live-Übertragung direkt aufs Handy schickt. Dank intelligenter Sensoren schlagen die Bewegungsmelder nicht an, wenn Nachbars Katze vorbeistreunt oder Sträucher sich im Wind bewegen.