Alternative zu Echtholz: Vinylboden und Fliesen in Holzoptik
Ein Bodenbelag aus Echtholz ist pflegeintensiv und empfindlich. Vor allem in Haushalten mit Kindern oder Haustieren sowie in stark beanspruchten Räumen ist er deswegen nicht unbedingt geeignet. Kostengünstigere und robustere Alternativen zum Echtholzboden sind Laminat, Vinylboden oder Fliesen – und die gibt es allesamt in verblüffend echter Holzoptik. Die wichtigsten Infos zu den drei Bodenbelägen.
Wer gern ein Parkett hätte, aber Kosten und Aufwand scheut, der kann mit Laminat eine Echtholzoptik erreichen. Foto: Manuel Schoenfeld / stock.adobe.com
Es muss nicht immer ein Echtholzboden sein. Wer die Optik von Holz schätzt, aber eine robustere, pflegeleichtere und kostengünstigere Variante bevorzugt, wird bei Laminat, Vinyl und Fliesen fündig. Die Auswahl an Nachbildungen ist groß und reicht von traditionellen Dekoren wie Eiche rustikal bis hin zu gewollt alt aussehenden Varianten wie Fichte antik oder Eiche grau gekalkt. Modelle mit einer reliefartigen Oberfläche imitieren sogar die natürliche Holzstruktur. Werden Fliesen oder Vinylplanken noch dazu im Schiffsboden- oder Fischgrätmuster verlegt, wirkt der Boden noch authentischer. Auch Laminatböden mit aufgedruckten Verlegemustern sind auf dem Markt erhältlich, sodass Holzboden-Alternativen optisch mit ähnlicher Wärme und Atmosphäre punkten können wie Echtholzböden.
Der Vorteil von einem Laminatboden ist, dass er vergleichsweise leicht zu verlegen ist und das auch ein Hobbyheimwerker erledigen kann. Foto: akf / stock.adobe.com
Laminat: Vielfältig, kostengünstig und leicht zu verlegen
Laminat ist der Klassiker unter den Alternativen zu Echtholz. Das hat gleich mehrere Gründe: Laminat ist vergleichsweise kostengünstig, es bietet eine schier unendliche Vielfalt an Farben, Dekoren und Mustern, und es ist robust und einfach zu verlegen. Sogenannter Klick-Laminat lässt sich durch seine Nut-und-Feder-Konstruktion auch ohne Vorkenntnisse einbauen: Auf einer Dämmschicht liegend werden die einzelnen Laminatplatten einfach zusammengesteckt.
Laminat besteht aus mehreren Schichten, wobei der Hauptteil aus einer Trägerplatte aus Holz oder Holzfaserbesteht. Die zweite Schicht besteht meistens aus Kunststoff oder aber ebenfalls aus Holz. Diese Materialien sind der Grund, dass Laminat in Sachen Feuchtigkeitsanfälligkeit durchaus seinem Echtholz-Vorbild gleicht: Bei stehendem Wasser kann Laminat aufquellen und unschöne Dellen bekommen. Es gibt aber auch Laminat-Böden, die auch für Nassbereiche geeignet sind.
Günstige Laminatböden sind bereits für deutlich unter 10 Euro pro Quadratmeter zu haben. Teurere kosten 20 Euro oder mehr. Wer lange etwas von seinem Laminat haben möchte, sollte auf die eingesetzten Materialien und die Verarbeitung der Trägerplatten achten, ebenso wie auf eine robuste Oberfläche. Derartige Modelle sind zwar in der Regel etwas teurer, meist aber auch langlebiger.
So verlegen Heimwerker Laminat:
Noch schneller als Parkett oder Laminat verlegt ist der Vinylboden. Dazu ist die Reinigung um einiges leichter. Foto: Ingo Bartussek / stock.adobe.com
Vinylboden: Robust und hygienisch
Vinyl ist als Bodenbelag besonders strapazierfähig, abriebfest und hygienisch. Lange Zeit wurde der Kunststoff, der auch als Polyvinylchlorid (PVC) bekannt ist, ausschließlich für Gewerbebauten, Krankenhäuser und Kindergärten verwendet. Vinylboden ist in verschiedenen Mustern erhältlich und wird heute gerne auch im Wohnbereich eingesetzt. Vinylboden wird noch immer klassisch als Rollenware angeboten, gängiger sind inzwischen aber Fliesen oder Kacheln, die sich einfach verlegen lassen. Dabei gibt es verschiedene Verlegetechniken: Reine Kunststoffplanken, die nur wenige Millimeter dick sind, werden entweder direkt auf den Boden geklebt oder per Klicksystem schwimmend verlegt. Besonders hochwertige Vinylböden sind in der Regel etwas dicker und geben daher mehr nach, wodurch sie besonders gut für Kinderzimmer geeignet sind.
Darüber hinaus gibt es Fertigböden, die mit einer wenige Millimeter dicken Nutzschicht aus Vinyl versehen sind. Als Trägerschichten dienen Holzfaserplatten oder Naturkork. Für den Nassbereich sind diese Fertigböden nicht geeignet, da über die Fugen Feuchtigkeit eindringen könnte, die die Trägerschicht aufquellen lässt.
Beim Kauf von Vinylboden sollte unbedingt auf dessen Zusammensetzung geachtet werden. Beigemischte Weichmacher, die den Kunststoff elastisch machen, gelten als gesundheitsschädigend. Inzwischen verwenden zwar viele Hersteller Rohstoffkombinationen, die frei von dem bedenklichen Inhaltsstoff sind, jedoch nicht alle setzen auf eine Produktion nach strengen Umweltrichtlinien. Preislich liegen Vinylböden zwischen 5 und 40 Euro pro Quadratmeter.
Selbst Keramikfliesen können wie echtes Holz aussehen. Sind im Unterschied aber wesentlich strapazierfähiger. Foto: Pawel / stock.adobe.com
Fliesen in Holzoptik ideal mit Fußbodenheizung kombinierbar
Fliesen in Holzoptik bestehen aus Keramik oder Steingut. Deshalb sind sie strapazierfähiger als klassische Holzfußböden und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Keramische Fliesen lassen sich wegen ihrer hervorragenden Wärmeleitfähigkeit außerdem ideal mit einer Fußbodenheizung kombinieren. Optisch ist die Oberfläche der Fliesen zudem kaum von Parkett und Dielen zu unterscheiden. Hersteller orientieren sich bei den Formaten an bekannten Maßen aus dem Parkettbereich und bieten Fliesen in Holzoptik in einer Länge bis zu 1,20 Metern an.
Auch wenn sich herkömmliche Fliesen gut selbst verlegen lassen, sollte man bei großformatigen Modellen unbedingt den Profi arbeiten lasen. Denn für ein authentisches Bild sollten die Fugen möglichst schmal gehalten werden, was handwerkliche Kenntnisse und Erfahrung erfordert. Außerdem muss der Untergrund perfekt vorbereitet werden, sonst können die langen Fliesen brechen. Mit einer durchschnittlichen Preisspanne von 5 bis 40 Euro pro Quadratmeter liegen Fliesen in Holzoptik in etwa im gleichen Segment wie Vinylböden.