Strom: So können Hausbesitzer Energie selbst erzeugen
Viele Haushalte beziehen ihren Strom von Stromlieferanten, der dann nach Verbrauch abrechnet. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Strom selbst zu produzieren. Beispielsweise mithilfe von Fotovoltaik, Windenergie oder kleinen Blockheizkraftwerken (BHKW) im Keller. Die Vorteile: Unabhängigkeit von schwankenden Stromkosten und die Nutzung von umweltschonend produziertem Strom. Unter Umständen können Betreiber solcher Anlagen sogar Geld verdienen.
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Wer seinen Strom selbst erzeugen möchte, hat üblicherweise die Wahl zwischen drei Möglichkeiten: Solarenergie, Windkraft oder Kraft-Wärme-Kopplung. Theoretisch gibt es noch andere Techniken wie die Wasserkraft oder Stromproduktion mit Biogas. Doch den allermeisten Haushalten fehlen die Voraussetzungen, um solche Anlagen sinnvoll zu betreiben.
Hochspannungsleitungen sind nicht gerade hübsch anzusehen. Dabei kann Strom auch direkt vor der Haustür oder auf dem Dach produziert werden. Foto: miklajn / iStock
Solarenergie
Fotovoltaik ist eine weit verbreitete Technik. Auf Haus- oder Garagendächern oder anderen möglichst großen Flächen werden Fotovoltaikmodule installiert. Das sind Platten, die die Lichtenergie der Sonne in elektrische Energie umwandeln. Den produzierten Strom können Immobilienbesitzer entweder selbst verbrauchen, ins öffentliche Netz einspeisen oder in einem Akku für die spätere Nutzung speichern. Fotovoltaik unterscheidet sich übrigens von der Solarthermie, mithilfe derer Lichtenergie in Wärme für die Beheizung eines Hauses umgewandelt wird.
Windkraft
Im Privatgebrauch weit weniger verbreitet ist die Nutzung von Windenergie mit Hilfe von Kleinwindanlagen. Das liegt zum einen an den schlechten Windverhältnissen auf dem Festland und an den vergleichsweise hohen Kosten einer solchen Anlage. Außerdem gibt es für Windkraftwerke bauliche Auflagen, die verhindern, dass sie überall aufgestellt werden können. Kleine Anlagen sind zwar oftmals genehmigungsfrei, produzieren aber auch nur wenig Strom.
Kraft-Wärme-Kopplung
Kraft-Wärme-Kopplung heißt, dass die Energie, die beispielsweise bei der Verbrennung von Erdgas entsteht, mehrfach genutzt wird und sowohl in Wärme als auch elektrische Energie umgewandelt wird. Wer diese Technik privat nutzen möchte, braucht ein Mini- oder Nano-Blockheizkraftwerk. Anders als bei der Wind- oder Sonnenenergie muss er den Treibstoff zwar bezahlen, dafür kann er ihn aber sowohl dazu nutzen zu Heizen, als auch um Strom zu erzeugen. Zumindest im Winter, denn weil im Sommer nicht geheizt wird, wird nur wenig Energie für die Warmwasserbereitung benötigt und dementsprechend wenig Strom produziert.
Energie sparen, Stromanbieter wechseln und Elektroinstallationen
Wem die Stromrechnung zu hoch ist, sich aber keine Investition in ein eigenes kleines Kraftwerk leisten kann oder die Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind, hat zwei Möglichkeiten: Erstens kann er Energie sparen, was durch viele kleinere Maßnahmen im Haushalt gut möglich ist. Dazu zählen beispielsweise elektrische Geräte nicht im Stand-By laufen zu lassen oder der Einsatz zum Beispiel von LED-Lampen. Zweitens sollte man sich die Stromfresser im Haushalt vor Augen führen und entsprechende Geräte vom Netz trennen, wenn sie gerade nicht gebraucht werden. Einen Überblick über die Stromfresser gibt es in dieser Grafik:
Mehr Infos und Tipps zum Thema Strom sparen auf eon.de.
Oftmals kann man aber auch durch den Wechsel des Stromanbieters Geld sparen. Denn der Grundversorger liefert zwar immer Strom – das aber nicht unbedingt zum besten Preis. Wer wechseln will, muss sich nur einen anderen Anbieter suchen und mit diesem einen Vertrag abschließen. Alles Weitere übernimmt üblicherweise der neue Stromlieferant. Dafür braucht er lediglich noch den Stromzählerstand bei Vertragsbeginn. Der Anbieterwechsel ist nicht ganz so unproblematisch, wenn ein Vertrag mit Laufzeit abgeschlossen wurde. Den kann man nicht ohne weiteres kündigen.
Ab dem Hausanschluss ist der Eigentümer übrigens für alles selbst zuständig, was den Strom angeht. Das heißt, er gibt alle Arbeiten an der Hauselektrik in Auftrag und lässt Steckdosen, Schalter und Lampenanschlüsse entweder neu legen oder so ändern, wie er es braucht. Achtung: Laien dürfen die allermeisten Elektroinstallationsarbeiten nicht selbst erledigen, sondern müssen sie einem Elektriker überlassen. Das gilt bereits für die Installation einer Steckdose. Selbst solche kleinen Arbeiten müssen laut Gesetz von einem Installateur vorgenommen werden, der im Installateurverzeichnis eines Netzbetreibers eingetragen ist.